Historical Saison Band 18
Fordernd drang er mit seiner Zunge in ihren Mund ein, fand ihre, zog sich zurück, stieß zu, erregte sie, neckte sie …
Auf einmal löste er sich von ihren Lippen und strich mit seinem Mund über ihre Wange zu ihrem Ohr. „Ich will dich, Miranda“, murmelte er leidenschaftlich. „Jetzt. Hier.“
„Nein, warte!“ Sie legte ihm die Hände auf die Brust und schob ihn von sich. Unter ihrer Handfläche konnte sie seinen Herzschlag spüren. Der hämmernde Rhythmus hallte in ihren eigenen Adern wider, drohte ihr den letzten Rest Kontrolle zu entreißen.
„Wo dann?“ Die Worte waren kaum mehr als ein Hauch an ihrem Nacken, aber sie sandten sündhaft wonnevolle Schauer durch ihren ganzen Körper.
Ihr Atem ging abgehackt, während sie sich zu konzentrieren versuchte. Sie war so durcheinander, dass sie fast nachgegeben hätte, doch dann spürte sie seine Hand auf ihrem Bein. Spürte, wie er sie zu ihrem Oberschenkel hinaufgleiten ließ, zu ihrer Hüfte. „Warte!“ Sie stieß ihn gegen den Brustkorb, bis er von ihr abließ.
„Was ist?“ Auch sein Atem kam in kurzen Stößen, seine Augen waren schwer und verhangen vor Begehren.
Miranda holte tief Luft und sah beiseite. „Ich kann nicht deine Mätresse werden.“ Das Herz drohte ihr zu brechen bei ihren Worten, und sie stieß entschlossen den Atem aus. „Niemals.“
Stille breitete sich aus. Dann antwortete er, doch die Gelassenheit, mit der er sprach, klang gezwungen. „Vergib mir. Offenbar habe ich etwas missverstanden. Ich dachte, du willst mich auch.“
„Ich will dich!“ Sie erhob sich, bevor sie noch schwach werden konnte. Das Blut rauschte ihr in den Ohren, und jede Faser in ihr vibrierte vor Verlangen. Am liebsten hätte sie nachgegeben, Ja gesagt und alle Konsequenzen für einen kurzen, sündigen Moment vergessen. Sie trat ans Fenster und sah hinaus. „Aber nicht so.“
Dann setzte sie alles auf eine Karte. Riskierte, dass er sie auslachen oder ablehnen würde, dass er gar wütend würde … was auch immer. „Ich möchte erst heiraten.“
Als er nichts darauf sagte, fuhr sie fort: „Willst du mich heiraten?“
Eine lange Pause entstand, ehe er antwortete. „Ich glaube nicht.“ Sie hörte das Rascheln von Stoff, als er aufstand, lauschte seinen Schritten, als er zur Tür ging. „Es ist besser, wenn mich jetzt verabschiede.“
Sie wirbelte herum. „Warum können wir nicht heiraten, wenn du mich willst und ich dich? Was ist der Hinderungsgrund?“
Er räusperte sich und wich ihrem Blick aus. „Du hattest vor, mich zu kaufen. Ich bin niemand, den man kaufen kann.“
Was sollte sie darauf erwidern? Es war die Wahrheit, und sie konnte es nicht leugnen. „Ich verstehe“, sagte sie mit einem traurigen Seufzen. „Ich verstehe es nur zu gut. Ich wurde selbst gekauft, von Ludmore.“
„Erniedrigend, nicht wahr?“ Er lächelte traurig.
Miranda nickte. Sie fühlte sich beraubt. Und sie war wütend auf ihn. „Ja, aber ich kann mir nicht leisten, Sie zu mieten , Mr Morleigh. Ich muss auf meinen Ruf achten.“
„Ich verstehe“, sagte er sanft, die Hand auf der Klinke. „Leb wohl, Miranda.“
Ihr Körper bebte noch immer vor Verlangen, vor Sehnsucht nach ihm, ihm allein. Kein anderer Mann würde ihr je genügen. Alles in ihr schrie danach, ihn aufzuhalten, in jede Art von Liaison einzuwilligen, die er wollte. Sie konnte es nicht. Und würde er sie respektieren, hätte er nie erwartet, dass sie seine Mätresse wurde. Sie sehnte sich unendlich nach einem Kind, aber sie wollte kein uneheliches, nicht einmal um seinetwillen.
Als die Tür hinter ihm zufiel, sank sie weinend auf das Kanapee. Seinetwegen war sie für jeden anderen Mann verdorben, so sicher, als hätte er ihr hier, in ihrem Salon, die Ehre geraubt und ihren Ruf ruiniert.
Wie hatte sie zulassen können, dass er ging?
Und wie hätte sie es verhindern können, ohne sich selbst dabei untreu zu werden?
4. KAPITEL
M it schnellen Schritten ging Neville die Straße hinunter. Mit den Handschuhen in der einen Hand schlug er geistesabwesend gegen die bloße Handfläche der anderen.
Bei seinem nächsten Besuch würde sie nachgeben, spätestens beim übernächsten. Oder nicht? Die Leidenschaft zwischen ihnen war zu heftig, als dass sie nicht früher oder später nachgeben würde. Ausgeschlossen, dass seine Weigerung zu heiraten die Flammen der Leidenschaft gelöscht haben könnte. Oder doch?
Die Zeit schien reif für ihn, zu überdenken, ob er seinen bisherigen Lebensstil so
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