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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Suede
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Antwort zurück. „Wer glaubst du, schaut sich das an?“
    Griff musste fragen; Dante fragte niemanden irgendetwas. Es war als würde man mit einem Marsmenschen streiten, einem Marsmenschen mit einer Kopfverletzung und einem unglaublich sexy Lächeln.
    „Wer sollte es sich nicht ansehen? Scheiße, ich werde es mir das nächste Mal anschauen, wenn ich ein Mädchen da hab. Vögel sie in den Arsch und die Augen. Ich bin ein Pornostar.“ Dante grapschte die Ausbeulung unter seiner Gürtelschnalle so fest, dass Griff den dicken Schaft durch den Stoff hindurch ausmachen konnte.
    Griff fuhr sich mit der Hand über die Augen. Er muss wissen, was er mir antut, wenn er das macht.
    „Kerle gehen auf diese Seiten, D. Denk nach! Es ist mir egal, was sie dir erzählt haben. Es sind keine geilen Hausfrauen, Mann. Männer schälen sich die Gurke, während sie dir zuschauen. Schwule Kerle, die sich in der Zurückgezogenheit ihres eigenen Zuhauses daran aufgeilen, wie du... dein, äh, Ding machst.“ Griff streckte seine Hände aus, als müsse er eine Kollision abwehren.
    „Alle Macht für sie. Was interessiert mich das? Mein 'Ding' ist ein Akt der Ästhetik. Und so heiß zu sein ist eine unglaubliche Verantwortung.“ Dante spannte einen perfekten Arm an, bis der dunkle Bizeps sich wie eine Grapefruit gegen sein T-Shirt drückte. Er leckte ihn.
    Griff war kurz davor ihm eins auf den Hinterkopf zu geben.
    Dante zwinkerte, stolz auf sich selbst.
    Griff gab ihm eins auf den Hinterkopf.
    „Wer bist du, mein Großvater? Wage ja nicht über mich zu urteilen. Einige von uns haben keine Komplexe.“ Dantes Gesichtszüge verhärteten sich, wurden beinahe misstrauisch. Er hob eine Hand, so als bereitete er sich darauf vor einen Faustschlag abzuwehren. „Sieh mal, Griff, ich hab für mich selbst 'ne Lösung gefunden. Eine, mit der ich leben und mit der ich mein Haus behalten kann.“ Er richtete seine volle Aufmerksamkeit auf sein Messer und begann, den Knoblauch mit übertriebener Präzision in hauchdünne Scheibchen zu schneiden. Er schaute verwirrt und traurig drein.
    „Ich hoffe deine Familie und das FDNY können auch damit leben, D. Leute werden für so'n Scheiß gefeuert.“
    Er will, dass ich mich für ihn freue. Wenn ich ihn nicht wollen würde, könnte ich das.
    Griff ging in den Salon, an das große Panoramafenster und sah hinab in die dunkle Straße. Das Zimmer war mit ausrangiertem Kram anderer Leute und Flohmarktmöbeln ausgestattet. Er zählte bis zehn und nahm einen  tiefen Atemzug. Er stank noch immer nach Rauch aus dem Lagerhaus.
    Ich benehm mich so verrückt, weil ich ihn angelogen hab, aber das ist nicht seine Schuld.
    Ein Stück die Straße hinauf, führte ein untersetzter Latino seinen Pit Bull Gassi. Eigentlich war es ja der Pit Bull, der den Mann Gassi führte, denn er zog fest genug an der Leine um seinen Arm auszukugeln. Ein koreanischer Fahrradkurier fuhr auf der falschen Seite der Straße. Ein missmutiger Teenager brachte den Müll nach draußen, in die Tonnen vor dem Haus. Ein wolkenverhangener Nachthimmel hing über den anderen Sandsteinhäusern, kein Mond und keine Sterne.
    Nichts zu machen. Nichts zu machen.
    Er hörte, wie Dante behutsam das Wohnzimmer betrat.
    Griff hatte das plötzliche Bedürfnis, sich umzudrehen und seinem besten Freund alles zu gestehen: seine Lust, seine Panik, seine Sorgen, seine Hoffnungen... Er konnte spüren, wie Dantes stille Verwirrung ihn von hinten in Wellen traf – G, was ist schon dabei?
    Erklär das mal, du Genie.
    Dante klang zurückhaltend, als er langsam auf Griff zukam. „Er schien nicht mal, du weißt schon, andersrum zu sein. Ich denk, er macht's auch nur für's Geld. Ernsthaft. In diesem Geschäft geht’s nur ums Geld.“
    Griff ließ seine Augen auf die Straße gerichtet. Seine Stimme hatte einen harten Ton und seine Arme waren  fest vor seiner Brust verschränkt. „Anastagio, er ist schwul. Dafür leg ich meine Hand ins Feuer.“
    „Und? Was? Hast du Vorurteile oder was?“
    „Nein!“ Wieder verspürte Griff den hirnrissigen Impuls, alles zu gestehen. Er zwang ihn tief in sich hinein. „Nein. Aber er betreibt garantiert keine Website mit Schwulenpornos und sieht Hetero-Typen dabei zu, wie sie das Deck schrubben, weil er für den Ruhestand spart. Er will dich in deinen knochigen, haarigen Arsch ficken. Während du hier sitzt und dich über ein paar hundert Mäuse freust, wedelt er sich einen von der Palme, mit zehn Millionen anderen Typen, die zuschauen,

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