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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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Brieftasche und legte ihn vor Shane auf den Tisch.
    Sorry. Romaine.
    w ar in Schreibschrift darauf zu lesen. Shane und Tamara sahen ihn abwartend an .
    „Am Freitag – nicht letzten, sondern vorletzten “, begann er langsam, „ hatten wir einhundert Personen zu einer Hochzeit. Acht-Gänge-Menü, Champagner, Wein, Spirituosen, Kaffee, Kuchen.“ Er räusperte sich. „Es war ein großzügig arrangiertes Fest. Gewöhnlich schicken wir nach einer so großen Veranstaltung eine Rechnung. Doch der Vater der Braut wollte sofort die Rechnung und bezahlte den kompletten Betrag in bar.“
    Er schwieg einen Augenblick und fuhr sich übers Haar.
    „Wir sind nicht von der Steuerbehörde“, sagte Shane, und Tamara nickte Hall aufmunternd zu. Er fuhr fort:
    „Er zahlte den gesamten Betrag am Ende des Abends, elftausend vierhundertzweiundsechzig Dollar, die er auf zwölftausend aufrundete. Das Geld habe ich im Safe in meinem Büro deponiert – mit den Einnahmen der ganzen Woche. Rund zwanzigtausend Dollar. Als ich am vergangenen Montag das Geld zur Bank bringen wollte, war der Safe leer.“ Er machte eine Bewegung mit dem Kinn auf den Zettel, „bis auf diese Nachricht. Und Romaine ist nicht zur Arbeit gekommen . Sie hatte als einzige Mitarbeiterin einen Safeschlüssel.“
    Plötzlich gab es ein Motiv: zwanzigtausend Dollar.
    „Mister Hall“, begann Shane und sah ih m direkt in die Augen , „warum sind Sie ni cht gleich zur Polizei gegangen?“
    Alan Hall war aufge standen und ging auf und ab.
    „Mister Hall! Kriegen wir jetzt eine Erklärung oder sollen wir raten ! Romaine ist tot! Sie brauchen sie nicht mehr in Schutz zu nehmen!“
    Shane erinnerte sich an das Foto Romaines. Ihre engstehenden Augen, ihre zu große Nase, das aufdringliche Blond ihres Haares. Alan Hall war dagegen elegant , gepflegt, kultiviert. Vielleicht war Romaine genau das, wonach Alan Hall sich sehnte: Unkompliziert, keine großen Ansprüche , direkt .
    „ War Romaine Stavarakis mehr als eine Angestellte für Sie ? “, fr agte Shane , „h atten Sie mit Romaine ... “, Hall fiel ihm ins Wort .
    „ J a.“
    „Sie hatten also ein Verhältnis mit ihrer Angestellten Romaine Stavarakis und haben sich von ihr um zwanzigtausend Dollar betrügen lassen?“
    „Ja.“ Hall sackte immer mehr in sich zusammen.
    „Mister Hall “, fing Tamara an, „ ist Ihnen ein Mann namens George bekannt?“
    Alan Hall sank endlich auf einen Stuhl.
    „Ich habe am Montag bei Romaine zu Hause angerufen, weil sie nicht erschien. Ihr Cousin war am Telefon. Er sagte, Romaine sei mit einem George verreist.“
    „Ich verstehe Sie nicht! “, brauste Shane auf, „w arum sind Sie nicht spätestens dann zur Polizei gegangen? Romaine hat S ie nicht nur mit einem anderen Mann betrogen, sie hat S ie auch noch bestohlen. Warum wollten Sie sie da immer noch schützen?“
    „Wir hatten nach der Hochzeit eine sehr unschöne Auseinandersetzung. Ich habe mir Vorwürfe deswegen gemacht.“ Sein Gesicht verschloss sich .
    „Worüber haben Sie sich gestritten?“, fragte Tamara . Hall fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. „Sie wollte mich heiraten und ich habe nein gesagt.“ Seine Mundwinkel zuckte n . Der Mann hat tatsächlich Schuldgefühle oder er ist ein verdammt guter Schauspieler, dachte Shane.
    „Und warum wollten Sie sie nicht heiraten?“, fragte Shane.
    Fast zu schnell kam die Antwort .
    „Ich möchte mich nicht mehr fest binden.“
    Romaines Jungmädchenzimmer fiel Shane wieder ein, ihre Rattanmöbel, die bunten Kissen, die Liebesromane, Verlorenes Glück . Romaine war sicher romantisch – wollte eine Hochzeit, im weißen Kleid, vielleicht...
    „ Gut , Mister Hall“, sagte er, „im Moment haben wir keine weiteren Fragen.“
    Tamara begleitete Alan Hall hinaus und Shane überlegte . Hatte Romaine tatsächlich das Geld aus dem Safe genommen, um mit diesem George durchzubrennen – und hatte der sie umgebracht? Aber wenn sie mit George verreisen wollte, warum wollte sie dann kurz zuvor Hall heiraten? Oder verreiste sie mit George um Hall eifersüchtig zu machen? War Romaine nicht romantisch sondern kalt berechnend? Verlorenes Glück . Wie kam er überhaupt dazu, diesen Buchtitel mit ihrer Persönlichkeit in Verbindung zu bringen? Spielte sie Hall etwas vor, um finanziell einen Vorteil zu erzielen? Hatte Alan Hall sie am Safe überrascht? Er sprang auf.
    „Mister Hall?“, rief er hinter ihm her, „ich will I hren Safe sehen ! “

13

    Das Büro des Earl’s

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