Hochzeit Auf Griechisch

verbracht“,erklärte Zoe ihrer Zwillingsschwester. „Sie haben dem Schwein einen Platz zum Suhlen gegraben.“ Sie deutete auf das Stück Erde.
    „Inmitten von Moms Narzissen. Es wird eine Strafe sein, die Zwiebeln umzupflanzen.“
    Ryan seufzte. Die Schwestern waren sich ähnlicher, als sie wussten. Er griff nach seinem Hemd, das über der Bank hing. „Es war nett, Sie kennenzulernen, Ari“, sagte er.
    „Ganz meinerseits.“ Ari nickte ihm kurz zu.
    „Auf Wiedersehen, Ryan“, winkte Zoe ihm zu. „Ich seh dich.“
    Ihr gebannter Blick auf seine noch immer entblößte Brust machte deutlich, dass sie das nicht nur im übertragenen Sinne meinte.
    Zoe beobachtete, wie Ryan sich davonmachte. Er konnte gar nicht schnell genug wegkommen, und sie fand seine Verlegenheit niedlich. Sein Kuss wiederum war Leidenschaft pur gewesen.
    „Wer hätte das gedacht.“ Ari musterte ihre Zwillingsschwester mit wissendem Blick.
    Zoe steckte herausfordernd die Hände in die Jeans. „Was?“
    „Ich kann nicht glauben, dass ich dich erwische, wie du mit einem Sozialarbeiter herummachst“, sagte sie lachend.
    Offenbar hatte Ari Quinn heute noch nicht gesehen, denn sie benahm sich, als ob alles in Ordnung wäre. Sie mochten dem Rest der Familie die Wahrheit über Ryan verschweigen, doch Quinn und Zoe würden Ari niemals im Dunkeln lassen. Als damals alle anderen gedacht hatten, dass sie verschwunden und vermutlich tot sei, war Ari die Einzige gewesen, der sie schließlich die Wahrheit gesagt hatten, und als sie zurückgekehrt war, hatte Zoe sich geschworen, dass es zwischen ihr und ihrer Schwester keine Lügen mehr geben sollte. Doch sie durfte hier nicht offen reden und damit riskieren, dass Sam etwas mitbekam.
    „Der Typ hat etwas. Oder hast du das nicht bemerkt?“, fragte Zoe.
    Nach ihrem leidenschaftlichen Kuss war es nicht weiter schwierig, sich auf Ryans angenehmere Seiten zu konzentrieren, obwohl sie sich einigermaßen unbehaglich fühlte, weil sie sich mit einem Mann vergnügte, der nicht gerade das Beste für ihre Familie wollte.
    Ari zog eine Augenbraue hoch. „Das habe ich, ehrlich gesagt, nicht. Ich habe meinen eigenen Kerl zu Hause, aber ich bin froh, dass wenigstens du die Augen offen hältst. “
    Zoe zuckte die Achseln. Ihre Gefühle für Ryan und ihr erster Kuss waren so frisch, dass sie nicht einmal mit ihrer Zwillingsschwester darüber reden wollte.
    „Er ist auf jeden Fall anders als alle anderen Männer, die du bislang hattest.“
    „Das habe ich bemerkt.“
    „Er ist mehr … Wie soll ich das taktvoll beschreiben? Er ist viel mehr wie ich als wie du. Was durchaus einen Sinn ergibt, da Gegensätze sich anziehen. Sieh nur mich und Quinn an.“
    Ari und Quinn waren das ultimative Paar, und es machte schon allein deswegen nicht den geringsten Sinn, Zoes Verlangen nach Ryan mit der Liebe ihrer Schwester zu ihrem Mann zu vergleichen – ebenso wenig wie das Gespräch, das Ari offenbar vorhatte.
    „Wenn du darauf hinauswillst, dass Ryan korrekt und konservativ ist und Regeln und Vorschriften liebt, ja, dann weiß ich, warum du glaubst, dass ihr beide etwas gemeinsam habt.“ Zoe fing den Blick ihrer Schwester auf, und beide brachen in Gelächter aus. Ein Beweis dafür, wie vertraut ihre Beziehung seit Aris Rückkehr geworden war.
    „Wo sind Mom und Sam?“, fragte Ari. „Ich wollte eine Bluse zurückbringen, die ich mir geliehen hatte.“
    Zoe blickte sich um. „Gute Frage. Ich schätze, Mom hat Spa-Termine, und Sam ist für ein Weilchen nach nebenan gegangen.“
    Ari schob den Riemen ihrer Umhängetasche höher. „Ich habe die Bluse auf den Küchentisch gelegt. Kannst du es ihr ausrichten?“
    Zoe nickte.
    „Ach, übrigens habe ich den Beraterinnen-Job an der Ocean Isle Highschool bekommen“, sagte sie ganz beiläufig, doch Zoe wusste, wie sehr sie den Job hatte haben wollen.
    „Das ist ja wundervoll!“ Sie umarmte ihre Schwester.
    „Die Arbeitszeiten sind perfekt für mich, und es ist nicht weit von unserem Haus.“
    „Du vermisst Vermont also nicht?“
    „Kein bisschen. Es war nur ein Ort, an dem ich gewohnt habe. Es war kein Zuhause.“
    Zoe trat zurück und lächelte. „Zuhause ist, wo Quinn Donovan ist, oder?“
    „Und du. Und Mom und Dad. Und Sam und …“
    „Apropos Quinn, hast du heute schon mit ihm gesprochen?“, unterbrach Zoe ihre Schwester.
    „Nicht seit heute Morgen, aber er hat angerufen. Wir treffen uns gleich zum Lunch.“
    Zoe nickte. „Okay, das ist gut. Gut“, sagte sie