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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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fanden weiter hinten sogar noch eine zweite Treppe, die aussah, als sei sie seit Jahren nicht gesäubert worden.
    Schließlich ging Simon nachsehen, ob Andrew schon auf war, während ich in die Küche wanderte und dort Derek dabei antraf, wie er eine angerostete Dose mit Bohnen beäugte.
    »
So
ausgehungert?«, fragte ich.
    »Demnächst ja.«
    Er machte eine Runde durch die Küche und öffnete die Schranktüren.
    »Du willst also nicht, dass ich Andrew nach diesem Jungen frage«, sagte ich. »Du vertraust ihm aber, oder?«
    »’Türlich.«
    Er nahm eine Schachtel Cracker von einem Regalbrett, drehte sie um und suchte nach dem Haltbarkeitsdatum.
    »Das hat sich jetzt nicht sehr überzeugend angehört«, bemerkte ich. »Wenn wir zusammen mit jemandem hier sind, dem du nicht traust …«
    »Im Moment sind die einzigen Leute, denen ich voll und ganz traue, Simon und du. Ich glaube nicht, dass Andrew irgendwas vorhat. Wenn ich’s täte, wären wir nicht hier. Aber ich gehe hier kein Risiko ein, nicht, wenn wir das Nötige selbst rausfinden können.«
    Ich nickte. »Das ist okay. Bloß … Ich weiß, du willst Simon nicht unnötig nervös machen, aber … Wenn du dir Sorgen machst …« Ich merkte, dass meine Wangen heiß wurden. »Ich meine damit nicht, dass du mir alles und jedes sagen musst, bloß, bitte versuch nicht …«
    »Dich abzuschütteln, wenn du weißt, dass irgendwas nicht stimmt.« Er drehte sich zu mir um und fing meinen Blick auf. »Werde ich nicht.«
    »Ist er schon so weit, dass er Ketchup trinkt?« Simon kam in die Küche gefegt. »Zehn Minuten noch, Bro. Andrew kommt gleich und …«
    »Und entschuldigt sich zerknirscht für das Fehlen von Lebensmitteln.« Andrew kam herein. Er war etwa so alt wie mein Dad und hatte sehr kurz geschnittenes graues Haar, breite Schultern, einen untersetzten Körperbau und eine krumme Nase. Er legte Derek eine Hand auf die Schulter. »Sind unterwegs. Jemand von der Gruppe bringt das Frühstück mit und müsste jeden Moment da sein.«
    Er ließ die Hand auf Dereks Schulter liegen, drückte sogar kurz zu. Die Geste wirkte ungeschickt, vielleicht weil Andrew mindestens fünfzehn Zentimeter kleiner war als Derek, aber es schien nicht nur das zu sein. In der vergangenen Nacht, als er Derek zum ersten Mal seit Jahren wiedergesehen hatte, war eine Welle von Überraschung und Unbehagen über sein Gesicht hinweggegangen. Derek hatte es gesehen, und ich wusste, dass er es auch gespürt hatte – den Stich, als ein Mann, den er fast sein ganzes Leben lang gekannt hatte, auf ihn reagierte, als sei er ein jugendlicher Schläger, um den man am besten einen Bogen machte.
    Ebenso wie Simon war Andrew ein Magier. Er war ein alter Freund ihres Vaters und ein ehemaliger Mitarbeiter der Edison Group. Außerdem war er der Kontaktmann der Brüder für Krisensituationen. Andrew und der Vater der beiden hatten vor einigen Jahren ein Zerwürfnis irgendeiner Art gehabt, den Kontakt aber aufrechterhalten. Wenn die Jungen also nicht weiterwussten, konnten sie nach wie vor zu Andrew gehen.
    Andrew schloss noch einmal die Finger um Dereks Schulter und begann dann, sich in der Küche zu schaffen zu machen, Teller herauszuholen und abzuspülen, Staub von Arbeitsplatten und Tisch zu wischen, sich zu erkundigen, wie wir geschlafen hatten, sich noch einmal dafür zu entschuldigen, dass man nicht auf uns vorbereitet gewesen war.
    »Ein bisschen schwer, vorbereitet zu sein, wenn man nicht weiß, dass jemand kommt«, bemerkte Simon. »Ist das in Ordnung so? Dass du mit uns hierbleibst? Ich weiß, dass du arbeiten musst …«
    »Was ich jetzt schon seit zwei Jahren von zu Hause aus erledige. Ich bin mittlerweile endlich so weit oben angekommen, dass ich das Nötige per Mail erledigen kann – Gott sei Dank. Jeden Tag nach New York City reinzupendeln, es hat mich fast umgebracht. Jetzt gehe ich noch einmal die Woche zu den Besprechungen hin.«
    Simon wandte sich an mich. »Andrew ist Redakteur. Bücher.« Ein Seitenblick zu Andrew hin. »Und Chloe ist Drehbuchautorin.«
    Ich wurde rot und stammelte etwas davon, dass ich natürlich keine echte Drehbuchautorin war, einfach gern eine sein wollte. Aber Andrew meinte dazu nur, er würde gern hören, woran ich gerade arbeitete, und mir alle Fragen über das Schreiben beantworten, die ich vielleicht hatte. Er hörte sich an, als meinte er es ernst – im Gegensatz zu den meisten Erwachsenen, die das Gleiche sagen, um einem einen Gefallen zu tun.
    »Im

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