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Hochzeit Auf Griechisch

Hochzeit Auf Griechisch

Titel: Hochzeit Auf Griechisch Kostenlos Bücher Online Lesen
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Haus gut erzogen zu werden, gleich null sind.“
    „Das ist die falsche Einstellung. So negativ dürfen Sie keiner langjährigen Verpflichtung wie mit einem Haustier gegenüberstehen.“
    „Das tue ich nicht. Doch um ein Haustier zu erziehen, brauchen Sie Beständigkeit. Jeder, der täglich mit dem Schwein zu tun hat, muss es gleich behandeln, und ich fürchte, in diesem Irrenhaus sollte man sich keinen falschen Hoffnungen hingeben.“ Sie schüttelte den Kopf und lachte über sich selbst, als sie begriff, wie sie um den heißen Brei herumschlich. „Sehen Sie es so. Aus Ari und mir ist etwas geworden. Ima Pig wird ebenfalls überleben.“ Sie sah ihm in die Augen. „Aber ich rede hier eigentlich nicht über Ima.“
    Er erwiderte ihren Blick und sah sie aus ernsten braunen Augen an. „Das dachte ich mir.“
    „Sie müssen wissen, dass Sam keines dieser folgsamen Kinder ist, die alle Regeln beachten. Sie müssen ihre Persönlichkeit respektieren.“ In diesem Moment erkannte Zoe, dass sie Ryan auf eine gewisse Art vorbereitete, falls ihm Sam zugesprochen werden sollte.
    Der Gedanke zerschnitt ihr das Herz und hinterließ eine Wunde, mit der sie im Moment nicht umgehen konnte. Doch sie würde sowohl Sam als auch Ryan einen schlechten Dienst erweisen, wenn sie nicht die Möglichkeit in Betracht zog, Sam zu verlieren.
    Er ging zu einer Bank, setzte sich und ließ sich gegen die schmiedeeiserne weiße Lehne sinken. „Fünf Minuten mit ihr, und ich wusste, dass sie ihrer Mutter ähnlicher ist, als ich dachte.“ Er blickte zum Himmel, als gäbe es dort Antworten und Erklärungen. „Meine Familie hat Faith erstickt.“
    So viel hatte Zoe schon geahnt. „Und das darf Sam nicht passieren.“
    Ryan nickte.„Ich weiß.“ Er wusste, was Zoe meinte, viel besser sogar, als sie dachte.
    Seine Schwester hatte die Grenzen übertreten, die seine auf Anpassung bedachte Familie gesetzt hatte, und sie hatte für dieses Vergehen bezahlt, indem sie enterbt worden war. Er hatte sich oft gefragt, ob sein Vater froh gewesen war, als Faith fortlief, weil er so nicht länger mit ihren Problemen und ihrer Sucht konfrontiert war. Aber dann hatte er das unterdrückte Weinen seiner Mutter gehört und gemerkt, dass er weniger verstand, als er glaubte.
    Aus Angst, von der einzigen Familie, die er kannte, verstoßen zu werden, war Ryan noch lange nach Faiths Verschwinden auf dem vorgegebenen Weg geblieben. Auch wenn seine Schwester schwach und abhängig gewesen war, hatte sie doch die Kraft gehabt, bis zum Ende auf eigenen Füßen zu stehen. Auf eine absurde Weise bewunderte er sie dafür.
    „Ryan?“ Zoes Hand auf seinem Arm und ihre sanfte Stimme holten ihn zurück.
    Er wusste, dass er sich von ihr nicht angezogen fühlen sollte, und er wusste, dass er ihrer Familie gegenüber vorgab, ein Sozialarbeiter zu sein, während er gleichzeitig vorhatte, das Kind seiner Schwester zu sich zu nehmen. Doch er konnte Zoes Anziehungskraft nicht verleugnen und spürte, dass er seine körperliche Reaktion auf sie nicht unterdrücken konnte.
    „Ryan?“, fragte sie erneut.
    „Hmmm?“
    „Ich fragte, warum Sie so heftig auf die Sache mit den Narzissen reagierten.“
    Er lachte, weil er nicht wusste, ob dieses Thema leichter anzugehen war als sein wachsendes Verlangen nach Zoe.
    Er erhob sich und kam wieder zurück zu dem Erdhaufen. „Meine Großmutter Edna züchtete Rosen. Sie hat einen Garten, von dem ich annehme, dass er ihr mehr bedeutet als jedes ihrer Kinder.“
    „Und Gott gnade dem Barbaren, der einen Baseball in die Büsche schlägt und die Blumen niedertrampelt, um ihn zurückzuholen?“ Sie ließ ihre Augenbrauen tanzen, um ihren Worten die Schärfe zu nehmen – ein Kunststück, das sie perfekt beherrschte.
    „Das trifft es in etwa.“
    „Glauben Sie mir, Elena wird nicht mit der Wimper zucken wegen der Blumenzwiebeln. Irgendwann im November wird sie mich nur in aller Herrgottsfrühe aufwecken, um sie wieder einzupflanzen.“
    Er grinste. „Danke.“
    Ihre Augen wurden schmal und zwischen ihren Augenbrauen bildete sich eine Falte. „Wofür?“
    Er zuckte die Achseln. „Ich bin nicht sicher. Vielleicht dafür, dass Sie sind, wie Sie sind? Ich meine, wir stehen hier als zwei Menschen, die kaum gegensätzlicher sein könnten, und trotzdem scheinen Sie sich um meine Gefühle zu sorgen.“
    Zu seiner Überraschung errötete sie. „Das ist wohl eine von meinen Schwächen. Ich gebe den Costas-Genen die Schuld. Wir werden zu Idioten, wenn es

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