Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
Vom Netzwerk:
ausgezogen. Und als er plötzlich zurückkam und dich heiraten wollte, warst du einverstanden, weil du dir eingebildet hast, das wäre die ganze Zeit dein Wunschtraum gewesen. Aber – weißt du, Lizzie, es ist okay, wenn man seine Meinung ändert.«
    »Ich habe sie nicht geändert!«, würge ich hervor. »Warum sollte ich?«
    »Keine Ahnung.« Shari zuckt die Schultern. »Vielleicht, weil du im letzten Monat ein bisschen erwachsener geworden bist? Ich war dabei, erinnerst du dich? Und ich hab alles beobachtet. Hör mal – wenn du Luke wirklich heiraten willst, kannst du
dich auf meine bedingungslose Unterstützung verlassen. Wenn du es willst – dann will ich es auch.«
    »Nein…« In Tränen aufgelöst, kann ich kaum sprechen. »Nein, du hasst Luke.«
    »Jetzt bist du unsachlich. Natürlich hasse ich ihn nicht. Ich glaube nur, er muss lernen, sich wie ein Mann zu verhalten. Und um ehrlich zu sein, ich finde, du solltest dir was Besseres suchen. Aber ganz egal, wen du liebst – ich stehe dir bei, so wie du mir geholfen hast. Solange du mich nicht in einen Reifrock aus lindgrünem Taft steckst, der zu den Brautjungfernfummeln deiner Schwestern passt … Das hast du doch nicht etwa vor?«, fragt sie misstrauisch.
    »Was?« Ich lache gezwungen und wische meine nassen Wangen ab. »O Gott, nein. Machst du Witze?«
    Einmal hatte ich mir ein Brautjungfernkleid für Shari ausgemalt. Dupioni-Seide. Aber aus unerklärlichen Gründen sehe ich es nicht mehr in meinen Gedanken. Seltsam – vor meiner Verlobung habe ich dauernd rumgesessen und Pläne für meine Hochzeit geschmiedet.
    Und jetzt, wo ich tatsächlich bald heiraten werde und mir das alles vorzustellen versuche, ist mein Gehirn völlig leer.
    »Und wo wird eure Hochzeit stattfinden?«, will Shari wissen. »Im Château Mirac?«
    »Äh – vielleicht. Meine Mom will sie in unserem Garten hinter dem Haus feiern.«
    Sharis Miene erhellt sich. »Oh, das wäre nett.«
    Gequält verdrehe ich die Augen. » Shari! «
    »Warum denn nicht?«

    »Weil sich das Château besser dafür eignet. Immerhin wurde dieses Schloss für Hochzeiten gebaut. Und dort haben wir uns ineinander verliebt. Außerdem müssen wir das Mirac nicht mieten, weil es Lukes Familie gehört.«
    »Jaaa … «, sagt Shari langsam. »Aber für deine Familie wäre die Reise zu weit. Du musst auch an deine Großmutter denken.«
    »Was ist denn mit Gran?«, frage ich herausfordernd.
    »Nun ja …« Shari setzt sich wieder auf ihren Stuhl. »Allmählich kommt sie in die Jahre. Glaubst du, sie schafft es, für eine Hochzeit nach Frankreich und wieder zurück zu fliegen?«
    »Klar!«, fauche ich. »Warum denn nicht?« »Das weiß ich nicht. Ich finde nur, sie ist schon sehr alt. Und …«
    »Und was ?« »Sie leidet an chronischem Alkoholismus, Lizzie. Heiliger Himmel, was ist eigentlich los mit dir? Du bist verlobt. Also sollte man annehmen, du wärst glücklich. Du benimmst dich aber nicht so.«
    »Tut mir leid«, seufze ich und senke den Kopf. »Es ist nur … Also, das war ein ganz mieser Tag. Monsieur Henri hatte einen Herzinfarkt, kriegt vier Bypässe und fällt für einige Zeit aus. Heute Morgen wurde ich auf der sechsten Seite von der Post erwähnt, wegen der Jill-Higgins-Hochzeit, und das Telefon hat in einem fort geklingelt und …«
    »Oh, deshalb ist Tiffany hier. Ich hatte mich schon gewundert.«

    Ich nippe an meinem Tee, der inzwischen kalt geworden ist. »Wahrscheinlich sollte ich wieder an die Arbeit gehen. So wie’s aussieht, gibt es eine ganze Menge Bräute, die modernisierte Kleider brauchen.«
    »Und vermutlich gibt es eine ganze Menge Opfer von häuslicher Gewalt, die öffentliche Hilfe und Schutz brauchen«, fügt Shari seufzend hinzu.
    Ich schaue sie über den Tisch hinweg an. »Wo sind wir bloß gelandet?«
    »Keine Ahnung.« Sie schüttelt den Kopf. »Aber mir gefällt’s da, wo ich bin. Und du ? Fühlst du dich wohl, wo du bist?«
    »Ja, ich glaube schon«, antworte ich und betrachte meinen Ring. »Vielleicht wird’s eine Weile dauern, bis ich mich daran gewöhne. Offensichtlich kann ich die Hochzeiten anderer Leute besser planen als meine eigene. Denn jedes Mal, wenn ich daran denke, wird mir übel.«
    »Oh …« Shari richtet einen Finger auf mich. »Kein gutes Zeichen. Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe – es ist okay, wenn man seine Meinung ändert.«
    Unsicher lächle ich sie an. »Das weiß ich. Aber – ich liebe ihn wirklich.«
    »So?« Shari steht auf. »Oder liebst du

Weitere Kostenlose Bücher