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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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Wahl als abzuwarten.
    Marlena wusch sich und flocht ihre Haare zu einem langen Zopf. Als sie auf Strümpfen aus dem Schlafzimmer kam, vertrieb der Duft von Haferbrei alle anderen Gedanken. Sie nahm Tanner gegenüber an einem kleinen Tisch Platz. Die alte Frau stellte einen Essnapf vor ihr ab. Marlena zitterte die rechte Hand, als sie ihren Löffel in den dampfenden Brei eintauchte. Zunächst verbrannte sie sich den Mund. Beim nächsten Löffel blies sie vorher, dennoch aß sie, so schnell sie konnte. Tanner löffelte das Essen mit dem gleichen Heißhunger.
    Als sie aufgegessen hatten, wandte sich Tanner an die beiden Alten, die sie die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hatten. „Bringen Sie mir meine Stiefel und die Schuhe meiner Frau. Außerdem braucht sie einen warmen Umhang. Ich möchte Sie bitten, uns unverzüglich in die nächste Stadt zu bringen.“
    „Holyhead?“, fragte Mr Davies. „Da kommen Sie nur mit einer Fähre hin.“
    Tanner zog seine Geldbörse hervor und nahm eine Goldmünze heraus. „Auch gut.“
    Die Augen des Alten weiteten sich, als er die Münze sah. Sofort setzten seine Frau und er sich in Bewegung und ließen Tanner und Marlena allein.
    Marlena schaute ihn ängstlich an. „Ich werde nicht nach Holyhead gehen. Bitte lassen Sie mich zurück.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich lasse Sie nicht allein.“ Er beugte sich zu ihr vor. „Holyhead ist auch nicht mein Ziel. Aber wir sollten diese Leute besser in dem Glauben lassen.“
    Ihr wurde plötzlich ganz warm, und am liebsten hätte sie ihn vor Dankbarkeit umarmt. „Mrs Davies sagte mir, Cemaes liege fünf Meilen von hier.“
    „Dann machen wir uns nach Cemaes auf.“ Er lächelte.
    Arlan Rapp saß vor dem Kaminfeuer eines Gasthauses in Llanfwrog und nippte an seinem heißen Apfelwein. Er überlegte, was er als Nächstes tun sollte.
    Er konnte erst nach London zurückkehren und sich die Belohnung für seine Arbeit abholen, wenn er sicher war, dass die Viscountess Corland wie die meisten Passagiere und Mannschaftsmitglieder ertrunken war und nicht durch irgendein Wunder überlebt hatte.
    Die verschwundene Viscountess war wieder verschwunden. Das gibt fette Schlagzeilen, überlegte er.
    Er starrte ins Feuer und wägte ab, welche Möglichkeiten ihm blieben. Obwohl er ihren Platz im letzten Boot eingenommen hatte, fühlte er sich nicht schuldig. Er hätte sie ohnehin nur noch dem Henker übergeben. Die Viscountess hatte ihren Gatten aus Eifersucht ermordet. Es war allgemein bekannt, dass ihr Ehemann mit jeder Frau schlief, deren er habhaft werden konnte. Die Viscountess war auf frischer Tat ertappt worden. Ihr Cousin hatte sie überrascht, als sie mit blutiger Schere in den Händen neben Corlands Leiche gestanden hatte.
    Während das Holz im Kaminfeuer knisterte, sah sich Rapp nach der Bedienung um. Er war hungrig und völlig erschöpft von der schlaflosen Nacht, in der er aus dem Meer gezogen worden war und man ihn zusammen mit einer Handvoll anderer Überlebender in dieses Gasthaus gebracht hatte.
    Niedergeschlagen dachte Rapp an die Frauen und Kinder in seinem Boot. Die meisten waren nicht stark genug gewesen, um sich festzuhalten, als die Wellen über sie hinweggespült waren.
    Mit einem Mal wollte er nur noch nach Hause zu seiner Frau und seinen Kindern. Es war richtig gewesen, dass er die Chance genutzt hatte, sich zu retten.
    Soweit er wusste, hatten nur acht Passagiere und ein paar Besatzungsmitglieder überlebt. Die verschwundene Viscountess war nicht darunter. Wenn ihr Körper auf dem Grund der See lag, wurde er vielleicht niemals ans Ufer gespült. Rapp verfluchte den Sturm. Ohne den Beweis, dass sie umgekommen war, würde Wexin ihm kein Geld geben.
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als Nachforschungen anzustellen, um sicherzugehen, dass sie sich unter den Toten befand.
    Endlich stellte die Bedienstete einen Teller mit Brot und dicken Schinkenscheiben vor ihm ab.
    Dankbar nickte er. „Bringen Sie mir Papier, Feder und Tinte“, bat er sie.
    Er musste einen Brief an Wexin schreiben und ihm das Schiffsunglück melden, und auch an seine Frau, der er sagen wollte, dass er sie liebe und dass sich seine Rückkehr nach London verzögern würde.

3. KAPITEL
    A ls das alte Pferd von Mr Davies den Karren vor das Haus zog, war Tanner längst aufbruchsbereit. Er trat zur Seite und ließ Miss Brown beim Hinausgehen den Vortritt. Der Umhang, den die alte Frau für sie herausgesucht hatte, war stark abgetragen, aber Tanner hoffte,

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