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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Baltazars Männern nur so gewimmelt hatte, war jetzt verlassen. Selbst die Pferde und ihre Anhänger schienen verschwunden. Im Gras waren tiefe Reifenspuren zu erkennen.
    Austin beschrieb das Ritterduell mit Baltazar und wie man ihn mit einer falschen Carina getäuscht hatte. Dann drehte er um und fuhr zur Tribüne zurück. Er sagte zu Flagg, dass er Squire noch einen Gefallen schuldig sei. Sie zogen die Lanze heraus und hüllten den Toten behutsam in ein Stück Zeltplane ein. Nachdem sie die Leiche zwischen zwei Sitzreihen der Tribüne gelegt hatten, erkundeten sie einige Nebenstraßen und fanden einen leeren Hangar und einen Landeplatz. Damit war klar, wie Baltazar so schnell hatte entkommen können.
    Sie beschlossen, sich das Haus anzusehen. Austin nahm die Auffahrt zum Landsitz. Die zweistöckige Hazienda sah aus, als wäre sie direkt aus Spanien hierher versetzt worden. Die Wände bestanden aus hellbraunem, glattem Putz, das Dach war mit roten Ziegeln gedeckt. Bogenförmige Fenster rahmten einen großen, kunstvoll verzierten Balkon ein.
    Austin parkte vor dem Haus. Immer noch keine Widersacher. Flagg und er stiegen aus dem Wagen und gingen durch einen Hof bis zu einer hohen Doppeltür aus dunklem Holz.
    Austin öffnete sie. Niemand schoss ihm den Kopf weg, also betrat er die geräumige Eingangshalle.
    Flagg und er gaben sich abwechselnd Rückendeckung, während sie sämtliche Räume des Erdgeschosses durchsuchten. Danach sahen sie sich im oberen Stockwerk um. Sie fanden das Zimmer mit dem Balkon. Es war ein Arbeitszimmer mit einem großen Schreibtisch und Lederstühlen. Austin trat auf den Balkon. Von dort aus hatte man einen guten Blick auf den Rasen und die Felder der Umgebung. Doch abgesehen von ein paar Krähen bewegte sich in seinem Sichtfeld überhaupt nichts.
    »He, Austin«, rief Flagg. »Dein Kumpel hat dir eine Nachricht hinterlassen.«
    Flagg zeigte auf einen Zettel, der mit einem Klebestreifen an einer Fernbedienung befestigt war, die auf einem Beistelltisch lag. Unter dem Stierkopf-Logo standen die Worte:
Lieber Austin,
    bitte schauen Sie sich das Video an.
    VB
    »Ein ausgesprochen höflicher Mann. Vielleicht ist es eine Falle«, sagte Flagg.
    »Das glaube ich nicht. Baltazar pflegt seine Opfer zu quälen, bevor er sie tötet.«
    Flaggs Gesicht zeigte, dass er dennoch Zweifel hegte. Aber er nahm die Fernbedienung und drückte den Startknopf.
    Ein Teil der Wand verschwand und offenbarte einen großen Fernsehbildschirm. Baltazars lächelndes Gesicht erschien.
    Das Video war offensichtlich im Arbeitszimmer aufgenommen worden, da hinter Baltazar die Tür zum Balkon zu erkennen war.
    »Ich grüße Sie, Austin«, sagte Baltazar. »Ich muss mich für diese hastige Botschaft entschuldigen, aber ich habe mich um dringende Familienangelegenheiten zu kümmern. Miss Mechadi ist bei mir. Vermutlich wussten Sie nicht, dass sie eine direkte Nachfahrin von Salomon und Saba ist. Ich muss den Auftrag meiner Familie erfüllen und sie Baal opfern. Ich hatte zwar die Absicht, Miss Mechadi zu verschonen, aber Baal hat Sie als Geißel geschickt, die mich daran gemahnen soll, mich meiner Familienwurzeln zu erinnern. Antonio wird enttäuscht sein, aber nun ist er von Ihnen geradezu besessen. Ich schlage vor, dass Sie gelegentlich über die Schulter blicken.
    Vielen Dank, Austin. Es war mir ein Vergnügen, mich im Turnier mit Ihnen zu messen.« Er lächelte. »Meinen Wagen können Sie übrigens behalten.«
    Der Bildschirm wurde schwarz.
    Flagg runzelte die Stirn. »Der Kerl ist ein echter Spinner.«
    »Bedauerlicherweise ist er ein
gefährlicher
Spinner. Und er hat Carina in seiner Gewalt. Du hast doch auch dieses Anwesen gefunden. Besteht vielleicht die Chance, noch andere Schlupflöcher aufzuspüren, in die er sich zurückgezogen haben könnte?«
    »Es war ja schon schwierig, diese Hütte hier ausfindig zu machen«, sagte Flagg kopfschüttelnd. »Wir arbeiten zwar immer noch daran, aber bei all den Scheinfirmen, die er gegründet hat, ist das gar nicht so einfach. Wer ist dieser Antonio?«
    »Ein Albtraumgeschöpf.« Austin streckte die Hand aus.
    »Ich muss mir mal dein Handy ausborgen.«
    Zavala stieg gerade in das Cockpit des Hubschraubers, als er ein Klingeln mit der Melodie von »La Cucaracha« in der Tasche hörte: sein Handy. Er legte es ans Ohr und hörte eine vertraute Stimme.
    »Du gehst immer noch ran, was vermutlich bedeutet, dass du nicht mit Salomons Gold nach Mexiko durchgebrannt bist«, sagte

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