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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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Augen zu blicken, die halb unter der Krempe eines alten, abgetragenen Seemannshutes verborgen lagen. Im Morgenlicht wirkten sie immer noch blutunterlaufen, doch sie schienen dunkel zu sein. Grays Augen hatten die Farbe von Kaffeebohnen gehabt und stets vor Frohsinn gesprüht.
    „Da sind wir, Captain“, rief Whit. „Gryf ist damit einverstanden, auf Eurem Schiff anzuheuern.“
    „Das möchte ich aus seinem Munde hören, wenn du nichts dagegen hast, Whit.“ Darcy schaute in das Gesicht des Mannes. „Was sagt Ihr, Gryf?“
    Er nickte. „Ja. Ich bin bereit anzuheuern.“ Seine Stimme klang wie die eines Mannes, den man beinahe zu Tode gewürgt hatte. Jedes Wort brachte er nur mit Mühe hervor.
    „Ihr kennt die Gefahren?“, wollte Newton wissen.
    Gryf sah den Jungen an und lächelte. „Whit und ich haben nichts mehr zu verlieren.“
    „Nur noch euer Leben.“ Newton sah sich den Mann genau an. „Könnt Ihr Euren Namen schreiben?“
    „Aye.“
    Der alte Seemann schlug eine Seite des Logbuchs auf, drehte es zu dem Fremden und reichte ihm eine Schreibfeder. „Wenn Ihr Euch Eurer Sache sicher seid, unterzeichnet hier.“
    Gryf kritzelte ein Wort in das Buch und richtete sich wieder auf.
    Darcy warf einen Blick auf den Vornamen. „Und wie lautet Euer Familienname?“
    Der Mann zuckte mit den Schultern. „Ich kenne ihn nicht.“
    „Wie meint Ihr das? Seid Ihr ein Findling?“
    „Vielleicht. Ich weiß es nicht.“ Er hielt inne und schluckte, bevor er in heiserem Krächzen fortfuhr: „Dies ist der Name, den mir die Familie gab, die mich nach dem Brand gesund gepflegt hat.“
    „Ein Brand?“ Darcys Herz begann wie wild zu pochen. Aus ihrem Gesicht wich jegliche Farbe.
    Als Newton ihre Blässe sah, mischte er sich kurzerhand ein. „Ein Schiffsbrand?“
    Gryf schüttelte den Kopf, doch es war der Junge, der für ihn antwortete. „Das viele Sprechen strengt ihn zu sehr an. Sein Hals ist immer noch rau von dem Rauch und den Flammen. Es war kein Schiffsbrand, sondern ein Feuer in einem Wirtshaus. Man fand Gryf mit schlimmen Verletzungen in den verkohlten Überresten.“
    Darcys Hoffnungen sanken. Sie musste sich regelrecht zwingen, gleichmäßig ein- und auszuatmen, während der Junge weitersprach.
    „Eine freundliche Familie nahm Gryf bei sich auf, bis seine schlimmsten Verbrennungen verheilt waren. Aber sie konnten in Timmeron niemanden finden, der ihn wiedererkannte. Vielleicht lag es daran, dass er im Gesicht und am Körper so viele Brandwunden hatte. Und Gryf kann sich bis heute an nichts aus seinem Leben erinnern.“
    „Wie sind sie auf den Namen Gryf gekommen?“
    „Es war der Name des Großvaters. Er wurde in der Familie sehr verehrt. Ursprünglich kam er aus Cornwall und hatte einen ähnlichen Akzent wie Gryf.“
    Darcys Augen weiteten sich. „So stammt Ihr vielleicht aus Cornwall?“
    Der Mann zuckte mit den Schultern. Offenbar war es ihm unangenehm, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Vielleicht. Ich weiß es nicht.“
    „Und die Freundschaft mit dem Jungen?“ Newton nahm Whit in Augenschein, der mit echter Zuneigung zu diesem Mann aufblickte.
    „Ich wusste, dass ich der Familie zur Last fiel, die mich gesund gepflegt hatte. Also ging ich ins Dorf, um Arbeit zu suchen. So lernten Whit und ich uns kennen. Der Junge hatte keinen Schlafplatz, und daher entschieden wir uns für den Schuppen. Seitdem sind wir zusammen.“
    „Ihr scheint bereit, hart zu arbeiten“, sagte Newton. „Aber könnt Ihr auch die Arbeiten eines Seemanns verrichten?“
    „Ich werde mich bemühen.“
    „Mögt Ihr die See?“, fragte der alte Mann.
    Wieder erntete er ein Schulterzucken. „Ich denke, ja. Zumindest habe ich keine Angst davor. Und ich fühle mich zur See hingezogen. Mehr als zum Land.“
    Newton warf Darcy einen Blick zu, die Gryf wie gebannt musterte. Da sie spürte, dass der alte Mann sie ansah, wandte sie sich ihm zu und nickte.
    „Nun gut. Ihr seid beide willkommen.“ Er drehte das Logbuch in Whits Richtung. „Unterschreibe hier, Junge, und du gehörst zur Besatzung.“
    Whit kritzelte seinen Namen und grinste seinen Freund an, bevor er sich an Newton wandte. „Ihr habt jedem von uns zwei Goldstücke versprochen.“
    „In der Tat. Aber da du noch nicht erwachsen bist und wir noch nicht wissen, was ihr zwei an Bord leisten könnt, werde ich jedem von euch ein Goldstück zahlen.“
    Der Junge schüttelte den Kopf. „Nein. Was recht ist, muss recht bleiben. Zwei Goldstücke für jeden, oder wir

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