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Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Titel: Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cadmos Verlag
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besonders hinterhältig, die man nicht gleich als solche erkennt. Der Junikäfer und der Ohrwurm sind etwa solche Gauner. Ersterer ist, wie das Reh, ein Feinschmecker und hinterlässt unschöne Fraßschäden an den ersten Rosenblüten des Sommers. Besonders die duftenden Sorten wie 'Westerland', 'Rose de Resht', 'Pat Austin' und 'Graham Thomas' sind betroffen. Nach einem Junikäferüberfall sehen sie nicht mehr besonders ansehnlich aus. Trost spendet lediglich die Tatsache, dass es Junikäfer nur im Juni gibt. Diese dankbaren Rosensorten bilden nämlich bis in den Herbst hinein immer wieder neue Knospen.
    Der Ohrwurm macht ebenfalls durch sein Fressverhalten auf sich aufmerksam. Obwohl eigentlich als Nützling bekannt, frisst er unansehnliche Löcher in Blätter und Blüten. Wie beim Junikäfer gibt es auch bei ihm Jahre, in denen er lästiger ist als in anderen. Besonders Kübelpflanzen, die nahe am Haus stehen, sind betroffen. Am meisten ärgert es mich, wenn die Ohrwürmer die Knospen einer seltenen Passionsblume aushöhlen, noch bevor diese sich öffnen konnte. Aufgehängte Tontöpfe, die man mit Holzwolle füllt, bieten den Ohrwürmern ein vermeintlich sicheres Versteck. Man kann sie mit deren Hilfe aber auch leicht fangen und irgendwo weiter weg vom Garten wieder aussetzen.
     

    Eine Raupe der Trapezeule turnt an Aquilegia atrata , der Schwarzroten Akelei, herum.
    Nützliche Helfer
    Im Großen und Ganzen habe ich aber nur wenige Probleme mit Schädlingen. Ich versuche meistens, sie zu ignorieren, jedenfalls solange sie es nicht übertreiben. Hier und da ein paar Blattläuse sind zum Beispiel keineswegs schädlich oder gar besorgniserregend, sie bilden vielmehr eine hervorragende Nahrungsquelle für Marienkäfer und Schwebfliegenlarven. Würde man Gift spritzen, leiden auch diese sehr nützlichen Insekten darunter. Der Gedanke des schonenden Gärtnerns wäre umsonst gewesen. Auch die kräftigen Larven der ansonsten graziösen Florfliege ernähren sich von Blattläusen und werden aus diesem Grund umgangssprachlich auch Blattlauslöwen genannt.
    Ausgewachsene Florfliegen bekommt man nur selten zu Gesicht. Sie haben etwas Elfenhaftes an sich. Es ist eine Freude, wenn man ihnen begegnet, und wer eine Kamera dabei hat, findet in ihnen anmutige Fotomodelle.
     

    Ein blau schimmernder Blattkäfer dient hier der hübschen Passiflora 'Sandra' als Akzentschmuck.
     
    Tiere gehören zum Garten einfach dazu. Es ist schön zu sehen, wie ein naturnaher Garten nicht nur für Menschen, sondern auch für sie zu einer gern aufgesuchten Oase und neuen Heimat werden kann.
    Wildblumen – wild, willig, billig

    Die Zaunwinde Calystegia sepium gehört zwar zu den schönsten Wildblumen, ist aber für die Gartenkultur wegen ihrer Starkwüchsigkeit nicht geeignet.
    Wildblumen – wild, willig, billig
    Letzten Endes spielt die Natur im Garten die Hauptrolle. Ohne sie geht gar nichts.
    Früher wurde oft versucht, gegen die Natur zu arbeiten. Die Gärten wurden manchmal sogar ausgesprochen naturfremd und künstlich angelegt. Für Wildblumen und Wildtiere galt das Motto: „Betreten verboten!“, und auch vom Schaffen verschiedener Lebensräume im Garten hielt man noch nicht viel. Wenn es Probleme gab, waren hochgiftige Spritzmittel und Kunstdünger das erste Mittel der Wahl.
    Heute ist das anders. Parkanlagen, Friedhöfe, botanische Gärten und ganz besonders die unzähligen Privatgärten werden immer mehr zu Rückzugsgebieten für heimische Tiere und Pflanzen. Für Eidechsen, Vögel, Insekten und kleinere Säugetiere sind sie oft sogar richtige Paradiese. Besonders erfreulich finde ich die wachsende Begeisterung der Gärtner für heimische Wildblumen. Viele Gärtnereien haben sich darauf eingestellt und halten eine entsprechend große Auswahl heimischer Blumen bereit.
    Von Blumen und Menschen
    Der Hummel ist es letztendlich egal, ob sie sich den Nektar von einem Wiesensalbei im Garten oder von einem auf der Weide holen muss. So leisten auch „in Gefangenschaft gehaltene Wildlinge“, ihren Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht. Spaziert man im Frühling beispielsweise durch die alten Villenviertel von Innsbruck, bietet sich einem ein herrlicher Anblick. Hier reiht sich Garten an Garten, und die großen Rasenflächen bedeckt ein Blütenmeer aus Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblumen, Hohlem Lerchensporn und Blausternen. Sie halten sich dort längst nicht mehr an Grundstücksgrenzen. Oft lässt sich gar nicht mehr feststellen, von

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