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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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Fingerabdrücke abnehmen zu lassen. “
    „Von mir aus, ich habe nichts zu verbergen“ , sagte sie und er konnte ihre Bitterkeit deutlich hören.

    „Glaubst du, sie könnte ihre jüngere Konkurrentin umgebracht haben? Sie hat alles verloren , die Farm, das Land, die Pferde und den Mann . Und dann hat sie Foto s von der Frau herumliegen, die ihr das alles kaputt gemacht hat!“ Tamara zog die Autotür zu .
    „Dann werden wir uns die Story mal von der anderen Seite erzählen lassen.“ Shane spürte, wie sein Jagdfieber langsam wieder erwachte .

16

    Ashwood , der Name von Barry Denham s Farm, war mit weißer Farbe auf das Holzgatter gepinselt. Und n ach fast fünf Minuten Fahrt über eine ungeteerte , holprige Straße, die niedriges Gebüsch und Baumgruppen durchschnitt, tauchte endlich auf dem gerodeten Land ein größerer Gebäudekomplex auf. Rechts davon konnte man eine Landebahn erkennen an die sich links ein größerer Blechschuppen, anschloss. Als sie näher kamen, erkannte Shane vor einer Reihe von Pferdeboxen neben dem Haus Barry Denham , der ein braunes Pferd striegelte.

    „Ich hab’ Sie schon viel früher erwartet“, rief Barry ihnen mit lauter Stimme zu . Barry trug eine Baseballmütze, Jeans und ein g rünes ärmelloses Hemd und widmete sich wieder dem Pferd, ohne ihnen weiter Aufmerksamkeit zu schenken. Seine Bewegungen waren kraftvoll, präzise und bestimmt.
    Shane verscheuchte die lästigen Fliegen.
    „Mr. Denham “, begann er ohne die Sonnenbrille abzunehmen, „wussten Sie, dass es sich bei der toten Frau um Romaine Stavarakis handelte?“
    Jetzt erst hielt Denham inne und sah Shane und Tamara mit seinen kiesel blauen Augen an.
    „Ich habe es heute erst gehört.“ Er striegelte die ohnehin schon glänzende Mähne. Sie warteten.
    „ Ashwood war mein bestes Polocrosse-Pferd“, sagte er schließlich. „Ein Sohn von dem berühmten Doc’s Freckles Oak, der steht jetzt in Tamarang, der arme Alte. Ein feines Pferd. Stammt aus der gelungenen Vermischung von der Three Bars Blutline mit dem robusten Quarterhorse.“ Er hielt inne. „Verstehen Sie überhaupt etwas von Pferden?“
    Shane lächelte. „Nein.“
    Barry brummte, wirkte nicht mehr so abweisend.
    „Na, jedenfalls hatte ich über die Jahre schon verdammt gute Angebote für Ashwood . Aber ich hätte ihn niemals hergegeben. Hab’ ihn vor Jahren in Dalby für ´ne ziemliche Summe ersteigert. War mein Glückstag. Sie verstehen also überhaupt nichts von Pferden, was?“
    „Nein, wirklich nicht.“
    „Von Polocrosse demnach auch nichts, oder?“
    Ohne Shanes Antwort abzuwarten redete Barry weiter. „Ich hab’ ´ne Menge an ihm verdient. Sein Sperma hat auf `ner Versteigerung immer an di e zehntausend Dollar gebracht. Und dann ist er gestürzt. Bei einem beschissenen Testspiel!“ Seine Stimme war leise r geworden, „er hat sich so verletzt, dass er tatsächlich impotent wurde.“ Er seufzte. „Ich musste ihn einschläfern lassen. Eine Operation hätte wenig Chancen auf Erfolg, sagte man.“ Er hob den Kopf und sagte nüchtern: „Ich konnte ihn weder zum Polocrosse noch zur Zucht einsetzen. Es wäre für ihn eine einzige Quälerei gewesen. Er hat Polocrosse geliebt!“ Er schob die Baseballkappe tiefer in die Stirn, „Ich muss gleich rüber in den Schuppen“, sagte er mit grober Stimme, als ob er in dem Moment ein anderer geworden wäre: „Wir haben die Schafscherer da.“
    Unbeeindruckt begann Tamara:
    „Ihre Frau sagt, S ie hätten ein Verhältnis mit Romaine Stavarakis gehabt.“
    Barry antwortete nicht.
    „Mister Denham “, sagte Shane scharf, „ Sie täten gut daran unsere Zeit nicht zu verschwenden !“
    Barry stemmte die Arme in die Hüften und warf ihnen einen gereizten Blick zu.
    „Die Angelegenheit dauerte vier Monate. Sie hat mich verlassen, umgebracht habe ich sie deswegen nicht. Zufrieden?“
    „Was war sie für ein Mensch?“, wollte Shane wissen.
    Er begann widerwillig:
    „Ihre Eltern kamen Ende der Sechziger aus Griechenland, von irgendeiner Insel, wo’s anscheinend nichts als Geröll und Schafe gibt.“ Er kratzte sich unter der Mütze am Kopf. „ Sie machten in Brisbane ein Café auf. Die Sache ging schief. Ich glaube ihr Vater wurde krank, ihre Mutter hat das alleine nicht mehr geschafft, sie sind wieder zurück auf diese Insel . Romaine ist in Australien geblieben und hat sich mit lausigen Jobs über Wasser gehalten ...“ Wieder kratzte er sich am Kopf. „Romaine war mit einem Type n zusammen, der

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