Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Titel: Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cadmos Verlag
Vom Netzwerk:
auch, wie man seine Gestaltung in die Hand nimmt, bleibt jedem selbst überlassen. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Es gibt nur Menschen, die vielleicht andere Wege besser fänden. In erster Linie ist es wichtig, dass man selbst zufrieden ist und seinen Garten mag.
    Mir ist aufgefallen, dass Gärten oft das Wesen und die Lebenssituation ihrer Besitzer widerspiegeln. Wer Kinder hat, möchte viel Freiraum im Garten haben, damit diese herumtoben können. Wer nach dem Motto lebt: Ordnung ist das halbe Leben, der wird auch im Garten für geordnete Strukturen sorgen und alles genau planen. Wer die Freiheit liebt, wird auch seinem Garten gewisse Freiheiten lassen. Wer von einem gesünderen, besseren Leben träumt, wird Gemüse, Kräuter und Obst im Garten anbauen und vielleicht ein paar Hühner halten. Wer viel auf Reisen ist, wird sich gewiss einen pflegeleichten Garten wünschen, den man auch mal vernachlässigen kann. Wer im Leben alles nicht so ernst nimmt, der wird vielleicht auch Schädlinge und Unkraut nicht so ernst nehmen. Und wer nie lange an einem Ort bleibt, der wird den Garten vielleicht auch nur als Ort zum Erholen und Sonnenbaden ansehen.
    Mit den Möglichkeiten spielen
    Ein Garten bietet also unzählige Möglichkeiten, die genauso verschieden sein können wie die Besitzer. Im Prinzip ist Gärtnern kinderleicht! Kinderleicht, weil Kinder die Welt anders sehen als Erwachsene. Sie versuchen alles zu begreifen und nehmen sich die Zeit, um interessante Dinge genau zu erforschen. Auch lassen sie sich nur wenig von Vorurteilen beeinflussen und machen einfach das, was sie wollen. Genauso sollte man an das Gärtnern herangehen. Überlegen, was man möchte, und es dann machen! Probieren, was man probieren möchte, und wenn es nicht klappt, trotzdem nicht aufgeben! Sich Zeit für den Garten nehmen und umgekehrt aber auch dem Garten Zeit lassen.
     

    So sahen die Blumen von Seite 63 nach dem Hagelsturm im letzten Sommer aus: Zermatscht schwimmen sie mit den schmelzenden Hagelkörnern in einer großen Wasserpfütze.
    Unwetter und andere Miesmacher
    Unwetter und andere Miesmacher
    Ein Garten ist immer auch den Launen der Natur ausgesetzt. Man kann nicht vorhersagen, wie der Sommer sein wird, wann der Winter ins Tal schneit oder ob der Frühling noch lange auf sich warten lässt. Hagelstürme können ein sommerliches Blütenmeer im Handumdrehen zerstören. Wenn sie vorüber sind, steht der halbe Garten unter Wasser und überall in den Pfützen schwimmen geschundene Blüten, gemeinsam mit den langsam schmelzenden Hagelkörnen. Unser Garten wurde im letzten Sommer von einem solchen Unwetter heimgesucht. Die Hagelkörner waren so groß wie Tischtennisbälle. Rosen wurden von ihren Rankhilfen gerissen, Lilien enthauptet und Balkonblumen zerstückelt. Die Wiese im Obstgarten war übersät mit grünen Äpfeln. An eine Ernte war nicht mehr zu denken. Was macht man nach so einem Unglück?
     

    Cyclamen coum zeigt sich vom Frühlingsschnee unbeeindruckt.
    Ärmel hochkrempeln und los!
    Am besten fängt man gleich am nächsten Tag mit dem Aufräumen an. Abgebrochene Triebe und zerbeulte Blätter müssen zurückgeschnitten werden, umgefallene Pflanzen werden aufgebunden und jene, die nicht mehr zu retten sind, eventuell ersetzt. Man glaubt gar nicht, wie schnell der Garten sich dann wieder erholt. Manches treibt von unten her wieder aus und blüht dann im Herbst anstatt im Sommer. Anderes wird durch den Rückschnitt buschiger. Hätte man lediglich Trübsal geblasen, wären zerlöcherte Hostablätter, vor sich hin faulende Sommerblumen und nieder liegende Stauden noch die ganze Saison über das dominierende Gartenbild gewesen. Richtig Gärtnern heißt auch, die Launen der Natur zu akzeptieren. In manchen Jahren verlangt sie uns etwas mehr ab als in anderen. Wer sich davon nicht einschüchtern lässt, hat schon mal die richtige Einstellung, um als gärtnernder Mensch glücklich zu werden.
    Immer wieder gern schaue ich mir ein Foto aus der Anfangszeit meines Gartens an. Es zeigt eine Narzisse, die ihre sonnengleiche Blüte aus einer dicken Schneedecke emporstreckt. Sie wurde im April von der Rückkehr des Winters überrascht und hat sich als einzige Blume nicht von der Schneedecke unterkriegen lassen. Sie strahlt große Hoffnung aus und will sagen, dass es immer irgendwie weitergeht und eigentlich alles halb so schlimm ist.
     

    Der neue Gartenzaun war noch nicht einmal ganz fertig, da erkannte Gina schon den großen Wert der

Weitere Kostenlose Bücher