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Hochzeit Auf Griechisch

Hochzeit Auf Griechisch

Titel: Hochzeit Auf Griechisch Kostenlos Bücher Online Lesen
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sein Onkel an dem Schließfach interessiert war. Vielleicht gab es ja eine vernünftige Erklärung.
    „Und was hat der Herr dazu gesagt?“
    „Er ist wütend abgezogen.“
    Das klang ganz nach seinem Onkel, dachte Ryan. So verhielt er sich, wenn etwas nicht nach seinen Vorstellungen lief.
    Zoe schüttelte ihr langes Haar, sodass es auf den Tresen fiel und die Aufmerksamkeit des Angestellten auf sich zog. „Nun, ich bin ein bisschen geduldiger und würde gerne wissen, ob Sie noch einige alte Unterlagen haben, in die wir vielleicht hineinschauen könnten.“
    Der Mann blickte in ihre grünen Augen, aus denen sie ihn treuherzig anschaute, und klapperte auf der Tastatur vor sich herum. „Wir haben auf Computer umgestellt. Lassen Sie mich sehen. Nichts. Wir können nur fünf Jahre zurückgehen, dann werden die Einträge gelöscht. Natürlich gibt es einen Lagerraum mit alten Akten. Ein staubiges Loch, in das niemand gerne hineingeht.“
    „Das ist es!“, rief Zoe.
    Ryan spürte ihre Aufregung.
    „Und könnten Sie uns bitte diesen alten Lagerraum zeigen, wenn wir Sie für Ihre Mühe entschädigen?“, bat sie. „Wissen Sie, unsere Schwester mietete dieses Schließfach, nachdem sie vor vielen Jahren von zu Hause fortlief. Und wir wären so dankbar, wenn es aus dieser Zeit noch irgendeinen Hinweis auf ihren Verbleib gäbe.“
    Der Mann sah von Ryan zu Zoe und dann vor sich auf den Tresen, wo Zoe ihm eine Zwanzigdollarnote zuschob.
    Der Angestellte nahm das Geld und bedeutete ihnen mit einer Kopfbewegung, ihm zu folgen. „Hier entlang.“
    Er führte sie einen langen Flur entlang zu einem Hinterzimmer. Er schloss die Tür auf und ließ sie hinein. „Niemand wird Sie stören. Hier ins Archiv will keiner. Es ist zu staubig“, sagte er lachend.
    „Und Sie haben dem anderen Mann nichts von diesem Raum gesagt?“, fragte Zoe.
    Der Mann schüttelte den Kopf. „Er hat nicht danach gefragt.“
    Ryan lachte kurz auf, weil die Ungeduld und Impulsivität seines Onkels sich gegen ihn gewendet hatten, wohingegen Zoes Geduld, Cleverness und nicht zuletzt ihre weiblichen Reize sie einen Schritt weitergebracht hatten.
    Zoe wandte sich wieder dem Mann zu. „Sagen Sie, was geschieht mit den alten Sachen, die Sie in den Schließfächern finden?“
    „Wir versuchen, den Besitzer zu benachrichtigen, und wenn niemand auftaucht, gehen die Sachen erst einmal ins Fundbüro. Danach geben wir das Zeug an Obdachlose oder stampfen es ein, wenn es Müll ist. Mit Chance steht ein Vermerk auf der Karte, die bei der Vermietung ausgefüllt wurde. Viel Glück“, sagte er und schloss die Tür hinter sich.
    Ryan ließ seinen Blick über die im ganzen Raum aufgestapelten Karteikästen schweifen und stöhnte. „Na gut, dann fangen wir eben an“, murmelte er und steuerte auf die hinterste Ecke zu.
    „Warte, Ryan.“
    Er drehte sich zu Zoe um, die an der Tür stand. „Was ist los?“
    Sie zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht. Vielleicht tut es mir leid? Ich weiß, dass ich das schon sagte, aber es ist so. Es tut mir leid, dass sich mein Verdacht bestätigt hat. Es tut mir leid, dass dein Onkel hier nach etwas gesucht hat, das im Zusammenhang mit deiner Schwester steht, und dir nichts davon gesagt hat.“
    „Vielleicht hatte er seine Gründe.“ Er konnte es nur hoffen.
    Sie nickte und wollte sich offenbar auf keinen weiteren Streit zu dem Thema einlassen. „In welchem Jahr und in welchem Monat ist Faith fortgegangen?“, fragte sie stattdessen.
    „März 1988.“
    „Das ist immerhin ein Anfang. Nun müssen wir nur noch beten, dass diese Kästen in irgendeiner Weise chronologisch geordnet sind.“ Sie versuchte es an einem Ende, ging dann zu einem anderen Abschnitt und dann wieder zu einem anderen.
    Er wollte ihr helfen, doch erst musste er etwas loswerden. „Zoe?“
    Sie blickte von einem der Kästen hoch. „Ja?“
    „Danke, dass du nicht mit einem ‚Ich hab’s dir doch gesagt‘ reagiert hast.“
    Sie lächelte und widmete sich wieder den Karteikästen.
    Es schien ewig zu dauern, bis sie ihre Suche auf eine bestimmte Anzahl von Karteikästen eingrenzen konnten, und der Mann hatte nicht übertrieben, was den Dreck anging. Zoes Augen tränten und ihre Nase lief von all dem Staub, den sie bei jeder Berührung der Kästen aufwirbelten.
    „Oh mein Gott! Ich habe etwas gefunden“, sagte Ryan plötzlich verblüfft. Er saß auf dem Boden und hielt ein vergilbtes Stück Papier in der Hand.
    Zoe lief zu ihm hinüber. „Was ist das?“
    „Das

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