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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Ohr: »Wie gesagt, dich besser kennenlernen. Aber nicht hier. Du würdest bloß deine Freundin aufwecken. Sie ist süß, aber nicht ganz mein Typ.« Die Stimme bewegte sich auf die Tür zu. »Ich kenne einen Ort, an dem wir uns ungestört unterhalten können.«
    Ja, ganz sicher. Bildete der sich ein, ich hätte erst gestern angefangen, mit Geistern zu reden? Gut, beinahe – genau genommen war es ganze zwei Wochen her. Aber ich hatte immerhin genug gesehen, um zu wissen, dass es Geister gab, die zu helfen versuchten, und andere, die sich wirklich nur ein bisschen unterhalten wollten, aber auch eine ganze Menge, die einfach Ärger machten und ihrem Jenseitsdasein etwas Würze verleihen wollten. Und dieser Typ hier fiel ganz entschieden in die dritte Kategorie.
    Aber wenn auch er zu den Versuchspersonen der Edison Group gehört hatte und so, wie es aussah, in diesem Haus umgekommen war, dann würde ich herausfinden müssen, was mit ihm passiert war. Dazu würde ich allerdings Verstärkung brauchen. Tori hatte keinerlei Erfahrung darin, mir gegen Geister beizustehen, und auch wenn wir uns inzwischen besser vertrugen, wollte ich immer noch nicht gerade sie als Rückendeckung haben.
    Also folgte ich dem Geist in den Gang hinaus, blieb vor Simons und Dereks Tür aber stehen.
    »Hey«, sagte der Geist. »Die Typen brauchen wir dazu aber nicht.«
    »Sie würden aber auch gern mit dir reden.« Ich hob die Stimme, als ich antwortete, und betete darum, dass Derek mich hören würde. Meist wachte er beim geringsten Geräusch auf – Werwölfe haben ein viel sensibleres Gehör als Menschen. Aber alles, was ich hörte, war Simons Schnarchen. Und außer uns vieren war niemand hier oben. Andrew, der Mann, mit dem wir hergekommen waren, hatte das Schlafzimmer im Erdgeschoss genommen.
    »Komm schon, Nekromädchen. Das hier ist ein zeitlich begrenztes Angebot.«
    Du weißt genau, dass der irgendwas ziemlich Zweifelhaftes vorhat, Chloe.
    Ja, aber ich musste auch herausfinden, ob wir hier in Gefahr waren. Ich beschloss, sehr vorsichtig zu sein. Meine innere Stimme erhob keine Einwände, was ich als gutes Zeichen auffasste. Also setzte ich mich in Bewegung.
    Wir waren nach unserer Ankunft in dem Haus geradewegs ins Bett gegangen, ich hatte also noch kaum einen Blick auf unsere neue Unterkunft werfen können. Ich wusste nur, dass sie gigantisch war – ein weitläufiges Haus des neunzehnten Jahrhunderts, das geradewegs aus einem Gothic-Horrorfilm hätte stammen können.
    Als ich der Stimme den Gang entlang folgte, hatte ich das unheimliche Gefühl, in einem dieser Filme gelandet zu sein, in einem endlosen schmalen Gang, in dem ich an einer geschlossenen Tür nach der anderen vorbeikam, bis ich endlich die Treppe erreicht hatte … eine Treppe, die nach oben führte.
    Nach allem, was ich beim Näherkommen von dem Haus hatte sehen können, war es zweistöckig. Die Schlafzimmer lagen im ersten Stock, und Andrew hatte etwas davon gesagt, dass der zweite nur aus einem Dachboden bestand.
    Der Geist wollte mich also auf den dunklen, unheimlichen Dachboden führen? Ich war wirklich nicht die Einzige, die zu viele Horrorfilme gesehen hatte.
    Trotzdem folgte ich ihm die Treppe hinauf. Sie führte zu einem Treppenabsatz mit zwei Türen. Ich zögerte. Eine Hand erschien durch die Tür vor mir und winkte mich weiter. Ich nahm mir eine Sekunde Zeit, um mich zu wappnen. Ganz egal, wie dunkel es da drin war, ich durfte mir die Angst nicht anmerken lassen.
    Als ich so weit war, griff ich nach dem Türknauf und … Abgeschlossen. Ich drehte an der Verriegelung, und sie ging klickend auf. Noch ein tiefer Atemzug und eine weitere Sekunde des mich Wappnens, dann stieß ich die Tür auf, und … ein kalter Windstoß schleuderte mich nach hinten. Ich blinzelte verwirrt. Vor mir wirbelte der Nebel.
    Eine Verriegelung an einer gewöhnlichen Dachbodentür, Chloe?
    Nein, ich stand auf dem Dach.

[home]
2
    I ch fuhr herum, als die Tür hinter mir zuzufallen begann. Ich erwischte noch die Türkante, aber etwas versetzte ihr einen Stoß, dass sie krachend zufiel. Ich packte den Knauf, gerade als sich der Riegel mit einem klickenden Geräusch schloss. Ich drehte am Knauf und war sicher, dass ich mich verhört haben musste.
    »Du willst schon gehen?«, fragte der Geist. »Wie unhöflich.«
    Ich starrte auf den Knauf hinunter. Nur ein einziger, sehr seltener Typ von Geist konnte Dinge in der Welt der Lebenden bewegen.
    »Ein Agito-Halbdämon«, flüsterte

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