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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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während seines Aufenthalts hier in Hongkong auf Brautschau zu begeben.“
    „Und du glaubst, er findet die passende Partie in unserer Familie?“, fragte der Gouverneur zweifelnd.
    „Warum nicht? Unser Stammbaum ist recht eindrucksvoll, zudem würde eine Verbindung mit unserer Familie dem Duke Einfluss in Ostasien verschaffen. Und vergiss nicht, meine Schwester ist eine beeindruckende Schönheit“, sagte Arthur.
    „Ein profitables Geschäft für beide Seiten“, stimmte der Gouverneur zu. „Sollen wir den jungen Lord James wecken, damit er am Ball teilnehmen kann?“
    Ihre Stimmen wurden lauter, ihre Schritte näherten sich. Isabelle konnte nicht länger warten. Die Vorstellung, entdeckt zu werden, ließ ihr Herz wie wild schlagen, als sie den Flur hinunterlief, weiter in den Gästeflügel hinein. Sie bog hastig um eine weitere Ecke, geriet auf dem weichen, dichten Flor des Teppichs ins Rutschen – und prallte direkt an die Brust eines Mannes. Der unerwartete Anblick ließ sie die beiden Männer hinter sich völlig vergessen, und sie wich erschrocken zurück.
    Auch er blickte sie entsetzt an. Überrascht riss er die Augen auf, während er mit den Fingern an den unteren Knöpfen seines offenen Hemdes nestelte. Sein braunes Haar war zerzaust, sein Atem kam keuchend, offensichtlich hatte er gerade eine anstrengende – und womöglich ungehörige – Tätigkeit beendet. Unwillkürlich schweifte Isabelles Blick von seinem markanten Kinn zu der nackten, muskulösen Brust, die wie gemeißelt schien. Erstarrt blickten die beiden einander an, bis das Ächzen eines Dielenbrettes sie aufschreckte.
    Isabelle wurde bewusst, dass sie in der Falle saß, denn nun war ihr der Fluchtweg nach beiden Seiten versperrt. Panik stieg in ihr auf und schnürte ihr die Kehle zu. Die Schritte ihrer nichtsahnenden Verfolger näherten sich unerbittlich. In ihrer Verzweiflung entschloss sie sich, einen Sprung zur Seite zu machen und an dem Fremden vorbeizulaufen. Doch bevor sie sich bewegen konnte, spürte sie, wie er sie mit seinen kräftigen Händen festhielt. Ein plötzlicher Ruck brachte sie aus dem Gleichgewicht; sie stolperte zur Seite und fand sich gleich darauf hinter den schweren Damastvorhängen eines Fensters wieder – eisern umschlungen von den starken Armen des Fremden. Verstohlen schaute sie ihm ins Gesicht, ihre Blicke begegneten sich. Als sie in seine schiefergrauen Augen sah, verstand sie, was er vorhatte, und als er sich vorbeugte und ihr sanft zwei Finger auf die Lippen legte, wurde aus ihrer Ahnung Gewissheit. Sie nickte, senkte den Kopf und versuchte, das Zittern zu unterdrücken, das ihren Körper ergriff.
    Nie zuvor war Isabelle einem Mann so nahe gewesen, die ungewohnte Berührung ließ sie zutiefst erröten. Mit jedem schnellen Atemzug, den sie tat, inhalierte sie seinen herben Duft, in dem sich Schweiß und würziges Zedernholz mischten. Sie spürte jeden Muskel seines harten Körpers. Sie konnte sogar das Klopfen seines Herzens unter ihren Handflächen fühlen.
    Reglos verharrte Isabelle und lauschte den Schritten der Männer, die sich beständig näherten. Die Schultern des Fremden bebten immer noch von seiner kürzlichen Anstrengung und verursachten ein verräterisches Rascheln der Vorhänge. Darauf bedacht, den Stoff, der sie verbarg, nicht noch weiter in Bewegung zu versetzen, hob Isabelle langsam eine Hand an seine Wange, damit er seine Aufmerksamkeit auf sie richtete. Er wirkte erstaunt, als sie ihre Brust an seine drückte und ihre schlanken Finger auf seine Schultern legte. Dann atmete sie tief ein und langsam wieder aus. Mit ihren leuchtenden grünen Augen, die selbst im Dämmerlicht strahlen mussten, flehte sie ihn stumm an, es ihr gleichzutun. Ihr Atem wurde weich, ruhig und leise. Er folgte ihrer Führung, atmete im gleichen Rhythmus wie sie, und seine Brust hob und senkte sich mit der ihren.
    Sie hörte, wie die Männer an ihrem Versteck vorübergingen, doch dann blieben sie überraschend stehen. Einer der beiden klopfte dreimal laut an eine Tür.
    „Lord James?“, rief der Gouverneur und klopfte erneut. „Lord James?“
    Die Hände des Fremden legten sich um ihre Taille. Isabelle klammerte sich an dem Stoff seines offenen Hemdes fest und bat ihn mit eindringlichem Blick erneut darum, Ruhe zu bewahren.
    „Vielleicht ist er bereits im Ballsaal?“, murmelte Arthur.
    „Höchstwahrscheinlich“, antwortete der Gouverneur. „Lass uns zurückgehen und nachsehen.“
    „Ich komme gleich nach“,

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