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Historical Weihnachtsband Band 4

Historical Weihnachtsband Band 4

Titel: Historical Weihnachtsband Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Krahn , Jacquie D'Alessandro , Hope Tarr
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erste Mal vor sich sah. Nur war er zu sehr auf das Buch erpicht gewesen, um auf sein Herz zu hören. Fast neigte er dazu, zu glauben, dass der Aristoteles nur der durch die himmlischen Mächte herbeigeführte Anlass gewesen war, ihn und Fiona zu vereinen. Sein Inhalt mochte ja Klugheit und Weisheit enthalten, aber doch wohl kaum echte Zauberei. Das wahre Weihnachtswunder war Fiona selbst. Sein Geistermädchen hatte ihm das Buch gegeben, ohne etwas dafür zu verlangen, einfach aus der Güte ihres liebenden Herzens heraus.
    Fiona hatte ihm aber nicht nur das Buch, sondern auch ihr Herz geschenkt. Konnte es ein größeres, schöneres Weihnachtsgeschenk geben als das?
    Er beschloss, noch heute Abend kehrtzumachen – zurück nach London und zu Fiona.
    26. Dezember,morgens
    „Du hast getan, was du konntest. So wie ich auch. Es hat einfach nicht sein sollen“, sagte Fiona zu Fern. Für jeden, der in diesem Moment am Fenster der Buchhandlung vorbeigekommen wäre, hätte es allerdings so ausgesehen, als würde sie sich an die beiden Koffer wenden, die neben der Tür standen. „Ich werde kein Liebesglück erfahren und muss mich damit abfinden. Und es stimmt ja auch, dass die Hexe im Märchen niemals den Prinzen für sich gewinnt. Es passiert einfach nicht.“ In der Nacht, die sie mit Tobias verbracht hatte, zuerst beim Walzertanz in seinen Armen, später beim leidenschaftlichen Liebesspiel, hatte er ihr wahrlich das Gefühl gegeben, eine Märchenprinzessin zu sein. Sie seufzte. „Es ist dir sicher kein Trost, aber dass du deine Flügel nicht bekommen wirst, tut mir wirklich leid. Doch wer weiß, vielleicht übergeben dir die himmlischen Mächte im nächsten Jahrhundert einen vielversprechenderen Schützling. Eine Frau, die besser für ein glückliches Leben geschaffen ist.“
    Sie lauschte. Natürlich kam keine Antwort. Fiona seufzte wieder. Wie es schien, hatte Tobias ihren Schutzengel mit sich genommen. Seit er am vorigen Abend abgereist war, hatte es in ihrem Leben kein geheimnisvoll erscheinendes Festmahl mehr gegeben, keine himmlisch singenden Chöre und auch sonst nichts Zauberhaftes.
    Und jetzt reiste auch sie ab.
    Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihr, dass die Droschke, die sie bestellt hatte, bereits erschienen war. Sie bückte sich, um einen Korb aufzuheben, in den sie Grey Ghost transportieren wollte.
    „Wie es aussieht, sind wir beide wieder allein, Grey.“ Sie wischte sich mit der behandschuhten Hand hastig über die plötzlich feuchten Wangen.
    Während Tobias in der Droschke durch Covent Garden fuhr, nahm er durch seine Schutzbrille Einzelheiten der betriebsamen, schneebedeckten Gegend auf. Die Londoner City und ihre Einwohner schienen aus ihrem Weihnachtsschlummer erwacht zu sein. Auf den Gehsteigen wimmelte es wieder von Menschen, und private Kutschen, Droschken und Omnibusse verstopften die Straßen. Tatsächlich schien die alltägliche Routine wieder von jedermann Besitz ergriffen zu haben.
    Von jedermann außer ihm.
    Am liebsten hätte er dem Droschkenfahrer zugerufen, seine Pferde anzutreiben, denn er konnte es nicht erwarten, die Buchhandlung zu erreichen. Als er jedoch an seinem Ziel ankam, fand er die Fensterläden geschlossen vor. Schnell sprang er aus dem Wagen, entlohnte den Kutscher und eilte auf den Jungen zu, der für den Blumenladen nebenan einen Weg freischaufelte. „He, du da. Kennst du die Dame, der die Buchhandlung gehört?“
    Der Junge sah auf. Wie nicht anders zu erwarten, riss er bei Tobias’ Anblick staunend die Augen auf, und die Kinnlade fiel ihm herab. Dann allerdings gewann seine Neugier offenbar die Oberhand, denn er steckte seine Schaufel in eine Schneewehe und trottete herüber.
    Nachdem er sich mit der behandschuhten Faust über die triefende rote Nase gefahren war, fragte er: „Die Dame mit der fetten grauen Katze, meinen Sie?“
    „Genau die.“ Tobias trat einen Schritt näher. „Miss MacPherson. Weißt du, wo sie hingegangen ist?“
    Ein gerissener Ausdruck erschien auf dem rotwangigen Gesicht. „Das kostet Sie aber was.“
    Tobias holte, ohne zu zögern, eine Münze aus seiner Tasche und hielt sie hoch.
    Dem Jungen drohten die Augen aus dem Kopf zu fallen. „Mann, das ist ja ’ne Guinea!“
    „Zuerst sag mir, wo sie ist“, verlangte Tobias und ließ die Münze in seiner Faust verschwinden.
    Der Kleine grinste. „Sie ist nach Schottland, Sir.“
    Damit hatte Tobias nicht gerechnet. „Bist du ganz sicher?“ Er warf ihm die Münze zu.
    Geschickt wurde sie

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