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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 9

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 9

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ruhm bekleckert.
    Kate war es gewohnt, selbst aktiv zu werden. Seit sie indischen Boden betreten hatte, hatte sie sich in eine passive Rolle drängen lassen müssen. Am Schlimmsten war es zweifellos gewesen, dieser verflixten Suna wie eine Marionette ausgeliefert gewesen zu sein. Gewiss, Devran hatte ihr danach geholfen. Aber sie hatte immer hinter ihm her laufen müssen, weil sie dieses Land und die hiesigen Verhältnisse nicht kannte. Und auch in diesem Moment war sie in der gleichen Situation – sie und ihre Gefährten waren auf Devran angewiesen. Was sollten sie tun, wenn er sich irrte? Wenn sich in den Ruinen nun überhaupt keine Maschine fand, mit der man den Roboter-Tiger bekämpfen konnte? Sollte diese Bestie dann weiterhin Angst und Schrecken verbreiten, bis sie eines Tages zufällig in die Reichweite britischer Kanonen geriet?
    Kate fühlte sich hilflos und untätig – und in dieser Rolle fühlte sie sich so gar nicht wohl.
    Immerhin schien momentan zwischen James und Devran eitel Wonne zu herrschen. Kate war verzagt, obwohl sie sich nach den Nachtstunden in den Armen ihres Liebsten eigentlich energiegeladen fühlte. Aber gerade deshalb wollte sie jetzt unbedingt in Aktion treten, anstatt nur durch den Urwald zu trotten!
    Es war, als ob geheimnisvolle unsichtbare Mächte Kates innerliches Flehen gehört hätten. Jedenfalls tauchten schon sehr bald zwischen den immergrünen Baumwipfeln des Regenwaldes zertrümmerte graue Türme auf. Kate hielt unwillkürlich den Atem an, während sie die mächtigen Ruinen betrachtete.
    In der Zeitung hatte Kate einmal eine Fotografie von den riesigen Pyramiden in Britisch-Ägypten gesehen. Es erschien ihr unglaublich, dass Menschen vor so langer Zeit schon zu solchen bautechnischen Meisterleistungen fähig gewesen waren. Als Dampfkutter-Pilotin begeisterte Kate sich für jede Art von modernen Erfindungen. Aber allmählich begriff sie, dass es wohl auch schon in früheren Jahrhunderten unglaubliche Erfindungen gegeben hatte.
    „Ich frage mich, warum diese Bauten mitten im Urwald errichtet wurden“, murmelte sie. Kate hatte eigentlich mit sich selbst gesprochen. Aber Phineas Fletcher gab ihr eine Antwort.
    „Vor einigen Jahrtausenden war hier vermutlich noch fruchtbares Ackerland. – Sehen Sie diese Furchen hier im Boden, Miss Fenton? Das sind Überreste von Bewässerungsrinnen, die von Menschenhand angelegt wurden. Wir laufen hier über Felder, die einst reichen Ertrag gebracht haben dürften. Aber als die Zivilisation untergegangen ist, hat der Dschungel alles überwuchert.“
    Kate nickte. Das war eine beklemmende Vorstellung, wie sie fand. Würde einst auch ihre Heimatstadt London von Gras und Bäumen zurückerobert werden? Drohte dieses Schicksal früher oder später jeder Kultur? Je näher die Gefährten der Ruinenstadt kamen, desto finsterer wurden ihre Gedanken.
    Aber das war auch kein Wunder. Kate spürte eine unbestimmte Bedrohung, die von diesem Ort ausging. Und sie war offenbar nicht die Einzige, bei der solche Empfindungen aufkamen.
    „Das sieht mir nach einer Falle aus“, sagte Khapa. „Wir sollten zusammen bleiben.“
    Der Stimme des einheimischen Soldaten war die Anspannung deutlich anzuhören. Er drehte sich langsam um die eigene Achse, während sein Blick suchend über die Mauerreste und zerborstenen Gebäude glitt. Kate hatte keine Zweifel an der Tapferkeit des Gurkha. Wenn er sich ebenfalls nicht wohl in seiner Haut fühlte, dann musste es dafür gute Gründe geben.
    „Vorsicht!“
    Es war David Benson, der die Gefahr als erster entdeckte. Er drängte Bone-Carruthers grob zur Seite. Der Großwildjäger hatte dem Kriminalisten den Rücken zugekehrt und stieß einen Schrei der Empörung aus. Doch es zeigte sich, dass Bensons Warnruf berechtigt gewesen war. Denn im nächsten Moment löste sich ein gewaltiger Steinquader aus der Spitze einer Turmruine. Und der monströse Stein krachte genau dort auf den Boden, wo Benson und Bone-Carruthers eben noch gestanden hatten.
    „Beim heiligen Georg! Mein guter Junge, ohne Ihr beherztes Eingreifen wären wir wohl beide jetzt platt wie Briefmarken. Oder? Schauderhafte Vorstellung, das. Ich möchte zu gern wissen, welcher Halunke uns ans Leben will.“
    „Das wird sich gleich zeigen!“, rief Khapa. Und bevor jemand etwas erwidern konnte, kletterte der nepalesische Soldat über einige Mauerbrocken und verschwand im Eingang des uralten Turms.
    „Und wenn das Gemäuer nun einstürzt?“, fragte Kate. Sie

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