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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Suede
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hämmerte, als er die Lampe ausschaltete und ein paar Bücher auf seinen Computer packte, so als wolle er eine Schlange darin gefangen halten. Seine Hände zitterten.
    Ich wünschte ich wünschte ich wünschte ich wünschte...
    Er schob sich auf die andere Seite des Bettes, lag im Dunkeln und starrte an die Decke. Er dachte daran, dass Dante das alles für einen Witz hielt. Dante und er waren schon vorher gemeinsam nackt gewesen. Hölle nochmal, sie hatten sogar zusammen Mädchen vernascht, als sie noch dämliche Teenager waren.
    Aber Dante wusste nicht, dass sich etwas in ihm verändert hatte. Er würde es wahrscheinlich für brüllend komisch halten.
    Griff konzentrierte sich darauf tief einzuatmen, um die bunten Punkte vor seinen Augen in dem dunklen Zimmer zu bekämpfen. Er verstand es, aber Dante nicht. Das war das Problem.
    Fick dich. Fick dich. Wie kann er es nicht wissen?
    Griff hielt siebenunddreißig Minuten durch, bevor er es nicht mehr aushielt.

Kapitel 7

     
    Der Zeiger war gerade auf zwei Uhr morgens gerückt, als Griff sich aus dem Bett rollte und sich bei ausgeschaltetem Licht, wie ein barfüßiger Einbrecher, durch sein eigenes Zimmer bewegte. Ohne darüber nachzudenken, verschloss er seine Tür und ließ die Jalousien hinunter, bevor er sich wieder auf seine grüne Bettdecke setzte. Er wusste, dass er alleine im Haus war, aber sein Herz hämmerte wild in seiner Brust, seine Hände zitterten und allein der Gedanke, dass jemand hereinkommen und etwas sehen könnte, brachte ihn beinahe zum Kotzen.
    Der Scotch hatte seinen Mund feucht und seine Gliedmaßen zu einer geleeartigen Masse werden lassen. Er behielt seine schwarze Jeans an, aufgeknöpft, als er zurück auf sein Bett kletterte und seinen Laptop mit tauben Fingern öffnete. Die E-Mail war noch immer geöffnet: „BIST DU EIN HITZKOPF?“
    Schön wär's.
    Griff rutschte etwas herum und machte es sich auf dem Bett bequem. Mit zittrigen, verschwitzten Händen klickte er auf den Link, der eine Seite öffnete, die ihn aufforderte wieder zu verschwinden, falls er noch keine achtzehn sei. Nachdem er diese Hürde genommen hatte, landete er auf einer Seite mit der Grafik einer roten Backsteinwand, die mit dämlichen Begriffen aus der Pornolandschaft, Versprechungen von dicken und harten Tatsachen abgaben. Er registrierte sie nicht einmal.
    Alles was er sah, war Dante: tiefschwarze Augen, römische Nase, ein Mund so rot wie schwerer Rotwein. Alles was er wollte. Sie hatten einen Schnappschuss von ihm online eingestellt, wie er über etwas abseits der Kamera lächelte. Seine nackte Brust war unter den Hosenträgern seiner feuerfesten Hose zu sehen, sein kantiges Gesicht war geneigt, ganz so, als kenne er ein Geheimnis.
    „NEU: DIE VOLLE LADUNG MONTE!“ versprach die Überschrift. Monte?! Wer hatte das ausgesucht? „Der heutige SCHRUBBER DER NACHT!“
    Er wird es niemals erfahren.
    Verdammt. Er nahm tief Luft, hielt für einen Moment den Atem an und klickte auf seinen besten Freund. Daraufhin landete er auf einer weiteren Seite, diesmal einer, mit einem mürrisch dreinblickenden Spanier, in einer Jacke des New York Police Departments – sprich: nur der Jacke über seinem tätowierten Oberkörper. Daneben war ein Anmeldeformular, um Griff für eine Woche, einen Monat oder ein Jahr, zu einem Mitglied werden zu lassen.
    Eine Woche schien schon schlimm genug. Griff gab seine echten Kreditkartendaten und einen falschen Namen ein und akzeptierte die Geschäftsbedingungen. Erledigt. Ein animierter Schriftzug informierte ihn darüber, dass die Seite „vor Geilheit nur so trieft“. Dante war nun zu seinen Diensten.
    So musste sich die ewige Verdammnis anfühlen.
    Der Clip begann, sobald sich ein Teil heruntergeladen hatte. Zuerst der ganze Haftungs-Scheiß, dann wurde das orangefarbene HotHead Logo von einem animierten Feuer weg gebrannt. Der Bildschirm wurde schwarz und eine Stimme mit slavischem Akzent grollte, „Willkommen bei HotHead-dot-com“, bevor das Bild sich auflöste.
    Griff erkannte die Stimme als Aleks. Keine Frage, dass es sich um den kahlköpfigen Russen handelte, den er vor ein paar Wochen im Stone Bone gerettet hatte. Langsam wurden die Scheinwerfer heller und gaben den Blick auf eine stylische Sitzgruppe frei.
    Dort saß Dante und lächelte von einem breiten Ledersessel vor einer grau-grünen Wand. Ein Bild hing über seinem Kopf: eine Mischung von lila und roten Spritzern auf Leinwand. „Möchtegern Kunst“, wie Mr. Anastagio das Zeug

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