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Hoelle aus Feuer und Eis

Hoelle aus Feuer und Eis

Titel: Hoelle aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Er zuckte mit den Schultern, lächelte ein fröhliches Kinderlächeln und breitete die Hände aus. »Ich kann verstehen, daß Sie das alles sehr verwirren muß, Captain Laird«, sagte er. »Aber bitte glauben Sie mir, daß ich auf Ihrer Seite stehe. Ihr und wir kämpfen gegen den gleichen Feind.« »Für dieses Geständnis ist es ein bißchen spät, finden Sie nicht?« fragte Charity. »Das stimmt«, gestand Leßter. »Aber der Zeitpunkt für dieses Gespräch ist auch nicht besonders günstig. Ich schlage vor, wir besprechen alles später. Vertrauen Sie mir.« Er deutete durch die offenstehenden Aufzugtüren auf den Gang hinaus. »Ich kann sie für eine kurze Weile täuschen. Aber nicht sehr lange. Wir müssen gehen.« Charity hielt ihn am Arm zurück, als er die Kabine verlassen wollte. »Wohin?« fragte sie scharf. Leßter wollte sich losreißen, aber Charity hielt seinen Arm mit eiserner Kraft fest, so daß er schon Gewalt hätte anwenden müssen, um ihren Griff zu sprengen. Eine Sekunde lang blickte er fast vorwurfsvoll auf ihre Hand herab. »Der Transmitter befindet sich nur wenige Schritte entfernt«, sagte er dann. »Wir können ihn erreichen - wenn wir nicht noch mehr Zeit verlieren.« Sie verließen die Kabine. Wie Leßter gesagt hatte, war der Korridor zu beiden Seiten verlassen. Nirgends rührte sich etwas. Nicht der mindeste Laut war zu hören. Der Gedanke, daß sie sich praktisch im Zentrum der Macht der Moronikolonie auf diesem Planeten befanden, kam Charity fast absurd vor. Es konnte nicht so einfach sein. Und das war es auch nicht. Sie gingen bis zum Ende des Korridors, bogen nach rechts ab - und Charity riß erschrocken ihre Waffe in die Höhe, als sie sah, daß der Gang vor ihnen voller Krieger war. Sie führte die Bewegung nicht zu Ende, Es war aussichtslos. Vor ihnen standen gut dreißig oder vierzig Insektenkrieger, und die meisten von ihnen zielten mit gleich zwei oder drei Waffen auf sie und die anderen. Und noch bevor sie herumfuhr, wußte sie, welcher Anblick sie erwarten würde - hinter ihnen hatten sich lautlos die Türen rechts und links des Korridors geöffnet, und eine zweite, ebenso große Anzahl von Ameisen rührten sich nicht, aber Charitys Bewegung schien eine jener Geste von universeller Bedeutung zu sein, denn sie eröffneten auch nicht das Feuer. Statt dessen teilte sich die stumm dastehende Reihe nach einigen Sekunden und gab den Weg zu einer Tür am anderen Ende des Korridors frei. Auch die Bedeutung dieser Bewegung war eindeutig. Charitys Gedanken drehten sich wild im Kreis. Trotz allem weigerte sich etwas in ihr zu glauben, daß Gurk recht hatte. Es ergab einfach keinen Sinn, sie so weit kommen - und so viel Schaden anrichten! - zu lassen, nur um eines billiges Triumphes wegen. Hätte Stone ihnen eine Falle stellen wollen, hätte er das auf dem Weg hierher zehnmal bequemer und ungefährdeter tun können. Die Tür am Ende des Korridors öffnete sich, und sie traten hindurch, begleitet von vier schweigenden Insektenkriegern, deren Waffen drohend auf ihre Rücken gerichtet waren. Der Raum war sehr groß und vollkommen leer bis auf einen drei Meter durchmessenden, silberfarbenen Metallring, der schwerelos einen halben Meter über dem Boden schwebte. Und Daniel Stone und drei weitere Moroni. Eines der Insektenwesen war eine ganz normale Ameise, wie sie sie alle kannten, die beiden anderen unterschieden sich sowohl in Größe als auch in ihrer Farbe von diesen. Sie wirkten schlanker, irgendwie zerbrechlich, und sie waren ein gutes Stück größer als die normalen Krieger und Arbeiterinnen. Ihr Hornpanzer war noch strahlend weißer, beinahe leuchtender Farbe, und in den Augen der beiden Albinoriesen glomm eine beunruhigende Intelligenz. Charity trat mit noch immer erhobenen Händen auf Stone zu und blieb stehen, als der Moroni neben ihm eine drohende Handbewegung machte. Sie versuchte vergeblich, Zorn zu empfinden. Alles, was sie spürte, war ein Gefühl tiefer Niedergeschlagenheit; das Wissen, endgültig verloren zu haben. Es tat weh, aber sie fühlte keinen Zorn. »Schade, Stone«, sagte sie traurig. »Und ich hatte gerade angefangen, Ihnen zu trauen.« Stone sah sie und die anderen auf eine schwer zu deutende Art an. Sein Gesicht war starr, fast verkrampft, und sie suchte vergebens nach Triumph oder Befriedigung in seinem Blick. Ganz im Gegenteil sah er aus wie ein Mann, der Angst hatte. »Sie haben Ihr Wort gebrochen, Captain Laird«, sagte er leise. »Wir

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