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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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strich er über ihre geröteten Knöchel. „Du wirst mehr als ein paar Kratzer davontragen, wenn du mir nicht endlich zuhörst.“
    „Ich höre zu“, fauchte Kara. „Und danach werde ich hinuntergehen …“
    „Denkt doch alle mal einen Augenblick nach“, sagte Duncan wütend. „Was sollte ein Dutzend Priester hier suchen? Kara hat mir selbst erzählt, dass Vater Luthais nur ein paarmal im Jahr herkommt.“
    „Möglicherweise wurden sie beauftragt, herzukommen, um die heidnischen Gleanedins zu bekehren“, sagte Eoin.
    „Ich glaube eher, dass es sich dabei um eine Falle handelt“, erwiderte Duncan. „Denkt nach. Heute ist es warm, dennoch tragen sie dicke Umhänge und verbergen ihre Köpfe unter Kapuzen. Warum?“
    „Vielleicht macht Gottes Dienern die Hitze nichts aus.“
    „Ich bin drei Jahre lang mit einigen der gläubigsten Priester und Mönche auf Kreuzzug gewesen. Sie verspüren ebenso Hunger wie wir, sie schwitzen wie wir, und einige von ihnen lassen sich auch gerne lautstark darüber aus, dass sie schwitzen und hungern.“
    „Falls du falsch liegst, werden zwölf Priester sterben“, brummte Eoin.
    „Ich liege nicht falsch.“
    Kara spürte, wie ruhig Duncans Herz an ihrem Rücken schlug, und sie fragte sich, wie er so gelassen sein konnte, so sicher. „Aber …“
    Duncan ließ sie los und trat zurück. „Soll ich allein hinuntergehen und beweisen, dass ich recht habe?“
    „Nay.“ Kara umfasste seinen Arm, die Stärke seiner Muskeln beruhigte sie. „Ich würde es nicht ertragen, wenn sich herausstellt, dass wir falsch lagen.“
    „Für mich wäre es auch kein Vergnügen.“ Er lächelte verhalten und offenbarte ihr damit etwas von der Nachgiebigkeit, die in ihm wohnte.
    „Was schlägst du also vor?“, wollte sie wissen.
    „Wir warten.“
    Kara lächelte schief. „Wir Gleanedins sind nicht sonderlich geduldig, aber wir werden tun, was du vorschlägst.“ Einige der jüngeren Krieger, die sich unbedingt im Kampf messen wollten, protestierten schwach, aber schlussendlich saßen alle am Rand der Klippe. Die Prozession der Priester kam immer näher, und die Zeit floss zäh dahin; Kara studierte unterdessen Duncans nachdenkliches Gesicht.
    Er wirkte konzentriert und ruhig. Nur das leichte Zucken seines Kiefermuskels zeigte, dass er nicht völlig entspannt war. Plötzlich bewegte er sich und legte seine Hand auf den Griff seines Schwertes.
    Die Gruppe der Priester hatte die MacGorys in ihrem Versteck erreicht.
    Kara hielt den Atem an und stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können.
    Ein Schrei hallte über die Ebene hinweg, so laut, dass die Vögel von den Bäumen aufflogen. Sie erhoben sich in die Lüfte, genau in dem Moment, als die MacGorys aus ihrem Hinterhalt stürzten und auf die Männer zusprangen.
    „Gott sei ihnen gnädig.“ Kara klammerte sich an Duncans Arm und wandte das Gesicht von dem grauenvollen Anblick ab. Seine Hand lag auf ihrem Hinterkopf und drückte sie gegen seine Brust. Die Glieder seines Kettenhemdes zwickten sie, aber nicht so sehr wie ihr Gewissen.
    „Pst. Es ist vorbei“, murmelte Duncan und strich ihr über das Haar.
    „So schnell?“ Kara drehte sich um, und der Anblick, der sich ihr bot, verblüffte sie. Die MacGorys und ihre Opfer standen gemeinsam am Rand der Straße, stachen mit ihren Speeren in die Luft und brüllten Verwünschungen in Richtung der Klippe.
    „Sie sind wütend, weil wir den Köder nicht geschluckt haben“, erklärte Duncan.
    Kara spürte, wie ihr vor Erleichterung die Beine schwach wurden, und sie sackte gegen ihn. „Zur Hölle, was wäre geschehen, wenn du uns nicht zurückgehalten hättest?“
    „Aber das habe … und fluch nicht.“
    Kara löste sich ein wenig von ihm, um ihn in die dunklen Augen sehen zu können. „ Aye , du warst hier und hast uns gerettet. So wie ich es vorhergesehen hatte.“
    Er zuckte zurück, als hätte sie ihn verbrannt, und ließ sie los. „Sieh nicht allzu viel in dem, was gerade geschehen ist.“
    „Das tue ich nicht. Die Fakten sprechen für sich.“ Karas Herz schlug so schnell, dass sie ihre Hände daraufpresste. „Du hast uns gerettet, ganz so, wie es das Beltanefeuer vorhergesagt hat.“
    Der Retter von Edin Valley runzelte die Stirn. „Meinetwegen. Jetzt könnt ihr ja endlich meine Rubine suchen, und ich geh dann meines Weges.“
    „Ich habe sie nicht“, sagte Kara sanft, während sie bereits fieberhaft darüber nachdachte, wie sie ihn zum Bleiben überreden konnte.

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