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Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und zollte ihm Beifall, aber er zuckte mit den Schultern. »Das bedeutet, dass wir ein Stück Mauer herausbrechen müssen.«
    »Das ist mir klar, Murdoch.«
    »Es geht ins Geld.«
    Ihre Augen funkelten spöttisch. »Über die Kosten sprechen wir, wenn der Kostenvoranschlag vorliegt. Die Wände müssen natürlich alle neu tapeziert oder gestrichen werden, und der Kamin dort …« Sie deutete mit dem Kopf auf den Kamin im angrenzenden Zimmer. »Ich möchte, dass er die gleiche Umrandung bekommt wie der dort drüben. Und der Rauchfang hier ist zugemauert. Er muss wieder aufgemacht werden. Die Fenster bekommen natürlich alle Thermopaneglas.«
    »Natürlich.«
    Sein süffisantes Grinsen übersehend, rauschte sie an ihm vorbei, während sie weitersprach. Seinen Vater hätte sie nach seiner Meinung gefragt und mit ihm darüber diskutiert, wie ihre Vorstellungen am besten zu verwirklichen wären. Sie hätten jetzt vielleicht über irgendetwas gelacht oder gemeinsam auf Händen und Knien die Fußleisten untersucht.
    Mit dem Sohn würde sie nichts von alldem machen.
    Ihre Stimme ist steif wie ihr Rückgrat, dachte Cullum. Und er wünschte sich sehnlichst, dass sie nicht so verteufelt gut röche. Dieser Kriegsgöttinnenduft, der ihn anfiel, sobald er sich ihr bis auf drei Schritte näherte, lenkte ihn ab.
    Er tat sein Bestes, um Abstand zu halten.
    Sie war in seinen Augen eine alte Gewitterziege. Alles andere als sein Typ. Die Tatsache, dass er sich in den sechs Jahren, die sie sich kannten, schon öfter gefragt hatte, wie ihre Lippen wohl schmecken mochten, war seiner Meinung nach nichts als ein Reflex.
    Sie gingen das Erdgeschoss Zimmer für Zimmer ab. Es war ein großes Haus, aber das war nicht weiter überraschend, denn natürlich würde sich Julia MacGregor keine Bruchbude kaufen. Sie hatte ein Händchen für Häuser, das musste er zugeben. Und er musste auch zugeben, dass sie sich um ihr Eigentum kümmerte.
    Aber sie konnte einfach ihren Mund nicht halten, und sie behandelte ihn wie einen Hirntoten, indem sie ihm jede Selbstverständlichkeit mindestens dreimal erklärte.
    Die Gästetoilette musste neu gefliest werden. Ja. Ja. Ja. Das Waschbecken brauchte neue Armaturen. Glaubte sie vielleicht, er sah nicht, dass die alten Armaturen verrostet waren? Er hatte Augen im Kopf, oder etwa nicht?
    Sie verbrachten fast eine Stunde in der Küche. Julia wollte sie völlig umgestalten, alles sollte sich um zwei Punkte gruppieren – den großen alten Kohleherd aus Eisen, den sie wieder funktionstüchtig gemacht haben wollte, und die sich über eine ganze Wand hinziehende Sitzecke aus Walnussholz.
    Es machte ihm Spaß, ein paar ihrer Ideen wegen Undurchführbarkeit abschießen zu können, und noch mehr Spaß machte es ihm, ihre Vorstellungen durch seine eigenen zu ersetzen.
    »Du hast hier eine Menge Platz.« Er stand in der Mitte der Küche auf dem glänzenden Linoleumfußboden. »Warum willst du ihn verschwenden?«
    »Das ist keine …«
    »Es ist völlig idiotisch, den Herd und den Kühlschrank so weit auseinanderzustellen. Du willst dich ungehindert bewegen können. Ästhetik und Bequemlichkeit. Es ist offensichtlich, dass du nicht kochst.«
    Sie legte den Kopf schräg. »Und in deiner kleinen Welt zaubern Frauen ihren müden Männern ein warmes Abendessen auf den Tisch.«
    »In meiner kleinen Welt essen Leute, die selbst kochen, besser. Die Spüle kann dort unter den Fenstern bleiben. Der Tresen führt hier herum. Man kann ihn geschwungen machen, dann bekommt das Ganze einen Anflug von Eleganz.« Seine Gesten waren lebhaft, ökonomisch, die Gesten eines Mannes, der es gewohnt war, Verantwortung zu tragen und Anordnungen zu erteilen. »Der Geschirrspüler hier, der Herd dort, der Kühlschrank dort. Die Speisekammer unter der Hintertreppe würde ich beibehalten. Nur die scheußliche Tür sollte möglichst verschwinden. Und wenn ich du wäre, würde ich …«
    »Du bist aber nicht ich.«
    »Ich würde den Tresen auch noch hier herumführen. Dann hast du eine Art Bar. Es lockert den Raum auf, und es lassen sich bestimmt eine Menge Verwendungsmöglichkeiten dafür finden. Dann nimmst du diese Sommerveranda und beziehst sie in den Raum mit ein. Die Wand muss in diesem Fall natürlich weichen.«
    Sie hob eine schön geschwungene Augenbraue. »Ich dachte, so alte Häuser mögen keine baulichen Veränderungen?«
    Gut gekontert, dachte er, zuckte jedoch die Schultern. »Dafür ist es jetzt sowieso schon zu spät. Wenn du vorhast, eine

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