Historical Saison Band 01: Ein Duke zum Fest der Liebe? / Eine pikante Weihnachtsüberraschung / Maskerade unterm Mistelzweig / Die Nacht der heimlichen Wünsche
hältst du davon, am Dreikönigstag zu heiraten?“
„O ja!“ Rowan versuchte zu fassen, dass das wirklich geschah – dass ihr absolut unpassender Liebster ihr absolut passender Ehemann werden sollte. „Wo denn?“
„St. George’s am Hanover Square?“
„Oh ja, das wäre …“ Rowan unterbrach sich, da Lady Smithers sie ansprach und sich nach ihrem Befinden erkundigte. „Ja, danke, Madam. Ich fühle mich schon viel besser. Ich habe wohl etwas Falsches gegessen. Haben Sie zufällig Miss Maylin gesehen? Nein?“
Sie gingen weiter, sahen sich im Raum um.
„O Gott, wo kann sie nur sein?“
Während Lucas einigen Bekannten zunickte, ließ er die Blicke durch den Saal schweifen.
„Wo ist Will? Und deine strohköpfige Freundin?“
„Sie ist nicht strohköpfig!“ Sie gingen an einer Tür vorbei, die ins Gewächshaus führte. „Lass uns da mal nachschauen. Vielleicht hat sie ein bisschen Ruhe und Frieden gesucht.“
„Von mir aus. Dort kann ich dich wenigstens küssen“, bemerkte Lucas. Kaum waren sie eingetreten, liefen ihr prickelnde Schauer den Rücken hinunter, denn er küsste sie auf den Nacken.
„Psst, hier ist schon jemand.“ Sie schlich voran, Lucas auf den Fersen, und teilte die Blätter eines großen Farns.
Ein großer dunkelhaariger Mann hielt eine junge Frau fest in den Armen. Sie konnte ihm unmöglich entkommen, hing klein und zerbrechlich in seiner Umarmung, während er sie rücksichtslos küsste. Das Kleid aus Spitze und hellgelber Seide war unverwechselbar. Sie hatte an diesem Abend ja eigenhändig die kleinen Knöpfe geschlossen.
„Hören Sie sofort auf, Sie Wüstling!“ Fuchsteufelswild stürmte Rowan hinter dem Farn hervor und zerrte Lord Danescroft am Ärmel.
„Madam!“
„Rowan!“
„Lucas!“ Lord Danescroft fasste sich als Erster. „Ich weiß nicht, wer Sie sind, Madam, aber meine Verlobte und ich …“
„
Verlobte
? Penny, du brauchst das nicht zu tun …“
„Will, um Gottes willen, denk nach! Es geht um dein ganzes restliches Leben …!“
„Hört auf – alle miteinander.“
Rowan sah ihre Freundin blinzelnd an. Penny war errötet, aber ihr kleines Kinn hatte sie entschlossen vorgereckt. In ihren Augen blitzte Empörung.
„Ich heirate Lord Danescroft. Ich liebe Lord Danescroft. Und wenn irgendeiner versucht, mich aufzuhalten, werde ich …“
„Penny, meine Liebste“, sagte Will zärtlich, „es ist alles in Ordnung. Lucas und seine Freundin – ich weiß leider nicht, wie sie heißt – wollen lediglich dein Bestes. Sie wissen nur noch nicht, dass wir uns lieben.“
„Lucas?“ Penny funkelte ihn an. „Dein Kammerdiener? Dieser Wüstling?“
„Ja, genau der. Lucas Dacre, Viscount Stoneley, zu Ihren Diensten, Madam“, sagte Lucas und verneigte sich. „Will, darf ich dich mit Lady Rowan Chilcourt bekannt machen? Manchmal dient sie Miss Maylin unter dem Decknamen Daisy Lawrence auch als Kammerzofe. Demnächst wird sie meine Frau.“
„Wirklich? Oh, Rowan!“ Penny stürzte sich so heftig in die Arme ihrer Freundin, dass diese ein paar Schritte rückwärts taumelte. „Ich liebe ihn, verstehst du, und ich war fest entschlossen, ihm das zu gestehen und ihm zu sagen, dass ich ihn nicht deswegen heiraten will, weil seine Tochter eine Mutter und er eine brave, bequeme Ehefrau braucht, und dass ich ihn gar nicht will, wenn er keine Liebesheirat wünschte. Aber er liebt mich! Und ist das wirklich Lord Stoneley?“
Während Rowan ihrer Freundin den Rücken tätschelte und diese ihr cremefarbenes Seidenkleid mit ihren Tränen netzte, beobachtete sie über Pennys Schulter, wie die beiden Männer sich die Hände gaben. Dann zog Will den Freund in die Arme, und sie sah sein Gesicht: das reine Glück. Es war alles in Ordnung. Für sie alle. Aber sie musste sichergehen, um Pennys willen.
„Lord Danescroft?“
„Ja, Lady Rowan?“
„Was ist wirklich mit Ihrer Frau geschehen? Ich schwöre Ihnen, dass ich es für mich behalte.“
„Ich habe sie geliebt – während sie, wie ich entdecken musste, viele liebte.“ Seine Stimme klang harsch, und Penny ließ Rowan los und ging zu ihm, um ihn in die Arme zu nehmen. Er sah auf sie hinab und strich ihr liebevoll über das mausbraune Haar.
„Lucas hat versucht, mich zu warnen, aber ich war vollkommen verrückt nach ihr.
Sobald ich herausgefunden hatte, dass sie mir munter mit einer ganzen Reihe von Gentlemen Hörner aufsetzte, schickte ich sie auf mein Landgut. Ich dachte, dort wäre sie nicht in
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