Hochzeit Auf Griechisch
und war erleichtert, dass sie bald offen miteinander sprechen konnten.
„Gut? Warum gut? Was ist passiert?“, fragte Ari aufgeschreckt.
Zoe legte ihr den Arm um die Schultern. „Sprich mit Quinn, und wir sehen uns später.“
„Ich werde es nicht gerne hören, oder?“
Zoe schüttelte den Kopf und Ari schauderte, doch es war nicht diese Reaktion, die Zoe Sorgen bereitete. Was sie am meisten beschäftigte, war die Tatsache, dass sie nach einer halben Ewigkeit voll harmloser Beziehungen dabei war, sich in einen Mann zu verlieben, der definitiv eine Bedrohung darstellte – für die freie und unabhängige Umgebung, in der sie aufgewachsen war, und für ihre geliebte Familie, mit der sie so verwachsen war.
Nach dem Kuss kehrte Ryan in sein Hotelzimmer zurück. Er brauchte eine kalte Dusche, doch zuerst wollte er den Privatdetektiv anrufen, um mehr Informationen über die Costas-Familie zu erhalten.
Da er nun wusste, dass sie in Sams Leben eine wichtige Rolle spielten, wollte er mehr über ihren Hintergrund und darüber erfahren, mit welchen Leuten er es zu tun hatte. Er wusste bereits, dass sie nicht das nötige Geld hatten, um vor Gericht zu ziehen, doch jeder Einzelne von ihnen hatte mehr Herz als seine ganze Familie zusammen. Und das machte ihm Angst.
Genauso wie Zoe. Es war eine Sache, sich von einer Frau angezogen zu fühlen, doch eine ganz andere, sich berührt zu fühlen, und genauso erging es ihm mit ihr. Ihre Hingabe für ein Kind, das nicht blutsverwandt mit ihr war, ihre Freundlichkeit ihm gegenüber, obwohl er ihre Welt auf den Kopf stellte, und ihr unabhängiger Geist weckten Gefühle in ihm, die er nie zuvor verspürt hatte. Nicht in einer Familie, in der man alles daransetzte, seine Emotionen zu verbergen und Mauern um sich herum zu errichten. Wenn er mit Zoe zusammen war, sie hielt und küsste und mit ihr zusammen lachte, dann gab es keine Mauern.
Deshalb würde er ihr am Wochenende aus dem Weg gehen. Es würde zwar verdammt schwer werden, nicht bei den Costas aufzutauchen, aber er beschloss, sich von der neuen Frau in seinem Leben fernzuhalten. Für seine Tarnung war das sowieso nur von Vorteil, denn ein Sozialarbeiter würde wohl schwerlich am Samstag oder Sonntag Hausbesuche machen. Stattdessen wollte er Arbeit erledigen, die er sich mitgebracht hatte, und sich auf Montagmorgen vorbereiten, wenn er wieder auf Zoe und ihre Familie treffen würde.
Erfrischt von der Dusche, saß Ryan auf dem Bett in seinem Hotelzimmer. Nachdem er beim Zimmerservice bestellt hatte, entschied er, sich bei seiner Familie zu melden. Er hatte seinen Eltern mitgeteilt, dass er nach New Jersey fuhr, um einer Spur zu Faiths Tochter nachzugehen. Sie wussten, dass Faith tot war und irgendwo da draußen eine Enkelin lebte, doch sie hatten keinerlei Interesse gezeigt, ihn auf seiner Reise zu begleiten.
„Weck keine schlafenden Hunde, Ryan“, hatte sein Vater gesagt. „Faith ist fort. Es kommt nichts Gutes dabei heraus, die Vergangenheit aufzuwühlen.“
Und obwohl er erwähnt hatte, dass ihre Enkelin als Pflegekind aufwuchs, blieb sein Vater unnachgiebig. „Vermutlich ist sie dann noch eigensinniger und schwieriger im Umgang als Faith es war.“ Mark Baldwin hatte jede Art von Zusammenführung ebenso abgelehnt wie Ryans Mutter Vivian. Doch Ryan hatte einen Funken Emotion in ihren Augen aufblitzen sehen und hoffte, dass eine Begegnung mit Sam ihre Einstellung ändern würde.
Sein Onkel Russ dagegen, der Bruder seines Vaters, unterstützte seine Nachforschungen und das bereits seit dem Tag, an dem Ryan ihm erzählt hatte, dass Faith eine Tochter hatte, die noch lebte und in New Jersey wohnte. Aus diesem Grund wandte er sich jetzt an Russ.
Er erreichte ihn bei der Arbeit im Büro von Baldwin’s, dem Lieblingskaufhaus von ganz New England, dem Unternehmen ihrer Familiendynastie. Eine Dynastie, die Ungehorsam mit Ausschluss bestraft, dachte er bitter.
Onkel Russ hatte sein Leben dem Geschäft gewidmet, erst recht, nachdem Ryans Vater einen Herzinfarkt erlitten und sich in den letzten Jahren zunehmend aus dem Geschäft zurückgezogen hatte. Obwohl auch J.T. bei Baldwin’s arbeitete, war sein Bruder mehr eine Art Abteilungsleiter, während Onkel Russ Lieferungen und Transporte überwachte.
„Hallo, Onkel Russ“, sagte er, als sich sein Onkel auf seiner privaten Leitung meldete.
„Ryan, es freut mich, endlich von dir zu hören. Ich dachte schon, ich müsste mich selber auf die Socken machen, um dich
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