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HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02

HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02

Titel: HISTORICAL WEIHNACHTEN Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH RYAN LANGAN LYN STONE JACQUELINE NAVIN
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zugestoßen?“
    „Aye.“ Der Junge entzog sich seinem Griff und sprang auf die Füße. „Und alles nur wegen dir!“
    „Was meinst du damit?“
    „Als wüsstest du das nicht. Leugnest du, dass du das geschrieben hast?“ Der Junge hielt ein zerknittertes Pergament in der Hand.
    Morgan glättete das Pergament und hielt es ins Licht der Kerze. Das Herz zog sich ihm schmerzvoll zusammen, während er las.
    „Das ist nicht die Nachricht, die ich geschrieben habe.“ Er sah den Jungen an. „Die Worte sind wirklich meine. Aber das meiste ist verbrannt und hat die eigentliche Bedeutung völlig verändert. Wenn Lindsay das gelesen hat, muss sie mich wirklich hassen. Und du auch.“
    Brock schüttelte den Kopf. „Ich hasse dich nicht, Morgan, auch wenn ich es sollte. Und Lindsay tut es auch nicht. Aber wegen dieser Botschaft hat sie eingewilligt, Heywood Drummond zu heiraten.“
    „Nein!“ Morgan fuhr zurück, als hätte er sich verbrannt.
    Als er das Klappern herannahender Hufe vernahm, eilte er rasch aus der Hütte. Der Junge stürzte ihm nach.
    „Hat sich Eure Dame über die Geschenke gefreut, Herr?“, rief einer seiner Männer.
    Morgan McLarin schien ihn nicht zu hören. Mit einem verächtlichen Schnauben schwang er sich in den Sattel, dann beugte er sich hinunter und hob den Jungen zu sich hinauf. Seinen Männern befahl er knapp, ihm zu folgen.
    Beim Himmel, wenn das, was der Junge ihm erzählt hatte, stimmte, dann war Lindsay schon in der Kirche und besiegelte für alle Zeit ihrer beider Schicksal. Wenn sie einen anderen heiratete, war sein Glück für allezeit dahin.
    Er trieb sein Pferd zum Galopp an und betete, er möge rechtzeitig ankommen, um sie daran zu hindern, den größten Fehler ihres Lebens zu begehen.
    Bevor Lindsay die Tür öffnen konnte, wurde sie aufgestoßen, und Heywood Drummond trat ein. Er trug einen feinen, schwarzen Oberrock und eng anliegende Hosen. Das Licht der Kerzen schimmerte in dem juwelenbesetzten Knauf des Schwertes, das er sich um die Hüfte gegürtet hatte. Das Schwert, das Lindsay einst um einen Hungerlohn eingetauscht hatte.
    „Du solltest nicht hier sein, Heywood. Es bringt Unglück, wenn du deine Braut vor der Zeremonie siehst.“
    Er schenkte ihr ein Lächeln, bei dem es ihr eiskalt den Rücken hinunterlief. „Ich habe immer daran geglaubt, dass ich mir mein Glück schon selbst mache, Frau.“ Er streckte die Hand nach ihrem Mieder aus, und Lindsay trat instinktiv einen Schritt zurück.
    Da packte er sie an ihrem Kleid und zog sie zu sich. „Wenn wir erst einmal verheiratet sind, wirst du dich mir nicht mehr verweigern, oder du wirst es bereuen.“
    „Ich … werde mich dir nicht verweigern. Wenn wir erst einmal verheiratet sind.“
    „So ist es besser.“ Er ließ sie los, lehnte aber weiterhin an der Tür und versperrte ihr den Weg. „Schau zu, dass dein Vater und das Mädchen nach der Messe zur Hütte zurückkehren.“
    „Ich dachte, sie gehen mit mir in dein Haus. Du hast versprochen, dass für meine Familie gesorgt wird.“
    „Ja, es wird auch für sie gesorgt. Aber ich war lange Zeit ohne Frau. Ich will mit dir allein sein. Wenn ich genug von dir habe, kann der alte Mann kommen und mit uns leben, solange er mir aus dem Weg geht. Und was die Bälger deines Bruders betrifft, so habe ich bestimmt, dass sie bei einem Bauern im Nachbardorf leben werden.“
    Das war ein weiterer Schlag für ihr bereits gebrochenes Herz. „Du hast mir dein Wort gegeben, dass sie bei uns bleiben können.“
    „Ich sagte, es würde für sie gesorgt. Und das wird es ja auch.“
    „Ist er ein … grausamer Herr?“
    „Was kümmert mich das? Er ist ein reicher Mann. Und wenn sie tun, was man ihnen sagt, so werden sie Essen und eine Liegestatt haben.“ Er spielte mit dem Gold, das der Bauer ihm im Gegenzug für die Kinder gegeben hatte. „Das ist mehr, als mancher in diesem armen Land für sich fordern kann.“
    „Aber sie sind so jung, Heywood!“
    „Ich war noch jünger, als ich auf mich selbst gestellt wurde. Und sieh mich heute an.“
    Lindsay schauderte.
    Er missdeutete ihr Schweigen als Zustimmung. Mit einem knappen Kopfnicken wandte er sich um, meinte jedoch über die Schulter gewandt zu ihr: „Lass uns den Dorfbewohnern ihr Spektakel geben. Ich werde immer ungeduldiger, wenn ich an meine Braut denke.“
    Als die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte, sank Lindsay auf die Knie und betete um die Kraft, dass sie das, was vor ihr lag, durchstehen möge. Ihr war, als

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