Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Bauunternehmen.
    »Wo ist dein Vater?«, fragte sie ungehalten.
    »Er fühlt sich nicht gut.« Cullum verschwendete sein Lächeln nicht an Frauen, die ihn ärgerten. Deshalb blieben seine kühlen grünen Augen und sein schön geformter Mund jetzt ernst. »Ich mache die Aufnahme.«
    »Ist er krank?« Ihre aufrichtige Besorgnis veranlasste sie, nach der Hand, die Cullum ihr entgegenstreckte, zu greifen. »Was hat er denn? War er schon beim Arzt?«
    »Es ist nichts Ernstes, nur eine Sommergrippe.« Aber er entspannte sich ein bisschen, weil sie anscheinend wirklich besorgt war. »Er muss nur für die nächsten zwei Tage das Bett hüten und sich schonen.«
    »Oh.« Sie standen sich noch immer auf der Türschwelle gegenüber, während die heiße Morgensonne auf sie niederbrannte. Sie ließ seine Hand los und überlegte. Sie hatte keine Lust, mit Cullum zusammenzuarbeiten, aber noch weniger gefiel ihr der Gedanke, das Projekt zu verschieben.
    Er las ihre Gedanken, und dunkle Brauen hoben sich über amüsiert dreinblickenden grünen Augen. »Wenn du es überlebst, überlebe ich es auch, MacGregor.«
    Julia betrachtete ihn stirnrunzelnd. Männer, die teuflisch gut aussahen, ärgerten sie nur höchst selten. Und daran, dass Cullum teuflisch gut aussah, konnte kein Zweifel bestehen. Zu diesem eindrucksvollen, wie gemeißelt wirkenden Gesicht kamen als zusätzliche Pluspunkte noch die braune Löwenmähne hinzu, der die Sonne jetzt kleine goldene Lichter aufsetzte, das schnelle, großspurige Grinsen – nicht, dass es jemals ihr gegolten hätte – und der hochgewachsene, sehnige Körper. Und ein knackiger Hintern in engen Jeans.
    Aber der Mann war ein Ärgernis, er ärgerte sie ununterbrochen. Ihre Persönlichkeiten prallten aufeinander wie Schwerter auf einem Schlachtfeld.
    Ärgernis oder nicht, dachte sie. Sein Handwerk verstand er. Und schließlich wollte er ja nur mit ihr den Rundgang machen.
    »Na schön, Murdoch, bringen wir es hinter uns.«
    Er betrat die mit großen rot geäderten Kacheln geflieste Eingangshalle, streifte die Treppe mit einem flüchtigen Blick und schaute nachdenklich an die stuckverzierte Decke.
    »Wie ist das Fundament?«
    »Solide wie ein Fels.«
    »Ich überprüfe es.«
    Da, dachte sie zähneknirschend. Genau das war es. Der Mann stellte ständig ihr Urteilsvermögen infrage, stritt mit ihr über ihre Ansichten und machte sich über ihren Geschmack lustig. Sie atmete tief durch. »Ich habe alles auf Band gesprochen«, sagte sie und holte die Minikassetten aus der Tasche ihrer dunkelblauen Hose.
    »Aha, die berühmten MacGregor-Bänder.« Seine Stimme triefte vor Sarkasmus, als er sie entgegennahm und in die Gesäßtasche seiner Jeans schob.
    »Es ist viel praktischer, als es aufzuschreiben, und man kann mich weniger leicht missverstehen.«
    »Ja, klar, du trägst ja auch die Verantwortung.« Wieder dieser sarkastische Unterton.
    »Es ist schließlich mein Haus«, brauste sie auf.
    Er warf ihr einen kühlen Blick zu. »Niemand hat jemals das Gegenteil behauptet.«
    Er ging an ihr vorbei in das kleine Wohnzimmer und dachte sofort, dass derjenige, der die Fußbodenleisten gestrichen hatte, ausgepeitscht werden sollte. »Gemütlich.«
    »Eng«, korrigierte sie ihn. »Ich möchte die rechte Wand raushaben. Das Zimmer dahinter ist genauso eng, was meiner Meinung nach zwei verschwendete Räume bedeutet.«
    Es war eine gute Idee, aber da sie so überzeugt schien, gab es nicht den geringsten Grund, sie in ihrer Überzeugung auch noch zu bestärken. Ganz abgesehen davon, dass er den unwiderstehlichen Drang verspürte, ihr zu widersprechen. »So alte Häuser mögen keine baulichen Veränderungen.«
    »Die Wand kommt weg.«
    Er schlenderte mit seinem federnden Gang seelenruhig hinüber und schaute an der Wand hinauf und herunter. »Könnte sein, dass danach dieser wunderschöne Holzfußboden im Eimer ist.«
    »Dann muss er eben repariert werden.« Sie durchquerte den noch leeren Raum, ihre Schritte hallten hohl auf dem Parkett. »Ich möchte, dass die Fußbodenleisten abgeschliffen werden, und außerdem müssen sie an einigen Stellen ausgebessert werden, aber das siehst du ja selbst. Im Kamin sind ein paar Steine locker, aber die Umrandung ist in einem erstklassigen Zustand. Und dort …«
    Sie ging in den nächsten Raum und wartete, bis er sich zu ihr gesellt hatte. »Die Terrassentür ist zu klein. Ich möchte eine größere haben. Walnussholz, facettiertes Glas, Messing.«
    Er sah das Endergebnis vor sich

Weitere Kostenlose Bücher