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Hoelle aus Feuer und Eis

Hoelle aus Feuer und Eis

Titel: Hoelle aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Leßter. Zu ihrer Überraschung hatte der junge Soldat die Augen geöffnet und war bei Bewußtsein. Seine Stirn glänzte fiebrig, kalter Schweiß bedeckte in winzigen Tröpfchen sein Gesicht, und seine Fingernägel fuhren über die Polster der Sitzbank und verursachten scharrende Geräusche, die Charity einen Schauder über den Rücken laufen ließen. Aber er war eindeutig bei Bewußtsein, und mehr noch -  als sie sich über ihn beugte, drehte er den Kopf und sah sie an, und er zwang sich sogar zu einem gequälten Lächeln. »Wie ... sieht es ... aus?« fragte er stockend. »Gut«, log Charity. »Wir sind schon so gut wie hier heraus.« »Sie lügen, Captain Laird«, behauptete Leßter. Er lächelte wieder, und diesmal wirkte es schon nicht mehr ganz so verkrampft und mühsam wie das erste Mal. Sein Atem begann sich zu beruhigen. Aber Charity ließ sich davon nicht täuschen. Sie hatte zu viele Männer sterben sehen, um nicht zu wissen, daß die scheinbare Besserung, die sie beobachtete, vielleicht nichts anderes als das letzte Aufbäumen des erlöschenden Lebens in seinem Körper war. Und da war noch etwas. Etwas, das ihr so schwerfiel wie vielleicht nichts zuvor in ihrem Leben. Aber sie wußte keinen anderen Ausweg. »Hören Sie zu, Leßter«, begann sie unsicher. »Wir ... können nicht hierbleiben. Aber es ist möglich, daß wir...« Sie stockte. Es fiel ihr ungeheuer schwer, weiterzusprechen. Sie kam sich vor, als hätte sie plötzlich eine Waffe in der Hand, um Leßter damit zu töten. Und in gewissem Sinne war es ja auch so. »Es kann sein, daß wir Sie nicht mitnehmen können«, stieß sie schließlich hervor. »Machen Sie sich keine Sorgen um mich, Captain Laird«, antwortete Leßter. »Ich ... komme schon in Ordnung. Ich brauche nur noch einige Minuten Ruhe.« Charity blickte auf das so harmlos aussehende, kleine Loch in seiner Brust hinab und schwieg. Die Verletzung kam ihr jetzt viel kleiner und ungefährlicher vor als noch vorhin, aber das mußte eine Täuschung sein. Leßter würde nirgendwo mehr hingehen, und er mußte das so gut wissen wie sie. Vermutlich versuchte er nur, es ihr leichter zu machen. »Hören Sie zu, Leßter«, begann sie von neuem. »Wir...« »Wir können keinen sterbenden Mann mitnehmen dorthin, wo wir hingehen«, unterbrach Skudder sie hart. »Es tut mir leid, aber Sie kannten das Risiko. Es hätte jeden von uns erwischen können.« Charity wandte mit einem Ruck den Kopf und starrte Skudder so böse an, daß er betroffen zusammenfuhr und ihrem Blick auswich, aber Leßter lachte nur und sagte noch einmal: »Ich komme schon wieder auf die Beine. Geben Sie mir nur ein paar Minuten.« Charity schwieg. Plötzlich ertappte sie sich bei dem Gedanken, daß sie sich beinahe wünschte, Leßter würde sterben, hier und sofort, um ihr damit die entsetzliche Entscheidung zu ersparen, ihn zurückzulassen - oder einen sterbenden Mann mitzunehmen und damit vielleicht ihr aller Ende zu riskieren. Sie verdrängte den Gedanken, drehte sich wieder im Sitz herum und sah, wie auf dem verwirrenden Durcheinander von Instrumenten auf dem Pult vor Gurk eine gelbe Lampe zu blinken begann. Der Zwerg sagte nichts, beugte sich aber vor und startete mit einem Knopfdruck die Motoren des Fahrzeuges.

Kapitel 20
    Stone hatte die beiden Sprengsätze so plaziert, daß er selbst Mühe hatte, sie zwischen den bizarr geformten Kanten und Linien des Speicherblocks wiederzufinden. Seine Hände zitterten leicht vor Aufregung, und er zögerte einen unmerklichen Moment, ehe er sich herumdrehte und mit gemessenen Schritten auf die Tür zuging. Aber er wußte, daß er sich gut genug in der Gewalt hatte, um nicht aufzufallen. Einem menschlichen Beobachter wäre vielleicht seine unnatürliche Blässe ebensowenig entgangen wie das Zittern seiner Hände und der wilde Blick seiner Augen, aber die Inspektoren waren keine menschlichen Beobachter, und was immer sie auch sein mochten - sie waren miserable Menschenkenner. Die Mimik eines Menschen zu deuten war für sie ebenso unmöglich wie umgekehrt für Stone, den Ausdruck auf den starren Horngesichtern dieser bizarren Wesen zu interpretieren. In Gedanken ging er noch einmal alle Punkte seines Vorgehens durch, fand aber keinen Fehler mehr. Die beiden Sprengsätze würden im Bruchteil einer Sekunde, nachdem der Zwerg und seine Begleiter durch den Transmitter gegangen waren, explodieren und nicht nur diesen Raum, sondern die gesamte Etage und wahrscheinlich noch eines

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