Hochzeit Auf Griechisch
Formular, das Faith ausgefüllt hat, als sie das Schließfach anmietete. Es ist auf den 15. März 1988 datiert.“
„Lass mich mal sehen.“ Seine Hände zitterten, und sie nahm ihm das Papier vorsichtig ab, während sie sich neben ihn kauerte. Sie überflog die nur noch schwach lesbare Schrift. Die Eintragungen sagten Zoe nichts. „Dies ist nicht die Adresse deiner Eltern.“
„Das stimmt. Es ist die Adresse einer Freundin von Faith. Patty Wheaton war eine ihrer besten Freundinnen. Sie war ein paar Jahre älter als Faith. Natürlich missbilligten meine Eltern die Freundschaft, weil Patty ein wenig stürmisch war, zu viel Makeup trug und lieber Spaß hatte als zu lernen.“
„Hmmm.“ Zoe dachte nach. „Ich gehe davon aus, dass ihr mit Patty gesprochen habt, als ihr Faith gesucht habt.“
„Sie gehörte zu den wenigen Menschen, bei denen sich meine Eltern erkundigt haben, als Faith fort war. Patty sagte, sie hätte nichts von ihr gehört. Der Privatdetektiv, den ich angeheuert habe, sprach noch einmal mit ihr, doch sie beharrte darauf, dass sie nie wieder Kontakt mit Faith gehabt hätte.“
Zoe seufzte niedergeschlagen.
Er sah sich noch einmal das Formular an. „Dies ist auch nicht die Telefonnummer meiner Eltern.“
„Vermutlich ist es Pattys. Besteht die Möglichkeit, dass sie noch immer dort wohnt?“, fragte Zoe.
Ryan schüttelte den Kopf. „Das bezweifle ich. Aber ihre Mutter weiß sicher, wo sie steckt, und ihre Eltern leben noch immer hier.“
„Es ist den Versuch wert. Sprechen wir noch einmal mit ihr. Vielleicht ist irgendetwas aus dem Schließfach bei ihr gelandet.“
„Wer würde altes Zeug von einer Freundin aufbewahren, die vor vielen Jahren gestorben ist?“ Sein resignierter Tonfall zeugte von seiner Enttäuschung.
Zoe legte ihm eine Hand aufs Knie. „Ich lasse nicht zu, dass du dich geschlagen gibst, bevor wir unserer Sache sicher sind.“
Ryans Gefühle befanden sich im Aufruhr. Seine Vergangenheit und seine Gegenwart trafen auf schmerzvolle Art aufeinander, und sie wollte für ihn da sein, während er sich da durcharbeitete.
Als unabhängige Frau, die abgesehen von ihrer Familie keine tieferen Bindungen einging, überraschte Zoe dieses tiefe Verlangen, für jemand anderen zu sorgen, und doch waren es ihre Gefühle für Ryan, die nun jeden ihrer Schritte bestimmten. Sie beugte sich vor und küsste ihn leicht. Die Zärtlichkeit, die sie für ihn empfand, überwältigte sie fast. „Wir folgen dieser Spur so weit, wie wir kommen, okay?“
Ein Lächeln zuckte nun in seinen Mundwinkeln. „Wir?“
„Habe ich dich je im Stich gelassen?“ Augenblicklich erkannte sie die tiefere Bedeutung ihrer Frage und wollte ihn nicht länger unter Druck setzen. Sie erhob sich, reichte ihm die Hand und zog ihn ebenfalls auf die Füße. „Zumindest sind wir deinem Onkel einen Schritt voraus, sodass wir uns morgen früh gleich darum kümmern können.“
Er nickte. „Ich hätte gerne einige Antworten.“ Er blickte sie unverwandt an – als ob er ihr sagen wollte, dass es etwas Großes, Tiefes zwischen ihnen gab, das sie nicht ignorieren konnte.
Sie fürchtete, dass sie sich dem wohl bald stellen musste.
12. KAPITEL
Schmutzig und müde wie sie war, hatte Zoe keinen sehnlicheren Wunsch, als Sam abzuholen und in Ryans Wohnung zu fahren. Sie wollte sich richtig ausschlafen, bevor sie den nächsten Schritt ihrer Suche in Angriff nahmen. Was sie definitiv nicht gebrauchen konnte, war die Nachricht, dass Sam sich während ihrer Abwesenheit in Schwierigkeiten gebracht hatte. Aber genau so war es.
„Unfälle passieren“, sagte Vivian zu Ryan und Zoe. „Aber wenn der Klempner eine riesige Haarklammer findet, die die Toilette verstopft, dann reden wir von Sabotage.“ Vivian schüttelte offensichtlich empört den Kopf. „Das Wasser lief über und hat ein furchtbares Chaos angerichtet.“ Ihre Haltung und ihr Tonfall vermittelten die Abgekämpftheit, die sie nach einigen Stunden mit ihrer Enkelin empfinden musste.
„Wo ist Sam jetzt?“, fragte Ryan.
„Oben in deinem alten Zimmer. Sie denkt darüber nach, was und warum sie es getan hat“, erwiderte Vivian.
Zoe warf Ryan einen Blick zu.
„Du hast sie bestraft?“, fragte er überrascht.
„Was hätte ich sonst tun sollen? Sie hat in einem fremden Haus gegen die Grundregeln der Höflichkeit verstoßen.“ Seine Mutter straffte abwehrend die Schultern.
„Haben Sie ihr das erklärt?“, fragte Zoe.
„Natürlich.“
Ryan trat vor.
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