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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 4

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 4

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Petroleumlampe zurückgelassen hatte, die mit ihrem gelblichen Licht die Szenerie erhellte. In die rechte Ecke des Kellers war ein großer Haufen Kohlen geschüttet worden, vermutlich durch eine Luke unter der niedrigen Decke. Aber auch diese Luke war offenbar von außen verschlossen.
    Kate richtete sich vorsichtig in eine sitzende Position auf. Nachdem sie mehrere Male tief durchgeatmet hatte, ließen die Schmerzen in ihrem Schädel allmählich nach. Sie hatte ihren Hut verloren, aber das war jetzt das Geringste ihrer Probleme. Kate betastete ihren Hinterkopf. Sie würde vermutlich eine tüchtige Beule bekommen, aber immerhin hatte sie keine Platzwunde erlitten.
    Allmählich erinnerte sie sich an die letzten Minuten vor ihrer Entführung. Die Schüsse, die Aufregung – ein Mann war von mehreren Kugeln getroffen worden. War dieses Verbrechensopfer Horace Lindsay gewesen, ihr Verbindungsmann? Und wenn ja, wer hatte ihn auf dem Gewissen? Dieselben Leute, die Kate niedergeschlagen und verschleppt hatten? Aber wer waren sie? Und – wie ging es David Benson und Phineas Fletcher? Was war mit Kates Begleitern geschehen?
    Die vielen ungeklärten Fragen quälten Kate. Sie blickte an sich hinab. Offenbar war niemand auf die Idee gekommen, sie zu durchsuchen oder gar auszuziehen. Jedenfalls besaß sie immer noch ihren unter dem rechten Handschuh versteckten Schlagring. Er gab ihr ein Gefühl von Sicherheit. Gewiss, ihre Handtasche war spurlos verschwunden. Aber diesen Verlust konnte sie verkraften. Ein Riechsalz-Fläschchen oder eine Puderdose würden ihr in ihrer jetzigen Situation gewiss nicht helfen.
    Kate zuckte zusammen.
    Bisher hatte sie nur weit entfernte Straßengeräusche vernommen. Sie hörte das Rollen von Karrenrädern, das Pochen von Pferdehufen auf Kopfsteinpflaster, das unverkennbare Geräusch von Drehflügler-Rotoren. Vermutlich befand sich dieser verflixte Kohlenkeller etwas weiter von der Straßenfront entfernt, unter einem Haus im Hinterhof. Aber nun vernahm sie noch etwas anderes.
    Sich nähernde Schritte.
    Kate wäre am liebsten aufgesprungen, aber ein zuckender Schmerz in ihrem Kopf machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Sie war doch schwächer, als sie zunächst angenommen hatte. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als einstweilen sitzenzubleiben. Das Geräusch hörte auf. Stattdessen vernahm Kate, dass ein Riegel zurückgeschoben wurde. Im nächsten Moment trat ein Mann durch die niedrige Tür.
    Er war klein, nicht viel größer als Kate selbst. Aber er wirkte sehr gefährlich. Kate war in ihrem Leben schon oft in riskanten Situationen gewesen. Daher konnte sie gut einschätzen, ob ein Mensch bedrohlich war oder nicht. Und diesen Kerl hielt sie für so unheilvoll wie eine Giftschlange.
    Der Mann trug eine karierte flache Schirmmütze, eine sogenannte Casquette. Er hatte sich die Kopfbedeckung schräg aufgesetzt, was ihm ein verwegenes Aussehen gab. Aber dazu trugen noch viel mehr die fürchterlichen Messernarben in seinem schmalen Gesicht bei. Sein schwarzes Haar war lockig, der Schnurrbart klein. Er hatte sich ein rotes Tuch um den Hals gebunden, sein kragenloses Hemd unter der Arbeiterjacke war gestreift. Seine Füße steckten in schmalen Lackschuhen.
    Kate hatte offenbar einen dieser Pariser Verbrecher vor sich, die sich selbst Apachen nannten. In den Londoner Zeitungen hatte sie schon öfter Horrormeldungen über diese rabiaten Ganoven gelesen, die meisterhaft mit Messer und Revolver umgehen konnten und bestimmte Viertel der französischen Hauptstadt fest in ihrer Hand hatten.
    „Ich bin Serpent“, sagte der Apache. Er sprach Englisch mit starkem französischem Akzent. Also wusste oder ahnte er zumindest, woher Kate kam.
    „Mein Name ist Kate Fenton. Und ich habe nicht die geringste Ahnung, warum du mich hierher geschleift hast. Das warst doch du, oder?“
    Sie sprach ihn forsch an und versuchte, sich ihre Beklemmung nicht anmerken zu lassen. Sie war nicht sicher, ob ihr das gelang. Serpent blieb zwischen Kate und der nur angelehnten Tür stehen. Kate hatte zwar schon öfter gegen Männer gekämpft, aber sie fühlte sich gerade jetzt einer Schlägerei nicht gewachsen. Der Apache sah zwar nicht besonders stark aus, aber das konnte täuschen. Seine fließenden Bewegungen zeugten von einer ungeheuren inneren Energie. Kate hatte gelernt, auf solche Anzeichen zu achten. Sie waren verlässlicher als Worte, die sich sehr leicht als Lügen entpuppen konnten.
    Serpent grinste selbstverliebt. Er

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