Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen
Betonsäulen als Aussichtspunkt für ihre Streifzüge im Garten.
Der Mörder ist nicht immer der Gärtner – Tiere im Garten
Der Mörder ist nicht immer der Gärtner – Tiere im Garten
„Early bird catches the worm. – Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ In meinem Garten muss er allerdings aufpassen, dass er nicht selbst zum Wurm wird, denn auch meine Katze Gina ist gern im Morgengrauen unterwegs. Als geschickte Jägerin hat sie keine Skrupel, ihm aufzulauern.
Abgesehen davon, dass ich nur selten ein Federtier zu Gast habe, wirkt sich die Anwesenheit der Katze aber nicht negativ auf die Tierwelt im Garten aus. Sie begnügt sich die meiste Zeit des Tages damit, wie ein Löwe in der Savanne den faulenzenden und grundgütigen Pascha zu spielen, der sich seiner privilegierten Stellung wohl bewusst ist.
Und diese Tierwelt, über die sie da herrscht, ist beachtlich vielfältig! Weil wir auf einer großen Lichtung wohnen, kommen bei uns ausnehmend viele Wildtiere von ringsum zu Besuch. Besonders die Insektenwelt profitiert vom großen Angebot an Wildblumen in den Beeten und findet sich darum sehr artenreich ein.
Ungebetene Gäste
Doch neben den Insekten fühlt sich auch ein anderes Tier von den Pflanzen in unserem Garten magisch angezogen. Nie werde ich vergessen, wie meine Mutter im ersten Jahr nach dem Hausbau geflucht hat, als eines Morgens alle Knospen an zwei frisch von ihr gepflanzten Englischen Rosen der Sorte 'Graham Thomas' verschwunden waren. Wir wussten erst nicht, was wir davon halten sollten, denn auch an meiner 'Abraham Darby' fehlten Knospen. Wollte uns da jemand einen bösen Streich spielen und hat absichtlich unsere Rosenblütenträume zerstört?
Nur zehn Meter vom Haus entfernt fressen zwei Rehe an den jungen Triebknospen unseres alten Apfelbaumes. Der harte Winter trieb sie auf der Suche nach Nahrung in Menschennähe.
Des Rätsels Lösung kam mir erst später, als ich an ein sehr empfehlenswertes Buch von Barbara Frischmuth dachte, das ich einmal gelesen hatte. In „Fingerkraut und Feenhandschuh“ schreibt sie davon, wie Rehe, die sie spöttisch „Trughirsche“ nennt, regelmäßig ihre Rosensträucher kahl fressen. Und genau die stellten sich auch in unserem Fall als die Schuldigen heraus. Der Entschluss, den Garten zu umzäunen, fiel uns infolgedessen nicht mehr schwer. Dennoch besuchen uns die Rehe weiterhin regelmäßig. Der große Obstgarten, der den Hof umgibt, liefert ihnen im Herbst massenhaft süßes Fallobst, von dem sie gerne naschen. Einmal, es war im tiefsten Winter, hatte ich sogar die Gelegenheit, sie in nur zehn Metern Entfernung bequem vom Wohnzimmerfenster aus fotografieren zu können. Es lag richtig viel Schnee, und dem alten Apfelbaum neben dem Gemüsegarten war unter der Last ein großer Ast abgebrochen, der nun traurig auf den Boden herabhing. Die Rehe nützten diese Gelegenheit und fraßen um die Mittagszeit herum in aller Seelenruhe die jungen Triebknospen des Astes ab. Es muss ein harter Winter für sie gewesen sein. Auch wenn junge Knospen für „Trughirsche“ eine wahre Delikatesse sind, so ist es doch äußerst ungewöhnlich, dass sie derart wenig Scheu zeigen.
Fotosafari im Garten
Mit den Tieren im Garten kann man so einiges erleben, und es lohnt sich, stets eine Digitalkamera bereitzuhalten, mit der man in solchen Momenten gute Fotos machen kann. Im Laufe eines Sommers kommt so einiges zusammen. Wenn es dann im Winter kalt und ungemütlich im Garten ist, schaue ich mir gern diese Bilder an, denn sie können einen richtig aufmuntern. Da findet sich zum Beispiel ein Schnappschuss vom Frühling, der Gina zeigt, wie sie sich verspielt zwischen den ersten Krokussen herumkugelt, ein Bild, auf dem zwei Hummeln sich um eine Mohnblüte streiten, eine Krabbenspinne, die in einer Pfingstrosenblüte auf der Lauer liegt, oder ein Foto, auf dem drei Bienen drei Blüten der Wildtulpe Tulipa tarda „synchronbestäuben“.
Überhaupt habe ich die meisten Fotos von der ganz gewöhnlichen Honigbiene. Mein Großvater ist Imker und seine vielen Bienenstöcke stehen nur wenige Meter vom Garten entfernt zwischen den Obstbäumen in der Wiese. Die Bienen liefern nicht nur köstlichsten Honig, sondern bestäuben auch die Blüten der Obstbäume sehr effizient. Das bringt eine reiche Ernte, aus der mein Vater feine Edelbrände herstellt. Wenn man die gute Eignung der Honigbienen zum Fotomodel noch miteinbezieht, sind sie uns also auf dreierlei Arten von Nutzen. Für so
Weitere Kostenlose Bücher