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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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anbieten …“
    „Verdammt, wie kann man nur so dickköpfig sein.“
    „Wäre ich es nicht, hätte ich die drei Jahre im Osten nicht überlebt. Und es gehört sich nicht für eine Dame, zu fluchen.“
    „Du hältst mich ohnehin nicht für eine Dame, also ist es egal, ob ich fluche oder nicht.“ Sie warf ihre rotbraunen Locken zurück und trieb Tessa an, die sofort in einen scharfen Galopp verfiel. Kara hielt ihren Rücken kerzengerade, und ihre schmalen Schultern unter dem hässlichen braunen Umhang waren gestrafft. Ihre Zerbrechlichkeit war trügerisch; dahinter verbarg sich ein Wille so unnachgiebig und hart wie Eisen. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, musste er sich eingestehen, dass er sie nicht einordnen oder berechnen konnte. Und wenn es eine Sache gab, die ihn begeisterte, dann waren es Rätsel.
    Duncan beeilte sich, zu ihr aufzuschließen. Allmählich bekam er Übung darin. Als er endlich neben ihr ritt, fiel sein Blick auf das nun leere Bündel an ihrem Sattel. „Warum hast du Una deine eigene Decke gegeben?“
    „Weil sie sie nötiger braucht als ich.“
    „Der Hafer kam auch aus eurer eigenen Speisekammer, nicht wahr?“
    „Und wenn es so wäre?“ Sie sah ihm nicht ins Gesicht.
    „Weiß Fergus, dass du die Sachen genommen hast?“
    „Falls ich Nay sagen würde, würdest du loslaufen und es ihm erzählen?“
    „Mit Sicherheit nicht. Ich habe mich nur gefragt, ob …“
    „Ob ich die Sachen gestohlen habe.“ Wütend funkelte sie ihn an. „Ich habe Fergie nicht um Erlaubnis gefragt, doch wenn ich es getan hätte, hätte er mir sicher zugestimmt. Falls nötig, würde er für den Rest des Winters nichts mehr anrühren, damit sein Clan etwas zu essen hat.“
    Duncans Magen verkrampfte sich. Oftmals hatten auch die Kreuzritter nur über knappe Vorräte verfügt, und er erinnerte sich nur zu gut daran, wie die hohen Herren und die Adligen sich um einen mageren Kanten Brot gestritten hatten. „Es gibt nicht viele Herren, die ihre Güter mit ihren Leibeigenen teilen.“
    „Leibeigene!“ Kara zügelte Tessa so abrupt, dass das Pferd auf dem schmalen Pfad tänzelte. „Die Menschen hier sind keine Leibeigenen, sie sind mein Volk. Ich würde alles – wirklich alles – opfern, um sie sicher und satt zu wissen.“ Ihr Gesicht glühte vor Zorn. Beim Anblick ihrer blitzenden Augen und der geröteten Wangen zog sich Duncans Inneres zusammen.
    „Ich verstehe“, sagte er hastig.
    „Das wage ich zu bezweifeln.“ Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Black Roily hat mir alles über ritterliche Gelübde und die Schwüre der Kreuzritter erzählt. Ich muss zugeben, ich bin mehr als nur enttäuscht von dir. Dich interessieren nur deine verdammten Rubine und nicht, das Richtige zu tun oder die Schwachen zu beschützen.“
    Duncan war empört. „Das stimmt nicht.“
    Kampfeslustig schob sie ihr Kinn vor. „Dann beweise es. Bleib und sorge dafür, dass keine weiteren Gleanedin-Ehefrauen durch die Hand der MacGorys zu Witwen und nicht noch ein Säugling zur Waise wird, noch bevor er geboren ist.“
    Das hatte gesessen. Duncan hob eine Augenbraue. „Spielst du Schach?“ Als sie den Kopf schüttelte, fügte er lächelnd hinzu: „Ich denke, du wärst sehr gut darin.“
    „Machst du dich wieder über meine Unwissenheit lustig?“
    „Nein, ganz sicher nicht.“ Duncan seufzte und sah sich um. In der Luft lag der erste Hauch des Herbstes, auch wenn es immer noch warm und angenehm war. Ein Falke zog seine Kreise über ihnen. Ein Symbol der Freiheit, die Kara so liebte. „Du hast wirklich großes Glück gehabt, an einem Ort wie diesem aufgewachsen zu sein.“
    „Genau deshalb will ich ihn auch in Sicherheit wissen.“
    Duncan nickte. „Das kann ich verstehen. Ich habe mich den Kreuzzügen angeschlossen, um das Heilige Land zu befreien und mich selbst zu beweisen.“
    „Und, ist es dir gelungen?“
    „Zum Teil.“ Er erzählte ihr von der Übereinkunft, die Richard mit Saladin getroffen hatte. „Es ist weniger als das, was wir erhofft hatten, doch immerhin etwas. Und mein Anteil an der Kriegsbeute, die wir erhalten haben, hat mich zu einem reichen Mann gemacht.“
    „War es das, was du dir selbst beweisen und was du erreichen wolltest? Großen Reichtum zu erringen?“
    „Es ging nicht um den Reichtum, sondern um das, was ich damit tun könnte.“
    „Was denn?“
    Duncan zuckte mit den Schultern. „Das ist jetzt egal. Ohne die Rubine habe ich keine Chance mehr, das zu bekommen, was ich mir

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