Historical Mylady Spezial Band 2
seinem Arm gespürt und erkannt, dass die Kugel sie doch nicht getroffen haben konnte. Und dann erinnerte er sich an den glücklichsten Augenblick seines Lebens …
„Sag mir, warum du etwas so Törichtes getan hast? Etwas so Unglaubliches, so völlig Selbstloses!“ Er sah sie wild entschlossen an.
Sie schluckte mühsam und wich seinem Blick aus. „Ich konnte doch nicht zulassen, dass dieses Ungeheuer dich tötet.“
„Warum nicht?“
Abrupt sah sie auf. „Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte ihn dich töten lassen?“
Darius lächelte. „Mir wäre es lieber, du würdest meine Frage beantworten, Arabella.“
Sie kaute unruhig auf ihrer Unterlippe. „Willst du nicht einfach akzeptieren, dass …?“
„Arabella, du musst endlich erfahren, wie sehr ich dich schon immer geliebt habe“, warf er ein. Er würde aufhören, Ausflüchte zu machen, wenn es um seine Gefühle für diese mutige junge Frau ging, ebenso wie seine Karriere als Meisterspion für die Krone aufhören musste. „Ich liebe dich und bin besessen von dir. Vom ersten Augenblick an, da ich dich sah – vor achtzehn langen Monaten.“
Arabella war einen Moment sprachlos. Dann flüsterte sie: „Ist das wahr, Darius?“
„Kaum zu glauben, was?“ Er lächelte kläglich.
„Aber … aber du hast doch Sophie Belling geheiratet!“
„Ja. Und seitdem lässt mich ein Gedanke nicht los. Hätte ich dich vor einem Jahr an ihrer Stelle geheiratet, dann wärst du es gewesen, die Francis getötet hätte!“
„Du hast mich schon damals geliebt?“
„Lange davor“, gab er zu.
„Dann verstehe ich nicht, warum du eine andere geheiratet hast.“
„Sophie war nicht das, was sie zu sein schien. Außerdem …“ Er zuckte die Achseln. „Was machte es aus, wen ich heiratete, nachdem du mich abgewiesen hattest?“
„Aber ich habe dich nicht … was meinst du damit, sie sei nicht das gewesen, was sie zu sein schien?“, fragte sie verwirrt.
Darius erhob sich abrupt, um etwas Abstand zwischen sich und Arabella zu bringen, während er ihr von seinen Jahren als Agent für die Krone erzählte, von seiner Taktik, den ton über seinen wahren Charakter zu täuschen und sich als Mitgiftjäger und Wüstling darzustellen.
„Sophie war eine Agentin für die Krone. Genau wie ich“, fügte er leise hinzu. „Wie ich schon sagte, wir sind eine Vernunftehe eingegangen, damit ich mein angebliches Bedürfnis nach einer reichen Frau bestätigen konnte. Gleichzeitig konnten wir beide weiterhin unserer Arbeit nachgehen, ohne den ton oder sonst jemanden misstrauisch zu machen.“
Seine Enthüllungen schienen Arabella die Sprache geraubt zu haben. Aber wie nicht anders zu erwarten war, blieb es nicht lange so! „Dein angebliches Bedürfnis nach einer reichen Frau?“, fragte sie.
Darius zuckte die Achseln. „Die Gerüchte um meinen Bankrott waren enorm übertrieben, fürchte ich.“
„Von dir selbst, vermute ich mal.“
„Ja.“ Er seufzte. „Ich habe schon immer über ein recht beachtliches Vermögen verfügt, meine Liebste“, versicherte er ihr trocken.
„Aber du … Wie lange arbeitest du schon als Agent?“
„Seit acht Jahren.“
„Acht Jahre!“, rief sie ungläubig. „Und der Earl of Banford und Gideon Grayson?“
„Sind ebenfalls Spione. Denen man aber zugestanden hat, ihren guten Ruf zu wahren“, fügte er ernst hinzu.
„Und all diese Jahre hast du der Gesellschaft erlaubt, das Schlimmste von dir zu denken!“
„Ich habe es ihr nicht erlaubt, Arabella“, meinte er mit einer kläglichen Grimasse. „Als ich vor acht Jahren anfing, war ich wirklich der Wüstling, für den mich alle hielten.“
„Und seitdem?“
Darius zuckte achtlos die Achseln. „Einmal ein Wüstling, immer ein Wüstling, du weißt ja.“
Nur dass er eben doch keiner war. Weder ein Wüstling noch ein Spieler, und er war auch nie ein Mitgiftjäger gewesen oder für den Tod seiner Frau und den seines Bruders verantwortlich. Vielmehr war er ebenso ein Held, wenn nicht noch mehr, wie die mutigen Soldaten, die für ihr Land zur Waffe gegriffen hatten.
„Wie kannst du es nur ertragen, Darius?“, sagte sie mit Tränen in den Augen. „Wie kannst du die Gerüchte ertragen und den Hohn von Menschen, die dir eigentlich danken sollten für ihre Freiheit?“
„Mir war die Meinung der Gesellschaft schon immer gleichgültig, Arabella.“
„Und meine Meinung?“
Eben erst hatte er ihr gebeichtet, dass er sie liebte, und das schon seit eineinhalb Jahren! Arabella
Weitere Kostenlose Bücher