Historical Saison Band 18 (German Edition)
Bärenjäger bewährt und Freundschaften mit Angehörigen der Indianerstämme geschlossen hatte. Der das ganze Land zwischen Montreal und New Orleans kannte und gern dort geblieben wäre, hätte nicht der Tod seines Vaters ihn gezwungen, nach England zurückzukehren.
Sie versuchte, herauszufinden, was genau es war, das James Carling so attraktiv für sie machte. Vor vier Jahren hatte sie sich zu ihm hingezogen gefühlt wie eine Biene zur Kleeblüte, hatte ihn kosten, schmecken, verschlingen wollen. Vermutlich war es unschicklich, dass ihr beim bloßen Gedanken an ihn die Zunge kribbelte und der Mund wässrig wurde, aber wenigstens vor sich selbst musste sie aufrichtig sein. Männer hatten sie nie kaltgelassen, doch James war … aufregend anders. Immer noch. Und es konnte nicht allein seine Sinnlichkeit sein, die sie reizte, denn Mr Belfort war sie nicht hoffnungslos verfallen gewesen. Sinnlichkeit besaß sie selbst in verhängnisvollem Ausmaß. Darum hatte sie sich nach James’ Abreise auch so leer und bedürftig gefühlt – zumal bei der Aussicht auf die öde Ehe mit dem ältlichen Baron, den ihr Vater für sie ausgesucht hatte. Mr Belfort war zweite Wahl gewesen, nachdem James sie zurückgewiesen hatte. Durchaus eine gute zweite Wahl. Als Mr Belfort nach der gemeinsamen Nacht nach London gefahren war, hatte sie ihm dennoch keine Träne nachgeweint und sich auch nicht schuldig gefühlt, wie es wohl angebracht gewesen wäre. Aber ihrer Ansicht nach hatte sie lediglich … ihre Unschuld verloren.
Und eine Vorstellung von den unendlichen Möglichkeiten leidenschaftlicher Begierde erhalten.
Wodurch sich nur zeigte, was für eine hoffnungslos unanständige Frau sie war, und wie ungeeignet, die Gattin irgendeines Mannes zu werden. Sie hatte sich bemüht, ihre unschicklichen Wünsche zu unterdrücken, hatte sie höchstens sich selbst eingestanden, und das auch nur dann, wenn es nicht anders ging. In Simon erkannte sie Eigenschaften von Mr Belfort wieder – männlich, attraktiv, in der Lage, ihr Verlangen zu wecken, aber … zweite Wahl.
James dagegen …
Unter dem Tisch strich er mit seinem Fuß an ihrem entlang. Ein erregendes, wonnevolles Prickeln durchlief sie von den Zehenspitzen bis zu ihrem Zentrum, breitete sich in ihrem Unterleib und sogar in ihren Brüsten aus. Sie wagte einen kurzen Seitenblick in sein Gesicht. Er lauschte den weitschweifigen Ausführungen seiner Mutter und schien sich der verheerenden Folgen der kurzen Berührung nicht bewusst.
Er weiß, was er tut! Das Schamlose Frauenzimmer kicherte. Lass ihn wissen, dass du es weißt.
Verstohlen strich Pompeia mit ihrem Fuß an seinem entlang.
„Die Schlafgemächer!“, entfuhr es der alten Lady Carling plötzlich.
Pompeia zuckte zusammen und zog eilig ihren Fuß zurück.
„Wovon sprichst du, Großmutter?“ James schlängelte seinen Fuß um ihren herum und hielt ihn gefangen.
„Clarabelle ist zu verwirrt, um an dergleichen zu denken. Eure Schlafgemächer liegen viel zu weit auseinander für Frischvermählte.“ Wieder verengte die alte Dame die Augen. „Pompeia muss umziehen. In das Zimmer neben deinem.“
„Eine ausgezeichnete Idee“, befand James prompt, während seine Mutter und seine Schwester einen unbehaglichen Blick wechselten. Der armen, unschuldigen Sally schien gar nicht wohl zu sein.
Pompeia begann, sich über die bevormundende Art der alten Dame zu ärgern. „Das wäre schön“, erwiderte sie indes vorbildlich beherrscht.
„Es gibt sogar eine Verbindungstür“, führte James’ Großmutter weiter aus.
„Stimmt“, schaltete Clarabelle sich ein. „Aber was ist mit den Gipsarbeiten? Ich glaube, sie sind noch nicht fertig.“
„Richtig.“ Sally wandte sich James zu. „Es gab Schimmelbefall an einer der Wände, darum lassen wir sie renovieren. Und nach den Stuckateuren kommen die Tapezierer.“
„Pompeia wird fürs Erste bleiben müssen, wo sie ist.“ Clarabelle lächelte bedauernd. „Aber nur für ein paar Nächte.“
„Ach was“, widersprach die alte Lady Carling. „Sie kann mit James das Bett teilen. Das hätte sie schließlich ohnehin getan.“
Sie winkte einen Lakaien herbei und befahl ihm, Pompeias Sachen in James’ Zimmer bringen zu lassen. „Guck nicht so schockiert, Sally“, wies sie ihre Enkelin zurecht. „Ich weiß, dass du nicht so unschuldig bist, wie du tust. Wie sonst sollen die beiden mir Enkelkinder bescheren?“
„Ja, wie sonst?“, murmelte James entnervt. „Wenn es dein Wunsch
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