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Hoelle aus Feuer und Eis

Hoelle aus Feuer und Eis

Titel: Hoelle aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Tür. Charity wollte ihm helfen, aber in diesem Moment kam Skudder zurück und schüttelte den Kopf. »Kümmere dich um die Instrumente«, befahl er. »Wir müssen den Laden hier dicht machen.« Charity wandte sich widerstrebend um und ging zu dem zurück, was sie für das Steuerpult des Läufers hielt: einem hufeisenförmigen Gestell mit ausgezackten Kanten, das sich direkt unter dem sechseckigen Bildschirm befand. Der riesige Monitor zeigte nichts als das grau-weiße Toben des ewigen Schneesturmes, durch den sich der Läufer bewegte. Darunter befand sich ein sinnverwirrendes Durcheinander aus Skalen und kleinen Bildschirmen, über die Buchstaben- und Zahlenreihen in einer unleserlichen Schrift huschten. Sie begriff nichts.  Und dabei blieb es, bis Faller und der Hopi den letzten Moroni aus dem Raum geschleift und die Tür geschlossen hatten. Charity versuchte mit aller Macht, ihre Erregung zu unterdrücken und sich zu logischem Denken zu zwingen, aber vielleicht funktionierte diese Maschine nicht nach logischen Gesichtspunkten; oder wenn, so nach denen einer Logik, die ihr völlig fremd war. Sie wagte es nicht, irgendeines der Geräte anzurühren. Daß ihr Überfall auf die Zentrale bisher nicht bemerkt worden war, erschien ihr ebenso unglaublich wie die Leichtigkeit, mit der sie sie hatten erobern können. Wenn sie jetzt anfing, sinnlos hier herumzuexperimentieren, dann konnte sie ebensogut gleich hinausgehen und die Krieger rufen, denen sie vorhin um ein Haar entkommen waren. Außerdem hatten sie einfach nicht genug Zeit, um die Funktion der Maschine auf diese Weise herauszufinden. Charity begann sich einzugestehen, daß es vielleicht doch ein Fehler gewesen war, auf Leßter zu hören. Und für einen Moment fragte sie sich allen Ernstes, warum sie es überhaupt getan hatte. Sie hätte sich an den Fingern einer Hand ausrechnen können, was sie erwartete. »Wie weit bist du?« fragte Skudder ungeduldig. Charity schüttelte enttäuscht den Kopf. »Das ist völlig sinnlos«, sagte sie. »Ich verstehe nichts von dem Kram hier. Absolut nichts.«  Skudder blickte sie mit einer Mischung aus Zweifel und allmählichem Erschrecken an. »Aber den Gleiter hast du doch aucn geflogen«, sagte er. »Das war etwas anderes«, antwortete Charity. »Außerdem „hatte ich Hilfe. Ohne Kyle hätte ich nicht einmal die Triebwerke starten können.« Skudders Blick irrte unstet zuerst über ihr Gesicht und dann über das verwirrende Durcheinander auf dem Pult vor ihr. »Aber du hast doch...« »Ich kann Ihnen helfen«, sagte Leßter. Charity fuhr herum und starrte ihn an. Der junge Soldat hockte mit untergeschlagenen Beinen dort, wo Skudder ihn zu Boden gestoßen hatte. Aus seiner aufgeplatzten Lippe lief noch immer Blut an seinem Kinn herab und tropfte auf seinen Anzug, und der Ausdruck auf seinem Gesicht war noch immer der von Unverständnis und einem leichten Vorwurf. »Wie bitte?« fragte Skudder mißtrauisch. Leßter versuchte aufzustehen und sank mit einem Seufzen wieder zurück, als es ihm nicht gelang. »Ich kann Ihnen helfen«, sagte er noch einmal. »Nehmen Sie mir diese verdammten Fesseln ab, und ich sehe, was ich tun kann.« »Wieso?« fragte Charity mißtrauisch. »Kennen Sie diese Maschine?« Leßter schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Aber ich komme mit jeder Art von Maschinen klar. Irgendwie kann ich das.« Charity glaubte ihm kein Wort. Irgend etwas war plötzlich an Leßter, das eine ganze Batterie schriller Alarmsirenen hinter ihrer Stirn aufheulen ließ. Verwirrt fragte sie sich, wieso es ihr nicht früher aufgefallen war. »Ich traue ihm nicht«, sagte Skudder. Charity erging es nicht anders, und trotzdem nickte sie nach einer weiteren Sekunde und gab dem Hopi einen Wink, Leßters Fesseln zu lösen. Skudder sah sie überrascht an, ohne sich zu rühren. »Binde ihn los«, sagte Charity. »Es ist immerhin eine Chance.« Skudder zögerte noch einmal, trat dann aber doch hinter Leßter und band seine Hände los. »Versuchen Sie Ihr Glück«, sagte Charity. Leßter trat an das Instrumentenpult heran, blickte einen Moment lang konzentriert darauf hinab und sah dann zum Bildschirm hoch. Der Anblick darauf hatte sich nicht geändert. Dann und wann tauchte ein verschwommener Umriß aus dem Toben des Sturmes auf und verschwand sofort wieder, und manchmal schwankte das Bild von rechts nach links, wenn der Läufer auf seinen gewaltigen Beinen über ein Hindernis kletterte. »Nun?« fragte Charity

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