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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Kopf. »Ich weiß es nicht. Und ab jetzt rede ich kein Wort mehr mit Ihnen, solange der Zunftanwalt nicht auf mich aufpasst.«
    Der Hauptmann seufzte. »Sehen Sie, ich respektiere Ihre Loyalität dem Vater des Mädchens gegenüber. Paul Blackthorne hat Sie ausgebildet und in der Zunft gefördert. Sie waren dabei, als er durch die Hand desselben Dämons starb, der versucht hat, seine Tochter zu töten. Ich weiß, was Sie empfinden, aber wir brauchen Ihre Hilfe.«
    »Leck mich.«
    Salvatore zog ein finsteres Gesicht. »Also gut.« Er drückte einen Knopf an dem Funkgerät an seiner Schulter, und ein Schwall Italienisch erfüllte den Raum. Kaum hatte er den Befehl gegeben, als zwei Jäger durch die Vordertür hereinkamen.
    Mit ernstem Gesicht stand der Hauptmann auf. »Denver Beck, als Vertreter des Heiligen Stuhls verhafte ich Sie wegen Behinderung der Justiz. Zusätzliche Anklagen werden später noch zu den Akten genommen. Sie werden hiermit formgerecht gewarnt, dass Ihnen, falls sich herausstellt, dass Sie die Hölle in irgendeiner Weise unterstützen, die Todesstrafe droht.«
    »Ach nee«, murmelte Beck.

2.
    Kapitel
    Riley stand allein auf einem Feld mit knirschendem, frisch gefallenem Schnee. Um sie herum gab es nichts, keine Gebäude, keine Menschen. Am Himmel hoch über ihr hielt ein blutroter Mond Hof, und Tausende Sterne machten ihm ihre Aufwartung.
    Eine Brise zerrte an ihrem Haar, und es roch nach tiefster Mitternacht. Sie spürte Oris Gegenwart, noch bevor er die Arme um ihre Taille legte und sie nach hinten an sich zog. Sie wusste, dass sie träumte, aber sie wollte nicht aufwachen. Hier war es perfekt. Hier gab es weder Himmel noch Hölle, niemanden, der ihr sagte, sie mache einen Fehler. Es gab nur Ori und sie, bis in alle Ewigkeit.
    Riley drehte sich in seinen Armen um und blickte hinauf zu dem schwarzen Haar und den unergründlichen Augen. Augen, die den Beginn des Kosmos erblickt hatten.
    »Es tut mir leid«, murmelte Ori. Seine Stimme klang genauso, wie sie sie in Erinnerung hatte. »Ich habe dich verletzt, und das wollte ich nicht.«
    »Es hätte nicht so kommen müssen«, sagte sie. Es hätte ganz anders sein können .
    »Lass mich die Sache zwischen uns wieder in Ordnung bringen. Lass mich dir zeigen, was deine Zukunft für dich bereithalten kann.«
    Er machte eine Handbewegung, und ein Bild tauchte in der Luft vor ihnen auf. Das Bild einer älteren Riley. Sie besaß eine Anmut und Stärke, die sie nie für möglich gehalten hätte. Sie unterrichtete zwei Lehrlinge darin, wie man Dämonen fing, und die beiden hingen an ihren Lippen. Diese Riley war stark und selbstbewusst, keine Spur von dem sorgenvollen Mädchen, das sich in ihrem Inneren verbarg.
    »Du wirst eine bekannte Meisterfängerin sein, wie dein Vater«, erklärte Ori. »Die Fänger werden dir für dein Können Respekt zollen. Und die ganze Zeit wird mein Schutz dich vor jedem Leid bewahren.«
    Sie könnte Dämonen fangen und erfolgreich sein, und jeder würde glauben, sie sei die Beste. Genau wie bei meinem Dad …
    Sein Kuss entfachte ihr Verlangen nach ihm von neuem. Ihr Bedürfnis nach Liebe, nach jemandem, der sich um sie kümmerte. Sie schmolz an seinem Körper dahin, ging ganz auf in der Berührung und seinem Geruch.
    »Ich bin dein«, sagte der Engel. »Gib mir deine Seele, und wir können bis in alle Ewigkeit zusammen sein, Riley Anora Blackthorne.«
    »Liebst du mich?«, fragte sie. Das war es, was sie wollte, wonach sie sich sehnte. Geliebt zu werden von jemand so Umwerfendem wie einem Engel.
    Ori antwortete nicht und zog ein gequältes Gesicht. Als ob er lügen wollte, es aber nicht schaffte. Vergeblich versuchte er zu lächeln. »Komm mit mir«, sagte er und hielt ihr die Hand hin. »Wir werden ewig zusammen sein. Reicht das nicht?«
    Riley zögerte, ihr Herz pochte hart. Wenn er mich nicht liebt …
    War sie so verzweifelt, dass sie sich mit einem hohlen Leben begnügen würde? Gefangen in ihren Zweifeln, wandte sie den Blick ab und stellte fest, dass das Feld nicht länger leer war. Nicht weit entfernt stand jetzt das Mausoleum ihrer Familie, umhüllt von Schnee und Mondlicht. Massive rote Ziegel und Buntglasfenster legten Zeugnis ab vom Erbe der Blackthornes. Die löwenköpfigen Wasserspeier am Mausoleum starrten finster auf sie herab, funkelnde, gelbe Flammen züngelten aus ihren Mäulern, als sei sie eine Bedrohung für die Toten in dem Gemäuer.
    Die Doppeltür aus Messing schwang auf, doch statt in einen steinernen,

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