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Historical Weihnachten Band 04: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? / Mein Engel der Weihnacht / Ein Weihnachtsmärchen in London

Historical Weihnachten Band 04: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? / Mein Engel der Weihnacht / Ein Weihnachtsmärchen in London

Titel: Historical Weihnachten Band 04: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? / Mein Engel der Weihnacht / Ein Weihnachtsmärchen in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina & D'Alessandro Krahn , Betina Krahn , Jacquie D'Alessandro , Hope Tarr
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Garden, London
    23. Dezember 1890, drei Uhr dreißig nachmittags
    „Ich reise nach Paris, um Kunst zu studieren“, verkündete Lady Adelaide Kendall den beiden Freundinnen, mit denen sie dicht am knisternden Kaminfeuer der Buchhandlung saß und Tee trank. „In fünf Tagen ist es so weit, und ich werde mehrere Monate fort sein.“
    Adelaides Schutzengel Rose zuckte entsetzt zusammen. Bis zu diesem Moment hatte sie zufrieden auf einem der Regale gesessen. „Habt ihr das gehört?“, fragte sie die beiden Engelsnovizinnen, die neben ihr schwebten. „Meine Addie verlässt England – noch dazu für einige Monate!“ Rose zog die Stirn kraus, und eine tiefe Falte bildete sich zwischen ihren Brauen. Sie rang die Hände so heftig, dass glitzernder rosa Funkenregen durch die Luft wirbelte. „Wie kann ich hoffen, die sowieso schon unmögliche Aufgabe zu erfüllen, sie mit ihrer einzig wahren Liebe zu vereinen, wenn sie sich nicht einmal im selben Land aufhalten? Oh, du meine Güte!“
    „Das erschwert die Sache wirklich ein bisschen“, stimmte Engel Periwinkle voller Mitgefühl zu. „Und ich hielt meinen Auftrag mit Claire schon für schwierig“, fügte sie hinzu und deutete mit dem Kopf auf ihren Schützling mit dem rotbraunen Haar, „aber dein Problem …“
    „Ist unmöglich zu lösen“, jammerte Rose. „Ich ertrage ein weiteres Jahrhundert als Novizin einfach nicht mehr! Und genau das steht mir bevor, wenn ich das Liebespaar nicht vor Neujahr vereine. Wieder keine Flügel! Ich bin zu alt und zu müde für so ein grausames Schicksal!“
    „Du wärst nicht so alt und müde, wenn du bei deinen früheren Versuchen, sie zusammenzuführen, nicht versagt hättest“, hob Engelnovizin Fern auf ihre unverblümte Art hervor. „Vielleicht ist das ein Zeichen dafür, dass du dich irrst bei der Frage, wer denn nun Addies wahre Liebe ist.“
    Rose fuhr empört auf, und wieder flog der rosafarbene Glitzerstaub. „Sehr viel mehr Erfolg hast du auch nicht aufzuweisen. Deine Fiona ist auch noch nicht mit ihrer großen Liebe verbunden. Und ich irre mich ganz gewiss nicht!“ Trotzdem erfasste sie eine gewisse Unruhe. Könnte sie sich doch getäuscht haben? Ach, wenn ihre Kräfte es ihr nur erlauben würden, menschliche Gefühle zu beeinflussen. Leider war das nicht möglich.
    „Ich irre mich nicht“, wiederholte sie. Wenn sie es nur oft genug sagte und ganz fest daran glaubte, würde es sicher auch wahr sein. „Ich bin seit Jahren bei Addie. Ich kenne ihr Herz. Ich weiß, wen sie liebt.“
    „Das bedeutet aber nicht, dass er ihre Liebe erwidert“, meinte Fern rundheraus.
    Alles in Rose sträubte sich gegen diese fürchterliche Möglichkeit. Sie schüttelte so heftig den Kopf, dass ihre Brille bis zur Nasenspitze rutschte. „Er muss ihre Gefühle einfach erwidern.“ Und zwar schnell. Die Aussicht auf ein weiteres Jahrhundert ohne Flügel ließ Rose schaudern. Ein solcher Ausgang der Dinge wäre unerträglich.
    Langsam wuchs die Verzweiflung in ihr, und sie wies auf Addie, die gerade im Begriff war, Zucker in die Teetasse zu löffeln. „Seht sie euch doch an. Sie ist schön, gebildet, geistreich und charmant. Noch dazu freundlich und liebevoll. Und stammt aus sehr guter Familie. Welcher Idiot würde sich denn nicht in sie verlieben?“
    „Die Männchen der menschlichen Spezies sind berüchtigt dafür, sich sehr idiotisch zu benehmen, wenn es um Frauen geht“, sagte Periwinkle weise, obwohl sie sehr viel kürzere Zeit Engelnovizin war als die anderen beiden.
    „Claire und Fiona werden ihr die Reise doch gewiss ausreden“, überlegte Rose hoffnungsvoll. „Sie können unmöglich mehrere Monate auf ihre Leseabende verzichten, nicht wahr?“
    „Wenn du mit deinem ständigen Geplapper aufhören würdest, könnten wir hören, was sie sagen“, fuhr Fern ihr schroff ins Wort.
    „Ich habe bisher nicht von meinen Reiseplänen gesprochen, da ich nicht sicher war, ob ich rechtzeitig alle Vorbereitungen treffen würde“, hörten sie Addie ihren Freundinnen erklären. Rose hielt den Atem an. „Meine Tante Margaret hilft mir bei den Einzelheiten. Ich erhielt gerade, bevor ich herkam, einen Brief von ihr, in dem sie bestätigt, das alles geregelt ist.“
    „Du wirst uns fehlen“, bemerkte Fiona McPherson, Besitzerin der gemütlichen Buchhandlung, in der die Frauen sich vor zwei Jahren begegnet waren. Die Liebe zum Lesen hatte sie zusammengeführt und, unabhängig von ihren unterschiedlichen gesellschaftlichen Stellungen,

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