Hochzeit Auf Griechisch

stimmte Ryan zu und blickte seine Mutter warm an.
    Sogar Zoe musste zugeben, dass sie beeindruckt war von Vivians Bereitschaft, sich zu ändern und mehr zu bemühen. Erleichterung stieg in ihr auf, denn Sam würde von dieser Veränderung profitieren.
    „Ich habe in jener Nacht nicht geschlafen. Und dann begriff ich, dass ich weiter den Snob spielen konnte, dem Regeln wichtiger sind als seine Familie, und so auch Faiths Tochter verlieren würde, oder dass ich den Anfang machen und meine Einstellung ändern konnte. Um meiner Familie willen habe ich entschieden, dass auch ein alter Hund neue Tricks lernen sollte.“ Vivian rang sich ein Lachen ab, doch sie zitterte am ganzen Körper bei ihrem Gefühlsausbruch.
    Auch Zoe wurde von ihren Gefühlen überwältigt. Sie hatte nun keine Wahl mehr und musste die Distanz zwischen sich und Ryan wiederherstellen. Er war ein guter Mensch. Er stand kurz davor, dass seine Nichte von seiner Familie akzeptiert wurde. Zoe hatte keinen Platz in ihrem Leben, höchstens als entfernte Freundin. Wenn Ryan und sie trotz all ihrer Leidenschaft so wenig gemein hatten, konnte es keinen anderen Platz für sie geben.
    Mit einem Kloß im Hals sah sie zu ihm und fing seinen Blick auf. So sehr ihr Herz auch etwas anderes glauben wollte, ihr Verstand sagte ihr, dass ihre unterschiedlichen Überzeugungen und Lebensstile und ihre völlig gegensätzlichen Familien auf lange Sicht nicht zueinanderpassen konnten. Der Lebensstil seiner Familie war sogar eine Bedrohung für die starke Frau, als die sie sich sah, und für den unabhängigen Geist, der sie sein wollte.
    Mit einem ermutigenden Nicken beobachtete sie, wie sich Ryan wieder seiner Mutter zuwandte, und trat ein paar Schritte zurück.
    Widerstrebend löste Ryan seinen Blick von Zoe und sah seine Mutter an. Die Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf. Er war beeindruckt und völlig überrascht von ihrem Eingeständnis, ihren Schuldgefühlen und ihrem Wunsch, es besser zu machen. Er empfand Verblüffung, Dankbarkeit und sogar Liebe zu dieser Frau, die immer so distanziert gewesen war.
    Er ignorierte ihren Versuch, stoisch und gefasst zu wirken, und legte ihr den Arm um die Schultern. Wenn e r jetzt körperliche Nähe zu seiner Mutter brauchte, dann musste es ihr ebenso ergehen. Zu seiner Überraschung erwiderte sie seine Geste, indem sie ihren Arm um seine Taille schlang.
    Doch er konnte die Augen nicht von Zoe abwenden. Sie stand abseits und lächelte leicht. Die Versöhnung von Mutter und Sohn berührte sie. Doch als sich das Schweigen ausbreitete, wurde ihr offenbar unbehaglich zumute. Sie verlagerte ihr Gewicht und wirkte ungewöhnlich verloren für eine Frau, die normalerweise so selbstbewusst war.
    Er wollte sie an dem Moment teilhaben lassen, doch offensichtlich war sie noch nicht bereit dafür.
    „Sie sollten wissen, dass ich einzig in Sams Interesse gefragt habe“, brach Zoe das Schweigen.
    Ryans Mutter blickte sie misstrauisch an. Offenbar wusste sie noch immer nicht, welche Rolle Zoe in diesem Spiel zukam, und Ryan war noch nicht so weit, sie einzuweihen. Nicht, solange noch nicht einmal Zoe bereit war, die Wahrheit zu hören.
    Bevor er der Situation die Anspannung nehmen konnte, ergriff Zoe wieder das Wort. „Sehen Sie, meine Familie war genau da, wo Sie jetzt sind. Sam hat auch unsere Grenzen getestet, und wir haben festgestellt, dass sie gut auf Bestrafung reagiert, wenn sie aus Liebe geschieht. Doch sie rebelliert gegen Regeln, die um ihrer selbst willen befolgt werden sollen. Sam will einfach nur geliebt und akzeptiert werden und wissen, wo sie hingehört.“
    „Das ist …“
    „Entschuldigen Sie bitte“, unterbrach Zoe seine Mutter und winkte abwehrend. „Hier geht es nur um Sie und Ihren Sohn.“ Mit diesen Worten trat sie einen Schritt zurück und dann noch einen weiteren.
    Ryan begriff, dass sie Distanz suchte. Die durfte er ihr nicht gestatten. Zoe war daran gewöhnt, von ihrer Familie Liebe und Zuwendung zu bekommen. Warum verschloss sie sich so sehr davor, das auch bei ihm zu finden?
    Ryan hatte die feste Absicht, das zu ändern.
    Weil er nicht schlafen konnte, verließ Ryan gegen Mitternacht sein Schlafzimmer und sah, dass im Wohnzimmer noch Licht brannte. Er dachte, es sei Zoe, doch stattdessen erblickte er Sam, die durch den Raum wanderte und sich die Fotos ansah. Die meisten waren von seiner Familie, und er hatte Verständnis für ihre Neugier. Er selbst hatte ebenfalls noch viele Fragen an Sam. Seit sie sich