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Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Titel: Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cadmos Verlag
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Begeisterung die ersten strahlend gelben Narzissen gezählt, bestaunte im Sommer die großen, rotorangefarbenen Blüten des Türkenmohns und naschte im Herbst von den zuckersüßen alten Weintraubensorten, die entlang unseres Balkons rankten.
    Mit langen Stangen Schlangen fangen
    Mit langen Stangen Schlangen fangen

    Ringelnatters Lieblingsbeute, der Teichfrosch.
     
    Freilich war es die Tierwelt, die mich als Kind am meisten in Begeisterung versetzte. Sie sorgte dafür, dass ich viel Zeit draußen verbrachte, im Wald, auf den Feldern und im Garten. Man glaubt gar nicht, wie viele Tiere es für ein Kind im Garten zu entdecken gibt: Bunte Raupen fressen Löcher in die Blätter der Kapuzinerkresse, Ameisen laben sich am Nektar einer Pfingstrosenblüte, Gartenrotschwänze errichten Nester unter dem Dach, Eidechsen genießen die Nachmittagssonne, und Glühwürmchen schweben wie Funken in der Dunkelheit.
    Ein Erlebnis, an das ich mich noch besonders gut erinnere, war die erste Begegnung mit einer Ringelnatter. Sie ruhte unter unserem Fliederbusch und sorgte für große Aufregung, als ich sie dort entdeckte. Nur meinen Vater ließ das mit Vorurteilen behaftete Reptil kalt. Er wusste, was zu tun war: Eine lange Stange, direkt vor die Nase der Schlange gehalten, war der ganze Trick. Ringelnattern haben einen natürlichen Instinkt, sich an allem hochzuwinden, und genau das tat dann auch unsere Schlange und sogar überraschend freiwillig. Leicht ließ sie sich so in den nahe gelegenen Sumpf zurückbringen.
    Rückblickend war der Besuch der vielerorts seltenen Schlange eine große Ehre gewesen. Ringelnattern sind wunderschön und wurden in der Vergangenheit oft zu Unrecht verfolgt und getötet, zumal sie ungiftig sind. Sie können fast zwei Meter lang werden, sind meist grau und lassen sich leicht an den beiden auffälligen sichelförmigen Flecken am Kopfende erkennen.
    Weil es derzeit einen Gartenteichboom gibt, wagen sich Ringelnattern immer häufiger in Siedlungsbereiche vor, denn sie lieben das feuchte Milieu. Hat man eine im Garten zu Gast, sollte man sie am besten in Ruhe lassen. Selbstverständlich kann es vorkommen, dass sie den Goldfischbestand im Teich reduziert, und auch Schwimmteichbesitzer werden nicht gerade erpicht darauf sein, mit einer Schlange um die Wette zu schwimmen. Aber wie gesagt, Ringelnattern sind absolut harmlos. Nach einer alten Tiroler Sage bringt eine Ringelnatter, die sich in der Nähe des Hauses aufhält sogar Glück für seine Bewohner.
    Apropos, was man unbedingt beachten muss: Ein Teich braucht eine flache Stelle am Ufer, damit schwimmende oder hineingefallene Tiere das Wasser ungehindert wieder verlassen können. Neben Ringelnattern ertrinken besonders oft Mäuse, Erdkröten, Igel und auch Haustiere in Teichen, bei deren Bauweise dies nicht berücksichtigt wurde.
    Mein erster Teich – doch der Zweite folgt sogleich
    Mein erster Teich – doch der Zweite folgt sogleich
    Ob mit oder ohne Ringelnatter – der Gartenteich ist ein sehr interessantes und umfangreiches Thema. Seine Anlage gehört mit Recht zu den Königsdisziplinen in der Gartengestaltung, die einiges an Wissen und Erfahrung voraussetzt. Mit zwölf Jahren ahnte ich davon natürlich noch nichts, als ich von einem Teich für den Sommeraufenthalt meiner Wasserschildkröten träumte. Platz dafür war im Garten genug vorhanden, es galt nur noch, meine Eltern von der Idee zu überzeugen. Und das war gar nicht so schwer, wie ich anfangs dachte. Kaum hatte ich ihre Zustimmung, begann ich mitten im Rasen ein Loch zu graben. Am Ende des Tages hatte die Grube etwa zwei Meter Durchmesser und war ungefähr einen Meter tief. Ich befand, dass dies völlig ausreichend sei, und legte sie mit vier Lagen herkömmlicher, normaler Plastikfolie aus, wie man sie etwa zum Abdecken von Holzstapeln verwendet. Das Ufer und den Bodengrund gestaltete ich mit Bachsteinen und Bausand und war schließlich sehr zufrieden mit mir und dem Ergebnis. Nun ließ ich Wasser einlaufen, und bereits am nächsten Tag durften die Schildkröten einziehen. Meine Eltern schenkten mir kurz darauf eine Seerose namens 'Rose Aray'. Sie passte herrlich in den kleinen Teich. Ihre perfekten rosafarbenen Blüten hatten es mir angetan. Nach und nach konnte ich die Bepflanzung meines Teiches mit Ablegern von Blutweiderich, Schwertlilien, Wollgras und Binsen ergänzen, die ich von unseren Nachbarn geschenkt bekommen hatte. So entwickelte sich alles sehr gut. Die Schildkröten genossen ihre

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