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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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Henry James ist nun wahrlich nicht unbekannt, daher sind Sie gewiss kein wildfremder Mann.“
    „Ihr Vertrauen ehrt mich.“ Henry ließ seinen ganzen Charme spielen und griff nach ihrer behandschuhten Rechten, um sie leicht an seine Lippen zu drücken. „Würden Sie mir freundlicherweise auch Ihren Namen verraten?“
    „Miss Caroline Wilkinson“, sagte sie und versank in einen ausladenden Knicks, der sich kaum noch ziemlich nennen ließ. „Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen, Lord James.“
    Er bot ihr seinen Arm. Während sie mit selbstzufriedener Miene leicht ihre Hand auf seinen Unterarm legte, wandte er sich den anderen jungen Damen zu, die Caroline mit vernichtenden Blicken bedachten.
    „Bitte entschuldigen Sie, meine Damen“, sagte Henry mit entwaffnendem Lächeln. „Aber ich möchte gern die Gelegenheit nutzen, um meinen Durst zu stillen.“ Und meine Neugier, fügte er in Gedanken hinzu.
    „Miss Wilkinson“, sagte er beiläufig. „Sind Sie zufällig mit der Tochter des Gouverneurs bekannt? Ich habe gewisse Gerüchte vernommen.“
    „Ach, die“, schnaubte sie geringschätzig. „Sie meinen Miss Isabelle Hennessey. Aber das ist nicht ihr voller Name.“ Der gehässige Unterton in ihrer zuckersüßen Stimme war nicht zu überhören, als sie fortfuhr: „Ihr Vater hat ihr dazu noch einen grässlichen chinesischen Vornamen gegeben: Isabelle Lee oder Lap oder irgendetwas ähnlich Haarsträubendes. Und wissen Sie warum?“ Sie hielt sich den Fächer vor den Mund und beugte sich nahe an ihn heran, die Stimme voll übertriebener Abscheu. „Man behauptet, sie sei zur Hälfte chinesischer Abstammung – das Resultat von Gouverneur Hennesseys unschicklicher Ehe mit einer Chinesin. Ist das nicht einfach skandalös? Die Frau ist allerdings seit über einem Jahrzehnt verstorben. Der arme Mann“, fügte sie hinzu und schüttelte mitleidig den Kopf.
    „Lord James!“
    Henry sah wie Arthur, den Sohn des Gouverneurs, auf ihn zukam. An seinem Arm führte er eine außerordentlich attraktive Frau. Reglos verharrte er, den Blick gebannt auf ihre atemberaubende Figur gerichtet. Fast majestätisch reckte sie das Kinn. Ihre Haltung verriet Selbstbewusstsein – ebenso das gewagt geschnittene Abendkleid, das den geheimnisvollen Zauber, den sie ausstrahlte, noch vergrößerte. Im Gegensatz zu den Roben der anderen Damen war es aus leuchtend roter Seide geschneidert – vom Mieder bis zur Schleppe. Die kühne Farbe unterstrich ihren hellen, vornehmen Teint ebenso wie die vollen roten Lippen und die tiefschwarzen Locken.
    „Lord James, mein Vater fühlt sich geehrt, dass Sie uns die Freude Ihrer Gesellschaft erweisen.“ Arthur begrüßte ihn mit breitem Lächeln. „Ich hatte schon gefürchtet, Sie seien nach der langen Seereise zu erschöpft, um sich uns anzuschließen.“
    „Diese Gelegenheit hätte ich mir niemals entgehen lassen, das versichere ich Ihnen, Mr Hennessey“, erwiderte Henry großmütig. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite.“
    „Ich glaube, Sie haben meine Schwester noch nicht kennengelernt“, sagte Arthur und schob seine Begleiterin vor sich. „Darf ich vorstellen: Miss Isabelle Lei Hennessey.“
    Isabelle neigte den Kopf und sah ihn mit ihren von dichten, dunklen Wimpern umrahmten Augen an. Verstohlen musterte er ihre zarte Haut und ihre leicht mandelförmigen Augen. Gut möglich, dachte er, dass ihre Mutter Chinesin war. Das verlieh ihrer ohnehin eleganten, aparten Erscheinung noch zusätzlich eine gewisse exotische Note, die ihm sehr gefiel.
    Henry befreite sich von Carolines Arm, um Isabelles zierliche Hand zu einem flüchtigen Kuss an seine Lippen zu führen. Als er den Mund auf ihren Handschuh drückte, erhaschte er einen Blick auf ihre ausdrucksstarken, smaragdgrünen Augen, in denen sich rätselhafte, widersprüchliche Emotionen spiegelten.
    Im selben Moment wurde Isabelle von einer schwindelerregenden Woge der Erkenntnis überwältigt. Obwohl er nun einen perfekt geschnittenen Frack trug, bestand überhaupt kein Zweifel: Lord Henry James war ihr rätselhafter Retter. Als er ihre Hand nahm, wurde ihr schwindelig, und als er ihr einen Handkuss gab und sie ansah, fürchtete sie, ihre Knie würden nachgeben. Wieder spürte sie dieses Prickeln in ihrem Bauch und ihrem Schoß aufsteigen, und sie war sich sicher, dass die Luft zwischen ihnen knisterte. Das ist verrückt , dachte sie und kämpfte mühsam gegen eine drohende Ohnmacht an.
    „Die Gerüchte über Ihre Schönheit waren

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