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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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mitten auf einer
Brücke über eine dreihundert Meter tiefe Schlucht und ein DZug käme ihm entgegen.
Es war zum Verzweifeln. Selbst wenn sie das erste Ultralight
abschossen, hatten sie es noch lange nicht geschafft. Die zweite
und dritte Maschine lauerten weiter hinten, außer Schußweite,
und warteten nur darauf, daß sie zum Zuge kamen. Doch als die
Einschläge der Kugeln auf dem Wasser immer näher kamen,
vergaß Pitt jede Angst.
Er riß das Ruder herum und driftete mit dem Motorboot nach
rechts weg. Der Schütze folgte der Bewegung, aber er reagierte
zu spät. Pitt zog das Boot nach links und tauchte in den toten
Winkel. Er setzte zur nächsten Finte an, doch der Schütze
schwenkte seine Waffe lediglich hin und her und stanzte ein
Zickzackmuster ins Wasser. Plötzlich eröffnete Julia wie auf
Kommando das Feuer.
Genau im richtigen Moment. Als die ersten Kugeln in den
schimmernden Mahagonibug des Chris-Craft einschlugen,
ergriff Pitt mit beiden Händen den Schalthebel und riß ihn in
voller Fahrt zurück. Das Getriebe kreischte, der Drehzahlmesser
schlug in den roten Bereich aus, und das Boot kam jäh zum
Stillstand. Dann setzte es in engem Bogen zurück. Etliche
Kugeln durchschlugen die Windschutzscheibe, aber wie durch
ein Wunder wurde niemand getroffen. Und dann fegte der
Kugelhagel über das Boot hinweg und prasselte unmittelbar
dahinter aufs Wasser. Julia verfolgte ihr Ziel und feuerte, bis die
letzte Hülse ausgeworfen wurde.
Pitt warf einen Blick nach hinten. Das Ultraleichtflugzeug war
offensichtlich getroffen. Der Motor heulte auf. Er sah die
Bruchstücke des Propellers nach allen Seiten davonfliegen, sah,
wie der Pilot verzweifelt am Steuerknüppel riß. Dann kippte die
Maschine vornüber und stürzte in den Fluß, hielt sich nach dem
Aufprall noch einen Moment lang über Wasser und ging dann
endgültig unter.
»Prima Schuß«, sagte Pitt zu Julia. »Wyatt Earp wäre stolz
auf Sie.«
»Reines Glück«, erwiderte Julia bescheiden. Sie hatte
eigentlich auf den Piloten gezielt.
»Damit haben Sie den anderen beiden einen Höllenrespekt
eingejagt. Die werden den gleichen Fehler nicht noch einmal
machen, Die werden schön außer Reichweite bleiben, sich Zeit
lassen und uns dann aus sicherer Entfernung unter Beschuß
nehmen.«
»Wie weit ist es noch bis zur Bucht?«
»Etwa sieben, acht Kilometer.«
Sie schauten einander an. Er wirkte wild entschlossen, aber
ihr sah man an, daß sie körperlich wie geistig am Ende war und
jeden Moment zusammenbrechen konnte. Julia war völlig
übermüdet. Sie hatte durchgehalten, solange es ging, aber jetzt
konnte sie nicht mehr. Müde drehte sie sich um und musterte die
Einschußlöcher im Bug.
»Wir schaffen es nicht, stimmt's?« murmelte sie teilnahmslos.
»Aber selbstverständlich schaffen wir es«, erwiderte er im
Brustton der Überzeugung. »Ich habe doch nicht meinen Urlaub
abgebrochen und mir all die Mühe gemacht, nur um jetzt
aufzugeben.«
Sie musterte sein braunes, wettergegerbtes Gesicht. Dann
schüttelte sie verzweifelt den Kopf. »Ich kann keinen gezielten
Schuß abgeben, wenn die Ultralights mehr als hundert Meter
entfernt sind, jedenfalls nicht bei dem Gerüttel und Geschüttel
im Boot.«
»Geben Sie Ihr Bestes.« Nicht gerade eine großartige
Ermunterung, dachte Pitt, während er eine Reihe großer
Felsblöcke umsteuerte, die aus dem Wasser ragten. Aber im
Augenblick war er mit anderen Dingen beschäftigt. »Noch zehn
Minuten, dann sind wir in Sicherheit.«
»Was ist, wenn sie beide gleichzeitig angreifen?«
»Das kommt bestimmt noch. Lassen Sie sich Zeit, und
nehmen Sie beide abwechselnd unter Feuer, zwei Schüsse auf
den einen, danach zwei auf den anderen. Zeigen Sie Ihnen, daß
wir uns zu wehren wissen, damit sie nicht übermütig werden
und uns zu nahe kommen. Je weiter weg sie sind, desto schwerer
können sie uns treffen. Ich kurve derweil im Zickzackkurs über
den Fluß und erschwere ihnen das Zielen.«
    Pitt hatte Kung Chongs Überlegungen richtig vorhergesagt.
Der Chinese befahl seinen Piloten, den nächsten Angriff aus
größerer Höhe zu fliegen. »Ich habe eine Maschine und zwei
Männer verloren«, meldete er Lo Han.
»Wie das?« fragte Lo Han lediglich.
     
»Durch Schüsse vom Boot.«
     
»War doch anzunehmen, daß Profis wie die mit
automatischen Waffen ausgerüstet sind.«
    »Ich schäme mich, es zu sagen, Lo Han, aber das
Abwehrfeuer kommt von einer Frau mit einer automatischen
Pistole.«
    »Eine

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