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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Suede
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wie du dasselbe tust.“
    Wenn ich einen Arsch in der Hose hätte, würde ich es mir auch ansehen.
    „Fick dich. Mein Arsch ist nicht haarig.“ Dante schaffte es, ernsthaft beleidigt drein zu blicken, als er sich auf die zerschlissene Couch setzte, die Richtung Fenster ausgerichtet war.
    „Himmel.“ Griff kratze sich mit seiner Hand hart über den Kopf. Warum konnte er es nicht richtig erklären? Er verließ das Fenster und setzte sich auf den Fußboden. Nicht gegen Dantes Bein, aber dicht dran.
    „Wie das mit seinem Arsch ist, weiß ich nicht. Er ist Russe, also vielleicht. Aber ich muss es niemals herausfinden. Und es waren achthundert Mäuse.“
    Griffs Hirn war kurz vorm Überkochen, als er versuchte, eine Lösung für etwas zu finden, das sein bester Freund nicht einmal als Problem wahrnahm. „Ich versuch nur, auf dich aufzupassen, hm?“
    Dante rutschte von der Couch auf den Boden neben ihm und stieß ihre Schultern zusammen. Er roch nach Zitronensaft und Pfeffer. Sein Arm lag warm an Griffs. „Danke. Wirklich, G. Aber mit mir ist alles in Ordnung. Das hier ist in Ordnung. Der Typ hat ein sauberes Geschäft. Vertrau mir.“
    Aber Griff ließ nicht locker. „Sicher. Aber keine Chance, dass ich dieser hässlichen, kahlköpfigen Dreckschleuder von Zuhälter traue. Du kannst ihm von mir ausrichten, dass wenn er Spielchen mir dir treibt, wenn er auch nur einen russischen Finger an dich legt, er deinen Kumpel am Hals hat. Und wenn ich mit ihm fertig bin, wird jemand ein Fliegengitter brauchen, um seine Teile wieder herauszufischen .“ Er konnte die mörderische Wut in sich aufsteigen spüren, wie Hitze von einer Fahrbahn im Sommer aufsteigt.
    Lieber Himmel. Er brauchte einen Drink, bevor er völlig ausrastete.
    „Okay, Griffin. Okay. Ich versprech's.“ Dante tätschelte seine Schulter mit vorsichtiger Hand, so als sei er ein wilder Hund, der von einer ausgewachsenen Psychose zu etwas halbwegs Normalem beruhigt werden musste. Er fuhr sich mit einer Hand durch seine tiefschwarzen Locken und stieß einen Seufzer aus.
    Griff wusste, dass er verrückt klang. Er klang vollkommen geistesgestört, aber er musste es loswerden und konnte sich selbst nicht davon abhalten. „Du bist mein Bruder, Mann. Wir wissen beide, dass sie schwanzlose Insekten sind, die deine Scheiß-Situation ausnutzen. Ich könnte, verflucht nochmal, kotzen. Wenn ich das Geld hätte –“
    „Hast du aber nicht. Es ist okay. Mach dir nicht so viele Sorgen. Hey, du bekommst sonst noch 'nen Herzinfarkt. Und dann bekomm ich 'nen Herzinfarkt.“ Dante schob sich auf seine Füße und bot Griff eine Hand an, um ihm aufzuhelfen.
    Griff stand auf und drehte ihm den Rücken zu, entschlossen, sich nicht dafür zu entschuldigen, dass er sich Sorgen machte. „Für dein Leben brauchst du einen Airbag. Ich schwör's dir, Anastagio, du hättest zu deiner Geburt direkt einen mitgeliefert bekommen sollen.“
    Dante lehnte für einen Moment seine Stirn zwischen Griffs Schulterblätter, so zaghaft, dass Griff die Luft wegblieb. „Nee. Jeder weiß, dass ich fehlerhaft geboren wurde. Dich haben sie erst später installiert.“
    Griff drehte sich um und sah ihn überrascht an. Sein Gesicht wurde warm und er wusste nicht, was er sagen sollte. Es schien keine Rolle zu spielen. Der Moment zog sich unangenehm dahin, beide schienen darauf zu warten, dass der andere etwas sagte oder tat.
    Er muss es wissen, richtig? Tu's einfach, Muir.
    Dante lächelte.
    Griff errötete.
    Es klingelte an der Tür.
     
     
    Von der Türklingel gefickt.
    Griff hatte das Gefühl, vom Erröten zu sterben. Als wäre all das Blut aus seinem Kopf abgeflossen, bis er vor Scham oder einer hyperaktiven Erektion sterben würde.
    Dante öffnete die Tür und fand eine von Tränen überströmte Loretta auf den Stufen auf und ab gehen, auf ihrem Arm ihre vier, vielleicht fünf Jahre alte Tochter. Nicole streichelte über die braunen Locken ihrer Mutter und versuchte sie zu beruhigen.
    Immer hereinspaziert.
    „Ist alles okay, Süße. Ich bin okay“, log Loretta mit rauer Stimme.
    Griff fragte sich, was sie so aus der Fassung gebracht haben mochte,  um ohne Vorankündigung vor der Tür ihres Bruders aufzutauchen. Hauptsächlich fragte er sich allerdings, ob es ihm, nach dem was eben beinahe geschehen wäre, möglich sei, sich wie eine erwachsene Person zu benehmen.
    Was beinahe geschehen wäre?
    „Hey.“ Lorettas Lächeln erreichte ihre whiskeyfarbenen Augen nicht.
    Dantes schon. „Hey. Komm

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