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Hoelle aus Feuer und Eis

Hoelle aus Feuer und Eis

Titel: Hoelle aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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paar Minuten«, sagte er. »Ich will nicht unbedingt behaupten, daß ich mich in der Verfassung fühle, einen Marathon-Lauf zu bewältigen. Aber ich denke, ich kann aus eigener Kraft gehen.« »Das ist doch ... unmöglich!« flüsterte Charity. »Ich werde Ihnen nicht zu Last fallen, Captain Laird«, fuhr Leßter fort. Charity starrte ihn an. Für einen Augenblick weigerte sie sich einfach zu glauben, was sie sah. Aber gleichzeitig war es wieder da - dieses Gefühl, im Grunde ganz genau zu wissen, was hier vorging, kein bißchen überrascht, sondern eigentlich nur erstaunt und allerhöchstens erschrocken zu sein. Aber wie beim ersten Mal entglitt ihr der Gedanke, als sie danach greifen wollte, und zurück blieb nichts als eine tiefe, mit Fassungslosigkeit gepaarte Verwirrung. »Wie haben Sie das gemacht?« flüsterte sie. »Ein altes Hausrezept meiner Mutter«, antwortete Leßter grinsend. »Vielleicht verrate ich es Ihnen bei Gelegenheit.« Charity schluckte die Antwort herunter, die ihr auf der Zunge lag. Jetzt war nicht der Moment, mit Leßter zu streiten. Aber sie fügte der langen Liste von Fragen, die sie diesem Mann stellen wollte, einige weitere Punkte hinzu. Nacheinander stiegen sie aus dem Fahrzeug. Leßter bewegte sich mühsam und mit verkrampften Rucken, aber sie konnte beinahe sehen, wie sich sein Zustand besserte. Für einen Mann, der noch vor zehn Minuten mit dem Tod gerungen hatten, fand sie, war er sogar in Topform. Sie wartete darauf, daß Gurk die Maschinen des Wagens abstellte, aber statt dessen kletterte der Zwerg plötzlich zurück hinter das Steuer, fuchtelte wild mit den Händen, damit sie einige Schritte beiseite traten, und ließ das Luftkissenfahrzeug dann auf der Stelle herumschwenken. Charity konnte nicht mehr erkennen, was er tat, aber plötzlich heulten die Turbinen des Wagens auf, und Gurk fand gerade noch Zeit, sich mit einem fast grotesken Hüpfer aus der Tür zu werfen, als der Wagen losschoß und immer schneller werdend in der Dunkelheit der Tiefgarage verschwand. »Los jetzt!« befahl Gurk. »Weg hier!« Sie stürmten los, wobei Charity und Skudder Leßter kurzerhand unter den Armen ergriffen und zwischen sich herzerrten, denn er war zwar in der Lage, aus eigener Kraft zu gehen, aber nicht zu rennen.  In der fast vollkommenen Dunkelheit hier unten fiel es Charity schwer, irgend etwas zu erkennen, das weiter als drei oder vier Meter von ihnen entfernt war, aber Gurk schien seinen Weg mit schon fast unheimlicher Sicherheit zu finden. Haken schlagend wich er rostigen Trümmerstücken und Betonpfeilern aus und näherte sich mit weit ausgreifenden Schritten einer schräg in den Angeln hängenden Metalltür. Einen Augenblick, bevor sie sie erreichten, hörte Charity ein ungeheures Krachen und Bersten, und im gleichen Sekundenbruchteil wurde die Tiefgarage ins blutrote Licht einer gewaltigen Explosion getaucht. Sie nahm sich nicht die Zeit, einen Blick zurückzuwerfen, sondern griff im Gegenteil noch schneller aus, um zu Gurk aufzuholen, der die Tür mittlerweile erreicht hatte und sich vergeblich bemühte, sie weit genug aufzustoßen, um hindurchschlüpfen zu können. Eine zweite Explosion ließ den Boden unter ihren Füßen zittern, und hinter ihnen schössen Flammen in die Höhe. »Das wird sie eine Weile aufhalten«, sagte Gurk, während er weiter mit aller Kraft, aber vergeblich an der festgerosteten Tür zerrte. »Bis sie merken, daß der Wagen leer war, sind wir vielleicht schon auf dem Mars.« Skudder und sie halfen dem Zwerg, und mit vereinten Kräften gelang es ihnen, die Tür so weit zu öffnen, daß sie sich mühsam durch den schmalen entstandenen Spalt zwängen konnten. Der Raum dahinter lag in vollständiger Dunkelheit da, aber Charitys Füße ertasteten die unterste Stufe einer steil in die Höhe führenden Treppe aus rissigem Beton. Sie machte einen Schritt, blieb stehen und suchte im Dunkeln nach Leßters Arm, aber der Soldat schob ihre Hand zur Seite. »Es geht schon«, sagte er. »Ich komme allein zurecht. Danke.« Charity konnte ihn nicht sehen, obwohl er kaum einen halben Meter neben ihr stand - aber seine Stimme klang deutlich kräftiger als zuvor. Erneut schauderte sie. Wer war dieser Mann?  Dem trappelnden Geräusch von Gurks Schritten folgend liefen sie die Treppe hinauf. Gurk öffnete eine Tür an ihrem oberen Ende und schloß sie so hastig wieder, daß Charity nur das flüchtige Aufblitzen eines schmalen Lichtstrahles sah. »Was ist

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