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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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vorankam.
    Plötzlich rief eine junge Stimme: „Ihr könnt auf mich zählen, Captain.“
    Darcy drehte sich um und sah den jungen Whit im Türrahmen stehen. Seine Stiefel waren von Mist verschmiert, und seine Hände und sein Gesicht waren schmutzig.
    „Whit. Du schläfst wohl nie, was?“
    „Nicht, wenn ich ein paar Schillinge verdienen kann.“
    Als er auf sie zukam, rümpfte sie die Nase. „Du stinkst nach Kuhstall.“
    „Ja. Ein Bauer hier in der Nähe bezahlt Gryf und mich dafür, dass wir jeden Morgen den Stall ausmisten und die Kühe melken. Heute Morgen habe ich den Kürzeren gezogen und musste ausmisten.“
    Darcy konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Gibt es irgendetwas, was du und Gryf nicht gegen Bezahlung tun würdet?“
    „Da fällt mir nichts ein, Captain. Wenn Ihr fähige Seeleute sucht, Gryf und ich sind bereit zu unterschreiben.“
    „Einen Augenblick.“ Darcy hob die Hand. „Ich glaube, du hast nicht das Recht, in dieser Angelegenheit für deinen Freund zu sprechen.“
    „Und wieso nicht?“
    „Weil man sich bei einer solchen Überlegung reichlich Zeit nehmen sollte.“
    Der Junge dachte einen Moment nach und sagte dann: „Gut. Ich habe darüber nachgedacht. Und ich bin bereit anzuheuern, sofern Ihr auch Gryf an Bord nehmt. Was haben wir zu tun?“
    Darcy wandte sich an Newton. „Die Erklärungen überlasse ich dir.“
    Der alte Seemann räusperte sich. „Was wir tun, ist gefährlich, Junge. Auf einem Schiff anzuheuern bedeutet nicht nur, dass man das Deck schrubben muss.“
    „Ich fürchte mich nicht vor Stürmen. Oder vor Piraten.“
    Die Augen des alten Mannes verengten sich. „Du solltest dich aber fürchten.“
    „Warum?“ Der Bursche schaute von Newton zu Darcy. „Weil der Captain den Wunsch hat, zu sterben?“
    Darcy erbleichte.
    Ihre Befürchtungen hatten sich demnach bewahrheitet. Das Ale hatte die Besatzung gesprächig werden lassen, und so hatten sie mehr von der Undaunted und ihrem Kapitän erzählt, als ihnen zustand. Vermutlich hatten sie ihre Geschichten bei jedem neuen Bierkrug ein wenig mehr ausgeschmückt.
    „Wenn ich mich nach dem Tod sehne, so meine ich den Tod von Piraten, nicht den meiner Besatzung.“
    Whit schaute sie kurz an und zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Angst, Captain.“
    „Hör zu, Junge.“ Newton legte ihm eine Hand auf die Schulter und merkte, wie er zusammenzuckte, bevor er die Fäuste hochnahm, als ob er sich verteidigen wollte.
    Sofort ließ der alte Mann von ihm ab und musterte den Burschen scharf. Er konnte seine Angst nicht verbergen, die allzu deutlich von seinen Augen abzulesen war.
    Newton sprach bewusst ruhig weiter. „Wenn ich dich an Bord der Undaunted ließe, würde ich zuallererst von dir verlangen, dass du nie wieder solche Dinge über den Captain verbreitest.“
    „Ihr meint das mit ihrem Todeswunsch?“
    Newtons Tonfall wurde schärfer. „Habe ich dein Wort darauf, Junge?“
    Whit schaute kurz zu Darcy hinüber. „Aye, Sir.“
    „Gut.“ Newton deutete mit einem Kopfnicken auf die Tür. „Jetzt geh und hol deinen Freund. Wenn er anheuern möchte, muss ich es aus seinem eigenen Munde hören.“
    „Aye, Sir.“ Der Junge kehrte sich ab und rannte aus der Schankstube.
    Newton wartete, bis er fort war, und wandte sich dann Darcy zu. „Ich hatte nicht vor, ihn zu nehmen. Er ist ein schmächtiges Bürschchen. Aber vielleicht ist es am besten, wenn wir ihn an Bord lassen. Falls er seinen Freund mitbringt, haben wir zumindest zwei Hände mehr, ehe wir auslaufen.“
    „Da hast du natürlich recht.“ Sie musterte den alten Mann, bevor sie fortfuhr: „Aber da steckt doch noch mehr dahinter, nicht wahr, Newt?“
    Er stierte auf die Tischplatte. „Für gewöhnlich gibt es einen guten Grund dafür, warum ein so junger Bursche es nicht mag, wenn man ihn anfasst. Ich möchte wetten, dass er des Öfteren geschlagen wurde.“
    Unwillkürlich legte sie die Hand auf den Mund. „Denkst du, sein Freund Gryf …?“
    Newton schüttelte den Kopf. „Der Junge scheint seinen Freund wirklich zu mögen. Doch ich glaube, wir tun ihm einen Gefallen, wenn wir ihn hier aus dem Wirtshaus herausholen. Vielleicht tun wir ja beiden einen Gefallen.“
    Sie hatten gerade die Frühmahlzeit beendet, als Whit zurückkehrte, gefolgt von Gryf. Auch dessen Stiefel waren mit Mist bedeckt, und seine Kleidung stank nach Stall.
    Als er an den Tisch trat, spürte Darcy wieder dieses seltsame Stechen in ihrem Herzen. Sie versuchte, in seine

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