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Hoelle aus Feuer und Eis

Hoelle aus Feuer und Eis

Titel: Hoelle aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nach einer Weile. Leßter zog nachdenklich die Unterlippe zwischen die Zähne und begann darauf herumzukauen, obwohl sie noch immer heftig blutete. Der Anblick ließ Charity schaudern. »Ich brauche eine halbe Stunde«, sagte er. »Glauben Sie, daß Sie sie mir so lange vom Hals halten können?«  »Wen?« fragte Skudder. Leßter antwortete nicht darauf. Aber kaum eine Sekunde später traf ein dumpfer Schlag die Tür der Zentrale, und eine weitere Sekunde danach begann in jedem einzelnen Raum des Läufers eine Alarmsirene zu heulen.

Kapitel 10
    Jede Glückssträhne war einmal zu Ende, und die Frenchs war es jetzt. Es begann mit dem Heulen - einem schrillen, in den Ohren schmerzenden Laut, der zuerst kaum wahrnehmbar war, aber rasch an Intensität gewann und dabei auf- und abschwoll, bis er jede einzelne Faser seines Korpers zum Vibrieren und seine Zähne schmerzhaft aufeinanderschlagen ließ. Das Geräusch schwoll an, brach ab, schwoll an, brach ab, in einem endlosen, monotonen Rhythmus, der immer hektischer und schneller wurde, bis er Frenchs Herzschlag in seinen Takt zu zwingen und sein bewußtes Denken auszuschalten schien. French taumelte stöhnend und blind durch den rostzerfressenen Gang, und er nahm kaum wahr, wie einige Spinnen mit raschen, eckigen Bewegungen an ihm voruberhasteten, ohne ihn auch nur zu registrieren. Er stürzte, und die Tonnenschwere, mit denen dieser Teil der Spinnenwelt seine Glieder ausfüllte, machte es ihm unmöglich, sich wieder in die Höhe zu stemmen. Endlich hörte es auf. Das Wimmern verstummte nach einem letzten, schrillen Kreischen, das diesmal so intensiv gewesen war, daß es French das Atmen unmöglich gemacht hatte, und er blieb minutenlang schwer atmend auf der Seite und mit geschlossenen Augen liegen. Sein Körper fühlte sich an, als wäre er mit Hämmern bearbeitet worden, und jede Bewegung war eine Qual. Aber er konnte nicht hierbleiben. Er glaubte, das Verhalten der Spinnen zumindest so weit durchschaut zu haben, daß sie ihn so lange für einen der ihren zu halten schienen, wie er sich so benahm; ungeachtet seines Aussehens. Aber die Kreaturen, die er gesehen hatte, waren unter dem gräßlichen Geräusch nicht zusammengebrochen, sondern im Gegenteil zu hektischer Aktivität erwacht. Wenn er hierblieb, dann würde früher oder später eines dieser Ungeheuer stehenbleiben und nach seinem vermeintlich kranken Bruder sehen. Und das wäre sein Ende. Der Gedanke gab ihm noch einmal die Kraft, sich wenigstens auf Hände und Knie hochzustemmen. Einen Moment lang blieb er so hocken und schöpfte Atem, dann biß er die Zähne zusammen, suchte ungeschickt mit der plumpen Handattrappe des Tarnanzuges an der Wand Halt und zog sich in die Höhe. Alles drehte sich um ihn. Der Boden unter seinen Füßen zitterte, und in der Luft waren plötzlich Geräusche, die er erst nach und nach wahrzunehmen begann, denn seine Ohren klingelten noch immer von dem schrillen Geheul und Gewimmer. Er hörte ein dumpfes Grollen, wie das Anlaufen schwerer Maschinen, tief unter seinen Füßen, und schrille, zwitschernde Pfeif- und Klicklaute, die ihn auf beunruhigende Weise an die Sprache der Spinnen erinnerten, aber so klangen, als würden sie von einem Wesen aus Metall erzeugt. Zitternd sah er sich um. Im Moment waren keine anderen Spinnen zu entdecken, aber er befand sich nur wenige Schritte vom Eingang eines großen Raumes entfernt, in dem er hastige Bewegung wahrnahm. Beinahe ohne selbst genau zu wissen warum, wankte er gegen die Wand gelehnt auf diese Tür zu und sah hindurch. Der Saal war fast so groß wie der, hinter dessen durchsichtiger Wand er die Erde gesehen hatte, aber in drei ineinandergeschachtelte Ebenen unterteilt, auf denen sich Dutzende der großen sechsarmigen Kreaturen bewegten. French vermochte keinen Sinn in dieser Bewegung zu erkennen, aber sie wirkte hektischer und nervöser als alles, was er zuvor gesehen hatte, und er vermutete, daß es etwas mit dem furchtbaren Lärm zu tun hatte; und mit der Veränderung, die anschließend mit der Spinnenwelt vor sich gegangen war. Voller plötzlichem Schrecken fiel ihm die Möglichkeit ein, daß es vielleicht ein Alarm gewesen war, den er gehört hatte, und daß dieser Alarm vielleicht niemand anderem als ihm Igegolten hatte - vielleicht hatten sie sein Eindringen endlich |bemerkt und begannen, nach ihm zu suchen. Er hörte ein Geräusch hinter sich, drehte mühsam den Kopf "und fuhr entsetzt zusammen, als er sah, daß sich

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