Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
ich gar nicht. Ich dachte an den Blackbird.«
    Aus seiner Zeit bei der CIA kannte Austin den Spitznamen für die SR-71, ein Hochgeschwindigkeitsflugzeug, das in größer Höhe geheime Erkundungsflüge für die CIA durchgeführt hatte, bevor diese Aufgabe in den späten Neunzigern von Drohnen und Satelliten übernommen worden war. Das legendäre Flugzeug konnte den Atlantik in nur zwei Stunden überqueren.
    »Ich dachte, die gesamte Blackbird-Flotte wäre außer Dienst gestellt worden«, sagte er.
    »Das ist die offizielle Geschichte«, sagte Flagg. »Eins haben wir aber behalten, um in Notfällen schnelle Personentransporte durchführen zu können.«
    »Ich würde sagen, dies ist ein Notfall«, bemerkte Austin.
    »Intelligente Köpfe kommen zu ähnlichen Schlussfolgerungen«, sagte Flagg und klappte sein Handy auf. Es dauerte eine Weile, bis er sich durch die Bürokratie gekämpft hatte.
    Und er telefonierte immer noch, als das
Wupp-wupp-wupp
von Hubschrauberrotoren hörbar wurde.
    Austin ging zum Balkon und sah zwei Helikopter, die im Tiefflug über dem Herrenhaus kreisten.
    »Die Kavallerie ist da«, sagte Austin.
    Flagg steckte das Handy wieder in die Jackentasche. »Bisher habe ich immer die Indianer angefeuert, aber heute mache ich mal eine Ausnahme, weil ich gute Laune habe. Eben habe ich mit einem ganz hohen Tier gesprochen. Das war zwar nicht gerade leicht, aber jetzt hast du ein Erste-Klasse-Ticket für den Blackbird.«
    Das war vielleicht eine gute Neuigkeit, aber Austin blieb Realist. Er wusste, dass seine Chancen trotz allem schlecht standen.
    Sein Blick wurde kalt. Wenn Carina Leid zugefügt wurde, würde Austin jede Sehne und jede Synapse seines Körpers in den Dienst einer einzigen Aufgabe stellen.
    Und die würde darin bestehen, Baltazar zur Hölle zu schicken.

51
    Fred Turner hockte auf Knien hinter dem Tresen und stapelte Biergläser. Er hörte, wie die Tür auf- und wieder zuging.
    Seine gerötete Stirn legte sich in Falten. Wahrscheinlich ein Stammkunde, der etwas zu früh mit der Happy Hour anfangen wollte.
    »Wir haben
geschlossen
«, knurrte Turner.
    Niemand antwortete ihm. Turner stand auf und sah einen großen Mann vor der Tür stehen. Das rundliche Gesicht des Fremden wirkte sanft und kindlich. Turner war Polizist im Ruhestand, und sein Berufsinstinkt spürte eine unausgesprochene Drohung hinter der unbedrohlichen Fassade. Er trat also etwas näher an die Schrotflinte heran, die er neben der Registrierkasse aufbewahrte.
    Der Fremde blickte sich um und sagte: »Wie ist dieser Laden zu seinem Namen gekommen?«
    Turner lachte leise über die unerwartete Frage. »Die Leute glauben, er wäre nach einem alten Wildwest-Saloon benannt.
    Aber als ich ihn gekauft habe, erinnerte ich mich daran, gelesen zu haben, dass es in dieser Gegend früher mal Goldminen gab.«
    »Was ist mit den Minen passiert?«
    »Sie wurden schon vor vielen Jahren geschlossen. Man hat nicht mehr genug Gold gefunden, als dass es sich noch gelohnt hätte.«
    Nach einem kurzen Augenblick des Nachdenkens sagte der Mann »Danke« und ging wieder ohne einen weiteren Kommentar. Turner machte sich erneut an die Arbeit und murmelte etwas über die seltsamen Leute, die in seine Bar kamen.
    Auf dem Parkplatz saß Antonio in seinem Wagen und studierte noch einmal die Richtungsangaben und die Karte, die Austin auf den Zettel gekritzelt hatte. Mit leerem Gesichtsausdruck starrte er auf die Neonreklame am Flachdach des niedrigen Gebäudes: GOLD MINE CAFÉ. Dann riss er den Zettel in kleine Fetzen, ließ den Wagen an und fuhr vom Parkplatz auf die schmale Landstraße.
    Nachdem er Baltazars Ritterturnier verlassen hatte, war Antonio vom Norden New Yorks nach New Jersey und dann nach Maryland gefahren. Austins Angaben hatten ihn in eine ländliche Gegend geführt, die nicht weit von der Chesapeake Bay entfernt lag. Über verschiedene Landstraßen hatte er dann das Gold Mine Café erreicht.
    Er nahm sein Telefon und wählte die Direktverbindung zu Baltazar.
    »Und?« Die Stimme seines Arbeitgebers meldete sich.
    Antonio erzählte Baltazar vom Gold Mine Café. »Zu schade, dass Austin tot ist«, sagte Antonio. »Ich hätte ihn schon dazu gebracht, uns zu sagen, was wir wissen wollen.«
    »Zu spät schon«, gab Baltazar zurück. »Aber nicht, weil der Bastard tot ist. Er ist entkommen. Wir mussten das Anwesen räumen. Kehren Sie also nicht dorthin zurück.«
    Antonio schwieg überrascht. »Und die Frau?«
    »Sie ist bei mir. Um Austin werden wir

Weitere Kostenlose Bücher