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Hochzeit Auf Griechisch

Hochzeit Auf Griechisch

Titel: Hochzeit Auf Griechisch Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tür innehielt.
    Auf der anderen Seite befand sich eine weitere Frau, mit der ihn ungeklärte Probleme und Gefühle verbanden. Er glaubte nicht daran, dass ein Gespräch mit Zoe auch nur annähernd so produktiv und gut laufen könnte wie jenes, das er gerade mit Sam geführt hatte. Doch er war zu aufgedreht, um zu schlafen, und entschied, dass es für sie an der
    Zeit war, sich anzuhören, was er zu sagen hatte.
    Obwohl es spät war, klopfte er und trat ein.
    Zoe hatte geschlafen, schien aber nicht überrascht zu sein, als er an ihr Bett trat. Sie rückte zur Seite, um ihm Platz zu machen, während sie sich aufsetzte und das Kissen hinter ihren Rücken stopfte.
    „Was ist passiert?“, fragte sie schlaftrunken.
    Ryan bemühte sich angestrengt, nicht auf ihr knappes Top zu starren oder an die vermutlich ebenso knappen Höschen zu denken, die sie vermutlich unter der Decke trug. Stattdessen nahm er ihre Hand und suchte nach Worten.
    „Ich hatte eben ein gutes Gespräch mit Sam.“
    Ein Lächeln trat auf ihre Lippen. „Das ist großartig. Du und deine Familie, ihr macht Fortschritte mit ihr.“ Ihre Stimme klang reserviert.
    „Du scheinst nicht begeistert zu sein.“
    „Es hinterlässt sehr gemischte Gefühle“, antwortete sie. „So sehr ich mich für dich freue, bedeutet das gleichzeitig, dass ich in ihrem Leben bald keine Rolle mehr spiele.“
    „Das werden wir noch im Einzelnen besprechen. Du wirst sie wiedersehen. “
    Zoe starrte in der Dunkelheit nur vor sich hin. „Wir müssen morgen früh raus“, sagte sie schließlich.
    Mit anderen Worten: Sie bat ihn, zu gehen. Noch nicht, dachte er. „Du glaubst mir nicht, oder?“
    „Was?“
    „Dass du Sam wiedersiehst.“
    Sie seufzte. „Doch, ich glaube dir. Du hast mir bereits mehrere Male bewiesen, dass ich mich auf dich verlassen kann.“
    Vertrauen war eine gute Basis für eine Beziehung.
    „Was also geht dann in deinem hübschen Kopf vor?“, fragte er. Damit sie ihm und dem Thema nicht ausweichen konnte, knipste er die Nachttischlampe an.
    Nie hatte sie verführerischer ausgesehen als mit den zerzausten schwarzen Haarsträhnen, die ihr ins Gesicht fielen.
    „Ich dachte, dass du jetzt, da du die Sache mit Sam unter Kontrolle hast …“
    „Einigermaßen unter Kontrolle“, witzelte er und erntete ein Lachen.
    „Ich dachte, dass ich, sobald das Rätsel der Schlüssel gelöst ist, mit Sam nach Hause fahre. Ich weiß, dass wir noch nicht darüber gesprochen haben, was danach kommt, doch derzeit ist sie hier ebenso sicher wie zu Hause, ich meine, in New Jersey. Ich hoffe, du gönnst meinen Eltern noch ein paar Wochen mit Sam, um sich von ihr zu verabschieden, bevor du ihre Sachen hierherholst.“
    Er wollte mehr hören, bevor er entschied, in welche Richtung dieses Gespräch steuerte. „Weiter.“
    „Nun, da Sam ab Herbst wieder zur Schule geht, musst du sie anmelden, und sie braucht natürlich Zeit, um sich bei deinen Eltern einzuleben. Aber es ist noch früh, und ich bin sicher, dass sich meine Eltern über ein paar Wochen mit Sam freuen würden. Das ist alles.“ Sie knetete nervös die Bettdecke.
    Er schluckte schwer. Wie er es vermutet hatte, plante Zoe, so schnell wie möglich aus Boston und aus seinem Leben zu verschwinden. Ohne mit ihm darüber zu sprechen oder zu fragen, was er wollte.
    „Lass mich eines fragen. Wessen Plan ist das eigentlich? Denn ich kann mich nicht daran erinnern, etwas davon gesagt zu haben, Sam in der Schule anzumelden oder ausgerechnet bei meinen Eltern wohnen zu lassen.“
    Sie blinzelte. „Ich habe nur angenommen … Ich meine, ich glaube nicht, dass du so flexibel bist, wenn du wieder arbeitest. Könntest du denn morgens und nach der Schule bei ihr sein? Denn sie braucht wirklich ein wachsames Auge, gerade bei ihrer Tendenz, sich in Schwierigkeiten zu bringen.“
    Er lockerte die Schultern, doch die Anspannung blieb. „Ich hatte noch keine Zeit, alles zu durchdenken, aber offensichtlich hast du ja schon einen Plan. Und dieser Plan beinhaltet auch, vor deinen Gefühlen fortzulaufen“, warf er ihr vor.
    Vielleicht war er naiv, doch er hatte geglaubt, dass sie nach allem, was zwischen ihnen war, sich ihm gegenüber zumindest fair verhielt. Doch wenn sie tatsächlich davonlief, war sie auch zu sich selbst nicht fair.
    „Sprich nicht so laut, oder hier kommt gleich Sam hereingerannt, um zu sehen, was los ist“, flüsterte Zoe wütend.
    Um sich zu beruhigen, atmete er tief ein und zählte bis zehn. Dann sagte er:

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