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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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in Schwierigkeiten, die …“ Sie sprach nicht weiter.
    „Egal in welchen Schwierigkeiten Sie sich befinden, ich kann Ihnen gewiss helfen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Sie ahnen nicht …“ Erneut brach sie mitten im Satz ab. „Es ist sicherer für mich, unterzutauchen. Alle werden mich vergessen, und ich kann ein neues Leben beginnen.“
    Wie konnte sie nur denken, dass er sie vergessen würde? „Sie können nicht allein reisen“, wandte er ein.
    „Natürlich kann ich das.“ Sie schaute nachdenklich zur Seite. „Ich werde mich als Gouvernante ausgeben, die auf dem Weg zu ihrer neuen Arbeitsstelle ist. Wer würde das infrage stellen?“
    Ihm gefiel die Idee überhaupt nicht. Für einige Männer war eine Gouvernante ohne Begleitung eine leichte Beute. „Man würde Sie fragen, bei wem Sie angestellt wurden.“
    „Dann denke ich mir eben Antworten aus.“
    Sie entglitt ihm. Er erinnerte sich an den schrecklichen Augenblick, als er am Ufer aufgewacht war und gedacht hatte, er habe sie losgelassen. Ebenso wenig wie zu diesem Zeitpunkt wollte er sich jetzt damit abfinden, sie zu verlieren. Selbstverständlich konnte er einfach zu seinem komfortablen Leben in London zurückkehren. Aber wie konnte er sich jetzt noch daran erfreuen, wo er wusste, dass diese Frau hilflos und allein war?
    Erneut ergriff er ihren rechten Arm und hielt sie fest, wie er es inmitten der tosenden See getan hatte. „Ich gebe Ihnen das Geld, und Sie sind nicht verpflichtet, es mir zurückzuzahlen. Für mich ist es eine unbedeutende Summe. Aber hören Sie mir gut zu. Ich fürchte, der einsilbige Mr Davies sitzt genau jetzt im Gasthaus und wird nach einem Krug Bier gesprächig. Er wird jedem erzählen, dass wir Eheleute sind. Das haben er und seine Frau aus unserem Auftreten geschlossen, und ich habe sie in dem Glauben gelassen. Oder haben Sie den beiden etwas anderes erzählt?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er fuhr fort: „Davies wird allen erzählen, wir seien Überlebende des Schiffsunglücks, ein Ehemann und seine Frau. Wenn wir jetzt so tun, als ob wir einander fremd wären, erregen wir Verdacht.“
    Sie nickte. „Ja, das stimmt.“
    Er atmete auf. „In dieser Stadt sollten wir als Eheleute auftreten.“
    „Als Eheleute?“ Besorgnis lag in ihren Augen.
    Das bedeutete auch, ein Zimmer zu teilen. Tanner sehnte sich danach, wieder mit ihr in den Armen zu erwachen und zu wissen, dass sie in Sicherheit war.
    Er bemerkte ihr Zögern, und ihm wurde klar, dass ihr die Aussicht, mit ihm das Bett zu teilen, nicht so verlockend schien wie ihm.
    „Ich werde die Situation nicht ausnutzen“, versicherte er so ernst wie möglich.
    Sie sah ihn mit ihren strahlend blauen Augen an, die so blau waren wie der Himmel über ihr. „Gut, für heute Nacht sind wir Mann und Frau.“
    Er hielt ihr den rechten Arm zum Einhaken hin. „Wir sollten uns eine Geschichte ausdenken, oder nicht? Wir brauchen Namen, und um ehrlich zu sein, Brown erscheint mir keine gute Wahl.“
    „Warum?“, fragte sie.
    „Das ist die Art von Name, die ein Gentleman gegenüber einem Gastwirt angibt, wenn er seine wahre Identität nicht preisgeben möchte.“ Er zwinkerte.
    Sie lächelte. „Ist das so?“
    „Ja.“ Er lachte. „Suchen Sie einen anderen Namen aus.“
    „Smith?“, fragte sie ironisch.
    Er rollte mit den Augen und lachte. „Mir fällt auch gerade nichts Gutes ein.“
    „Ich habe eine Idee“, sagte sie. „Wie wäre es mit Lir? Lir ist der Gott des Meeres in der irischen Mythologie.“
    Tanner schaute sie spöttisch an. „Sie kennen sich mit irischer Mythologie aus?“
    „Ich habe in Irland gelebt.“
    „Und wie buchstabiert sich das? Wie Shakespeares King Lear?“
    Sie erwiderte seinen mokanten Blick. „Sie kennen Shakespeare?“
    Er lachte.
    Ihre Augen funkelten. „Ausnahmsweise können wir es wie King Lear schreiben.“
    Tanner freute sich über ihre Heiterkeit. Die erste Nacht, die sie gemeinsam durchlebt hatten, war voller Schrecken gewesen. Diese sollte friedlich und glücklich werden. Er schwor sich, dafür zu sorgen.
    „Dann bin ich Adam Lear. Adam ist mein echter Vorname.“ Er hoffte, dass sie ihm ihren Vornamen verriet, damit er zumindest eine winzige Wahrheit über sie wusste.
    Sie schwieg.
    Enttäuscht holte er Luft. „Vermutlich brauche ich auch einen Beruf.“
    Marlena genoss ihren gemeinsamen Spaziergang zum Gasthaus, bei dem sie sich eine plausible Geschichte ausdachten. Der Marquess of Tannerton wurde zu Mr Adam Lear,

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