Hitzkopf
Plastikdose mit Dosenpfirsichen und eine Box mit geliefertem griechischem Essen enthielt, an dem er roch und es dann wegwarf. Er dachte darüber nach sich Toast zu machen, wusste aber von vornherein, dass alles wie Asche schmecken würde. Er schloss den Schrank.
1:08 Uhr morgens.
Wie viele Typen hatten Dante bis jetzt schon im Netz gesehen? Wie viele HotHead Mitglieder haben ihm schon zugesehen, wie er seine Ladung über sich abspritzte, während ich hier wie ein Feigling sitze und versuche, verdorbenes Essen in einem leeren Haus zu futtern?
Griff konnte nicht anders, als ständig über all diese Männer nachzudenken, die Dante ab heute Nacht auf diese Weise kennen würden. Sie würden seine Lust sehen und denken, sie besäßen ein kleines Stückchen von ihm, weil sie Zeuge von etwas Privatem wurden, etwas, das nur ihm allein gehören sollte. Wie viele Leute würden nächste Woche oder nächsten Monat ein Stück von Dante haben? Es schien nur logisch. Wenn Griff nachgab und sich auf der Seite anmeldete, könnte er Dante wenigstens mit ihnen teilen und das wäre besser, als sie einfach ein Stück von ihm stehlen zu lassen.
Nein. Er griff nach oben und zog eine Flasche Scotch vom Regal und füllte sich selbst vier Finger breit in ein angeschlagenes Glas, sprach einen Toast auf nichts aus und kippte es. Dann das Ganze noch einmal.
Sein Handy begann an seiner Hüfte zu klingeln. Jemand musste eine Nachricht für ihn hinterlassen haben, während er im Zug war. Er schaute auf den Bildschirm.
Dante.
Griff goss sich einen weiteren ordentlichen Schuss Scotch ein und war nicht in der Lage, sich selbst davon abzuhalten die Nachricht abzurufen und sie sich über Lautsprecher anzuhören, während er nach unten in sein Zimmer im Kellerapartment ging. Die Nachricht hallte im leeren Haus wieder.
„Was' los, G?“ Dante schrie, von irgendwo her, laut in den Hörer, vermutlich aus einer Bar. Gläser stießen zusammen und eine wilde Truppe schrie sich im Hintergrund an. Dante klang ebenfalls fröhlich.
„Hey Mann, ich hab mich gefragt, ob du Samstag rüber kommen willst, um mir nochmal beim Dach zu helfen. Ich frag nicht gern, aber im Dachboden ist es schon wieder undicht. Ich hab Tino versprochen, dass ich einen Auberginenauflauf mach, also bekommst du sogar was Vernünftiges zu essen. He, pass auf...!“
Die Nachricht wurde kurz undeutlich, als Dante angerempelt wurde und das Telefon mit einem Klappern zu Boden fiel. Es raschelte, als er es wieder aufhob. „Ich schwör, ich mach's wieder gut, Griff. Du weißt, ich hab den Scheck von dieser... russischen Sache und ich will nicht, dass das mit dem Dach schlimmer wird.“
Griff schob seine Schlafzimmertür auf und ließ das Telefon auf den Nachttisch fallen, als er die Leselampe einschaltete. Der Scotch machte sich bemerkbar. Gut. Vielleicht könnte er ja dann schlafen. Er schlüpfte aus seinen Schuhen und knöpfte die enge Jeans auf, um sich an seinem Waschbrettbauch zu kratzen. Sein Bett hatte noch immer kein Kopfteil, lediglich einen Sprungrahmen und eine Matratze auf dem Boden. Sein kleiner Fernseher und die Anlage waren noch aus seiner High-School-Zeit. Himmel. Gerade jetzt versuchte er, sich nicht wie ein totaler Loser zu fühlen und hatte keinen Erfolg damit.
Auf dem Lautsprecher des Handys lachte Dante gerade über etwas, über den Krach der Bar hinweg. Eine weibliche Stimme in der Nähe sagte etwas, allerdings leise genug, um nicht verständlich zu sein. „Ja! Ja. Oh, und Griffin, mein Dad hat dir 'ne Mail wegen dem Sonntagsessen geschickt, zu dem du kommen wirst. Zick nicht rum, sag, zum Teufel, gleich nochmal zu, sonst lässt meine Mom mir keine Ruhe. Ich muss jetzt g–“ Und die Nachricht stoppte.
1:16 Uhr.
Mechanisch holte Griff seinen Laptop vom Schreibtisch und öffnete ihn auf dem Bett. Er zog das schwarze Shirt über den Kopf und warf es Richtung Kleiderschrank, während der Rechner hochfuhr.
Tatsächlich gab es eine E-Mail von Mr. Anastagio. Er öffnete sie und tippte seine Antwort mit zwei Fingern: Ja, komme am Sonntag zum Essen. Danke, Mr. A.; was soll ich mitbringen?
Er schloss die Einladung wieder, löschte eine Werbemail für eine Diät, eine Spam für eine Penisvergrößerung und zwei Dienstplanänderungen von seinem Chief. Und dann sah er es.
„BIST DU EIN HITZKOPF?“
Dante hatte den Scheiß-Link, zu der Website, weitergeleitet. Zu ihm. Mit Absicht. Haha.
Griff schlug seinen Laptop zu und legte ihn auf den Nachttisch. Sein Herz
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