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Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Wand rauszureißen, kommt es auf die zweite auch nicht mehr an. Ich könnte dir unter den Fenstern eine Bank entlangziehen.«
    Oh, sie konnte es sich bestens vorstellen. Bestimmt würde es wunderschön werden. »Ich habe letzte Woche eine schöne alte Kirchenbank gesehen.«
    »Noch besser. Auf jeden Fall würdest du diese Veranda ja doch nur benutzen, um irgendwelches altes Gerümpel abzustellen. Aber wenn du es so machst wie eben besprochen, holst du dir den Garten ins Haus – in dem natürlich auch noch eine Menge gemacht werden muss – und zusätzlich ein herrliches Licht.«
    Sie wollte es, auf jeden Fall. »Na schön, ich werde darüber nachdenken.«
    »Okay, und den Fußbodenbelag willst du ja bestimmt auch nicht haben.«
    »Er ist nagelneu.«
    »Die Chancen stehen gut, dass darunter ein schöner Holzfußboden ist.«
    »So bescheuert kann kein Mensch sein.«
    Er zog ein Taschenmesser heraus und klappte es auf. Die grünen Augen blitzten herausfordernd. »Wetten dass?«
    Sie war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, dass er recht haben, und dem, dass er unrecht haben möge. »Von mir aus, zieh mal eine Ecke ab. Aber wenn du unrecht hast, gehst du bei deiner Rechnung um fünf Prozent runter.«
    »Und wenn ich recht habe, machst du die Küche so, wie ich es vorgeschlagen habe.«
    Sie nickte. »Abgemacht.«
    Er ging in die hinterste Ecke und kniete sich hin. Er brauchte weniger als zwei Minuten. »Du bist ein Glückspilz.«
    »Nur Zement, stimmt’s?« Mit einem süffisanten Grinsen schlenderte sie zu ihm hinüber und spähte nach unten. »Oh.« Sie ging jetzt ebenfalls in die Knie, ganz aufgeregt beim Anblick der Holzdielen. »Was für Idioten. Heb mal das Linoleum noch ein Stück hoch.«
    »Wahrscheinlich ist er zerkratzt und hat Flecken.« Er zog noch mehr von dem Belag ab. »Deshalb haben sie den leichten Weg gewählt und einfach etwas drübergelegt.«
    Es war, als ob man einen Schatz fand. Julia musste sich davon abhalten, das Linoleum mit ihren bloßen Händen abzureißen.
    Sie waren jetzt Hüfte an Hüfte, Schulter an Schulter. Die duftige Wolke ihres Haars streifte seine Wange. Der Geruch kitzelte ihn in der Nase, was ihn veranlasste, ohne nachzudenken den Kopf zu drehen und tief einzuatmen.
    Sie spürte das Flattern, das eine schnelle Antwort auf seine Reaktion war, in der Magengrube. Sie kam so schnell hoch, dass er sich fast die Nase an ihrem Kopf gestoßen hätte. »Was machst du denn?«
    »Nichts.« Was, zum Teufel, war in ihn gefahren? Das war alles, was er denken konnte. War er total verrückt geworden?
    »Du hast an mir geschnuppert.«
    »Krieg dich wieder ein. Ich habe Luft geholt. Es ist nur etwas, das ich tue, um durch den Tag zu kommen.«
    Die Tatsache, dass ihr Puls einen Freudentanz aufführte, machte sie fuchsteufelswütend. Ihr Mund war trocken, ihre Haut heiß. »Schön, dann lass es wenigstens, solange du in meiner Nähe bist«, fauchte sie und stand schnell auf. »Gehen wir nach oben und bringen es endlich hinter uns.«
    »Fein.« Er klappte das Messer zu und schob es in seine Tasche, weil er befürchtete, womöglich der Versuchung zu erliegen und es sich wegen seiner momentanen Entgleisung selbst ins Herz zu stoßen. »Und keine Sorge, MacGregor, ich werde meinen Atem die ganze Zeit anhalten.«
    »Idiot«, brummte sie in sich hinein, während sie die Küche verließ. Aber sie war sich nicht ganz sicher, wen von ihnen beiden sie meinte.
    Daniel MacGregor malte sich in allen Einzelheiten aus, wie er eine Zigarre paffte. Den Kopf zurückgelehnt in seinem großen Ledersessel in seinem großen Büro in seinem großen Haus, blies er imaginäre Rauchringe an die Decke, während er seinem guten Freund Michael Murdoch am Telefon lauschte.
    »Dann hat es dir der Junge also abgekauft.«
    »Völlig problemlos«, gab Michael zurück. »Hab ein bisschen gehustet und mir die Nase zugehalten, als ich ihn anrief.« Michael gab Daniel eine kleine Kostprobe seiner Schauspielkunst und hielt sich die Nase zu. »Du wirst heute zu Julia fahren müssen, sagte ich. Ich fühle mich schlecht. Er hatte offensichtlich keine sonderliche Lust«, fuhr Michael mit einer Stimme fort, die so klar war wie die Kirchenglocken am Sonntagmorgen. »Aber er ist ein guter Junge, und das Wohlergehen der Firma liegt ihm sehr am Herzen.«
    »Er ist ein feiner Junge, dein Cullum.« Daniel grinste die Decke an und wechselte mit dem Hörer an das andere Ohr. Er kannte Michael Murdoch seit fünfzehn Jahren, er respektierte ihn als

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