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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 9

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 9

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
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dir um. Aber ich bin nur ein Niemand.“
    Kate war jetzt wirklich bekannt wie ein bunter Hund. Verschiedene Zeitungen hatten schon Interviews mit ihr gemacht. In einer Schlagzeile war sie sogar als „Amazone des Fortschritts“ bezeichnet worden. Dieser Spitzname war zweifellos schmeichelhafter als Tinker-Kate, dennoch ging ihr der Presserummel gewaltig auf den Wecker. Obwohl er für ihr Lufttaxi-Geschäft zweifellos gut war; die Passagiere rissen sich darum, von der berühmt-berüchtigten Abenteuerin durch den Londoner Nebel kutschiert zu werden.
    Aber es gefiel Kate nicht, dass Eileen so abfällig über sich selbst sprach. „Du bist kein Niemand, das ist Unsinn. Wir leben einfach in einer verrückten Zeit, Eileen. Sieh mal, mein Dad war ein Luftkutscher. Ich bin nur Pilotin geworden, weil er mir sein Handwerk beigebracht hat. Verstehst du? Wäre mein Vater ein Wirt gewesen, dann würde ich heute hinter dem Zapfhahn stehen.“
    Diese Vorstellung ließ Eileen grinsen.
    „Der Fortschritt wird uns Frauen helfen“, vermutete Kate. „Noch bin ich als Pilotin die absolute Ausnahme. Aber eines Tages wird es vielleicht selbstverständlich sein, dass wir Frauen an den Steuerhebeln eines Dampfkutters stehen oder ein Dampf-Automobil oder einen Raketenwagen durch die Straßen lenken. Dann wird es sogar weibliche Droschkenkutscher geben.“
    „Ob die dann auch Tabak kauen werden?“, fragte Eileen kichernd. Die beiden Frauen alberten nun herum, und Eileens trübe Stimmung war wie weggeblasen. Sie half Kate dabei, ihr Brautkleid aus weißem Mousselin anzuziehen. Doch Kate wäre nicht sie selbst gewesen, wenn sie nicht über dem Kleid noch ihre Lederschürze getragen hätte.
    Dieses Kleidungsstück war für Dampfkutter-Piloten nicht nur vorgeschrieben, sondern gleichzeitig auch ihr Standessymbol. Daher war es für Kate eine Selbstverständlichkeit, dass sie auch an ihrem Hochzeitstag die Lederschürze tragen würde. James würde dafür Verständnis haben, daran zweifelte sie nicht.
    Nur auf den Schlagring, den sie meist unter ihrem rechten Handschuh trug, verzichtete sie heute. Schließlich wollte sie eine ganz andere Art von Ring an den Finger gesteckt bekommen …
    Allmählich wurde die Plauderei zwischen den Freundinnen einsilbiger. Kate wurde allmählich bewusst, dass sie vor dem wichtigsten Schritt ihres jungen Lebens stand. Aber sie würde diese Herausforderung meistern, wie sie bisher alle Schwierigkeiten überwunden hatte. Trotzdem war sie sehr aufgeregt, als sie und Eileen wenig später von den Brautjungfern abgeholt wurden.
    Kate war verblüfft, wie viele Menschen vor der Kirche warteten. Es gab mehrere grelle Lichtexplosionen, als Fotografen das Magnesium auf ihren Stativ-Kameras entzündeten. Die Zeitungen wollten unbedingt eine Fotografie von Kate. Schließlich mussten uniformierte Bobbys die Journalisten und Gaffer zurückdrängen.
    Da Kate keine lebenden männlichen Verwandten mehr hatte, wurde sie von Inspektor Henry Williams zum Traualtar geleitet. Der Kriminalist, der längst ein väterlicher Freund für sie geworden war, tat ihr gerne den Gefallen. Als zweiter Trauzeuge fungierte Phineas Fletcher. Der Erfinder musste sich dauernd die Tränen wegwischen, die ihm vor lauter Rührung über die Wangen rannen. Aber er fand trotz seiner Kurzsichtigkeit den richtigen Platz vor dem Altar.
    Das bekam Kate allerdings nur am Rand mit, denn sie hatte jetzt nur noch Augen für James. Er erwartete sie bereits, und der Anblick ihrer langen Lederschürze entlockte ihm nur ein verblüfftes Grinsen. Auch der Geistliche nahm an dem unkonventionellen Aufzug der Braut keinen Anstoß.
    Kate konzentrierte sich nun ganz auf die Zeremonie. Sie wollte schließlich weder James noch sich selbst blamieren und womöglich im falschen Moment Ja sagen. Wenn Kate etwas machte, dann machte sie es richtig.
    Und es ging alles glatt. Ehe Kate es sich versah, steckte der goldene Ring an ihrem Finger. Sie hatte noch niemals einen schöneren Gegenstand gesehen. Noch nicht einmal ihr Dampfkutter war ihr so wichtig wie dieses sichtbare Symbol ihrer Liebe zu James.
    Kate küsste ihren Liebsten lange und gefühlvoll. Ihr wurde bewusst, dass sie nun Mrs James Barwick war. Doch in ihrem Inneren würde sie immer Tinker-Kate bleiben.
    „Ich habe noch ein spezielles Geschenk für dich“, erklärte ihr frischgebackener Ehemann, als sie Arm in Arm an den dicht besetzten Kirchenbänken vorbei Richtung Ausgang schritten.
    „Und was ist das?“
    „Warte

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